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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Mann.
                                                                   ***
    »Warum... warum mussten wir kämpfen, du Narr!« stieß Cothyn hervor. »Warum wolltest du mich töten?« Unbewusst benutzte er diesmal die Laute, die auch die Menschen in Coriella redeten. Der Kopf des sterbenden Ritters zuckte herum.
    »Du redest in unserer Sprache?« krächzte er mühsam.
    »Alle Drachen reden und verstehen die Sprache der Menschen!« sagte Cothyn.
     
    »Aber... ihr seid doch Ungeheuer... Tiere... wilde Bestien... ihr wollt den Menschen Schaden zufügen!« keuchte Jerenion.
    »Wir sind keine Tiere... wir sind Kinder von Dhaytor, dem Drachenvater, den einst die Götter schufen!« sagte der Drache schwach. »Was wisst ihr Menschen von unserer Rasse? Was wisst ihr überhaupt von all den Wesen, die diese Welt bevölkern. Du hast mich angegriffen, weil meine Größe und meine Gestalt die Menschen erschreckt hat. Und du hast es getan, ohne dich zu vergewissern, ob ich wirklich gefährlich bin!«
     
    »Ich... glaube... ich habe einen entsetzlichen Fehler begangen!« sagte der Ritter. »Die Bauern haben sich vor dir erschreckt: Ich selbst habe überhaupt nichts gegen dich. Hätte ich geahnt, dass du unsere Sprache redest - wir hätten uns verständigen können... und wir wären Freunde geworden!«
    »Dieser Fehler kostet unser beider Leben!« sagte Cothyn schwer. »Dennoch ist es nicht zu ändern. Klaglos soll der von dannen gehen, dem die Götter das dunkle Los werfen. Hier traf das Los uns beide. Bitte verzeih mir, dass ich deinen Tod verschuldet habe!«
     
    »Verzeihen?« fragte Jerenion verwundert. »Ich habe deinen Tod verschuldet, indem ich dich im Schlaf angegriffen habe und deine Warnung ignorierte. Ich habe die Verzeihung zu erbitten!«
    »Dann ist die Feindschaft zwischen uns besiegt!« flüsterte die Stimme Cothyns schwach. »Als Gegner lernten wir uns kennen - lass uns als Freunde scheiden. Mein Freund...!« Der Tod verhinderte, dass der Drache seinen Satz vollendete.
    »Mein... Freund... !« brachte Jere¬nion von Valdys hervor. Dann senkte der Tod seine Schwingen über den Ritter von Decumania . . .
     
    ***
     
    ».Das Blut der beiden Feinde, die im Tod zu Freunden wurden, strömt zusammen!« sagte die kleinwüchsige Gestalt in dem schattenfarbenen Mantel, dessen eisgrauer Bart bis zu den Füßen hinab wallte. während in seinen Augen Tränen standen. Augerich, der König des Reiches unter dem Berge, war erschüttert. Hier konnte auch die steinerne Seele eines Zwerges vor Rührung zerfließen.
    »Hilf mir, etwas zu schaffen, was dazu beiträgt, Kämpfe dieser Art für immer zu verhindern!« bat Valderian, der Herr der Elfen. Die schlanke, hochgewachsene Gestalt mit dem blassen, von Goldhaar umgebenen Haupt und der grünen, goldverzierten Kleidung straffte sich.
    Beide starrten auf das Blut des Drachen und des Menschen, das zusammenfloss, sich vermischte und verband . . .
     
                                                                  ***
     
    "...und sie schufen mit ihren Zauberkräften jenen Edelstein von unvergleichlicher Größe, den man das >Drachenblut< nennt. Valderian, der Herr der Elfen, zwang das Blut von Mensch und Drachen zusammen in feste Form, und Augerich, der König der Zwerge, gab ihm die Form eines wundervollen Juwels.
    Gemeinsam legten sie das Drachenblut Rasako, dem Drachenlord in der großen Halle von  Coriella zu Füßen.«
     
    Cronnach, der Sänger, hatte sein Lied beendet. Noch einmal fuhren seine feingliedrigen Finger zu einem wehmütigen Nachspiel über die Saiten seiner Harfe. Keiner im Saal wagte zu atmen. Alle waren trotz des genossenen Weines ergriffen von der Schilderung eines Geschehnisses, das schon viele Generationen in der Vergangenheit lag.
     
    »Das Drachenblut erinnert die Drachen stets daran, dass die Menschen nicht ihre Feinde sind!« sagte einer der Priester in die feierliche Stille. »Einmal, wenn sich der Mond rundet, erhebt Rasako, der Drachenlord, im großen Ratssaal von Coriella das Juwel. Auch diejenigen des Drachenvolkes, die dann nicht anwesend sind, sehen in ihrem Herzen das aus zwei Todwunden verströmende Blut, und sie gehen den Menschen aus dem Wege.
     
    Denn der Mensch wird stets nur seinesgleichen gerecht - und selbst das nicht einmal. Bei einem anders gearteten Geschöpf des Weiten-Vaters jedoch kennt er keine Nachsicht. Ist es

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