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Drei Hände Im Brunnen

Drei Hände Im Brunnen

Titel: Drei Hände Im Brunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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auszusehen, als hätte er keine Ahnung, was ich von ihm wollte, schlenderte ziellos davon, während ich Titus in eine weitschweifige Unterhaltung verwickelte.
     
    »Ein ganz schönes Unternehmen für deine Herrin, so eine Fahrt nach Rom, was? Ich will ja nicht unhöflich sein, doch in bester Form scheint sie nicht mehr zu sein.« Für den Jungen musste sie uralt wirken. »Aber offenbar hat sie das Geld dazu, es sich bequem zu machen. Tja, du und ich, wir könnten uns höchstens die Fahrt in einem klapprigen alten Karren leisten, aber eine Dame wie sie …«
     
    »Sie fährt in ihrer eigenen Kutsche.«
     
    »Hat sie einen Kutscher dazu?«
     
    »Damon.«
     
    »Das ist ein hübscher griechischer Name.«
     
    »Er fährt sie hin und bringt sie wieder zurück. Sie wohnt bei ihrer Schwester. Die machen ein Familienfest daraus. Regelmäßig, während der Spiele.«
     
    »Wie nett.«
     
    »Wundervoll!«, höhnte er. Offensichtlich war für ihn Unterhaltung etwas Aufregenderes, als es sich zwei sechzigjährige Frauen ausdenken konnten. Er war etwa vierzehn und ganz wild darauf, furchtbar über die Stränge zu schlagen. »Sie gehen zu den Spielen, schwätzen die ganze Zeit und haben keine Ahnung, wer die Kämpfe oder die Rennen gewonnen hat. Sie wollen bloß sehen, wer sonst noch im Publikum ist.«
     
    »Na ja …« Ich stocherte mit einem Draht in den Auslaufrohren herum. »Damen gehen gern einkaufen. Dazu haben sie in Rom die beste Gelegenheit.«
     
    »Klar, sie bringt eine Menge Zeug mit zurück. Die Kutsche ist immer ganz voll gestopft.«
     
    »Dieser Damon, der Kutscher, hat einen netten Job. Ich wette, du würdest den gern übernehmen.«
     
    »Keine Chance, Kumpel! Damon würde nie jemand anderen ranlassen.«
     
    »Ist er so scharf darauf?«
     
    »Er lebt mit der Köchin zusammen, ergreift jede Gelegenheit, von ihr wegzukommen.«
     
    Petronius kam zurückgeschlendert und hatte offenbar vergessen, wonach ich ihn ausgeschickt hatte.
     
    Während ich so tat, als ob ich den Dreck und den Bewuchs vom Brunnenbecken abkratzen würde, hatte ich entdeckt, wonach ich suchte. Aurelia Maesias Villa besaß eine private Wasserleitung vom Tibur-Aquädukt, und ihr Brunnen wurde durch ein Abzweigrohr versorgt, das aber mit einem Absperrhahn geschlossen werden konnte. (Das war eine Seltenheit, da die meisten Leute das überfließende Wasser zum Spülen der Latrine benutzten.) Ich nahm an, dass jemand den Hahn zugedreht und es dann vergessen hatte. Der Absperrhahn war wie üblich aus Bronze gegossen, ziemlich groß und mit einem quadratischen Endstück versehen, das mit einem speziellen entfernbaren Schlüssel bewegt werden konnte.
     
    »Tu mir einen Gefallen, Titus: Lauf los und bitte denjenigen, der den Schlüssel hat, ihn uns mal kurz zu leihen. Dann zeig ich dir was.«
     
    Der Junge sauste los. Als er außer Hörweite war, sagte Petro leise: »Weiter hinten gibt es einen Stall mit einer Kutsche. Eine Raeda. Ein großes vierrädriges Ding mit Bronzeverzierung. Der Kerl, der sie vermutlich kutschiert, lag schlafend auf einem Heuballen – rotblondes Haar, wirrer Bart, verdrehtes Bein und nur halb so groß wie ich.«
     
    »Leicht zu entdecken.«
     
    »Allerdings.«
     
    »Sein Name ist Damon«, sagte ich.
     
    »Klingt wie so ein verdammter griechischer Schafhirte.«
     
    »Ein echter Arkadier. Ich frag mich, ob er wohl eins von diesen großen Schafschermessern besitzt?«
     
    Titus kam zu uns zurückgelaufen und sagte, niemand habe den Schlüssel für den Absperrhahn. Ich zuckte mit den Schultern. In unserem Sack befand sich ein Stück Eisenrohr, das ich benutzen konnte; ich durfte es nur nicht verbiegen. Ich hasse es, Eisenrohre zurückzulassen. Außer der Tatsache, dass man sie zum Schädeleinschlagen benutzen kann, was sollte man denn tun, wenn einen der nächste unfähige Hausbesitzer bat, seinen Absperrhahn zu öffnen?
     
    Der Hahn saß fest und war schwer zu drehen, wie ich schon geahnt hatte. Ich spürte, wie der Wasserhammer in Bewegung kam. Sein Hämmern war bis ins Haus hinauf zu hören, was wahrscheinlich der Grund war, warum man den Hahn zugedreht hatte. Schade, denn kaum war er aufgedreht, sprudelte glucksend Wasser in den Brunnen. Es sah hübsch aus und klang recht melodisch, floss aber nicht sehr gleichmäßig.
     
    »Mann!«, sagte Titus. »Das war’s also?«
     
    »Wenn wir uns erst mal dranmachen, Junge …«
     
    »Perfektionisten«, erklärte Petro dem Jungen und nickte weise.
     
    »Siehst du, das

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