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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Dhasor, was würde dieser Dicke alles in sich hinein schlingen. Und der Rest der Priesterschaft war gewiss auch nicht gerade abgemagert. Lhamondo ließ seine Diener gut leben.
    »Nur einen Aureus. Nur ein Goldstück!« beeilte sich Ghivly zu erwidern. »Wir haben hier in der Nähe einen Händler, der einschlägige Erfahrungen hat. Wenn ihr ihm einen Aureus gebt, wird er das nötige Opfer für Lhamondo richten!«
     
    »Einen Aureus?!« Ferrol schnappte nach Luft. Ein Aureus war die höchste Münze. Für die Hälfte konnte man ein vorzügliches Rennpferd erstehen.
    Der tägliche Sold eines Kriegers war der hundertste Teil, ein Silber-Stater. Das Gastmahl für Lhamondos Priesterschaft kostete somit ein kleines Vermögen.
     
    »Aber wir haben kein Geld...!« warf Churasis ein.
    »Dann wird der Gott von uns eben nicht bemüht!« erklärte Ghivly mit eisiger Miene. »Wenn Priester Speis und Trank verschlingen - Gebete zu Lhamondo dringen!«
     
    »War nicht erst kürzlich Zahltag?« fragte Sina leise und lächelte Ferrol an. Denn der Saran ließ seinem Sohn heimlich an jedem Anfang eines Mondes einen Aureus zuspielen, damit der Abenteurer nicht das Lebensnotwendigste stehlen musste. Insgeheim unterstützte der Herrscher  von Mohairedsch den Kronprinzen, obwohl er offiziell nach ihm suchen ließ.
    »Aber sicher!« nickte der Prinz. »Kurz vor dem Abflug habe ich...  ja, wo ist es denn jetzt?« Sinas Lächeln war zu einem breiten Grinsen geworden, als Ferrol in seine leere Geldkatze spähte.
     
    »Hier ist der Aureus, um Lhamondo das Opfer zu bringen!« säuselte Sina, als sie dem Priester das Goldstück in die fleischige Hand drückte. »Geht hin und sorgt dafür, dass es an nichts fehlt. Wir kommen, wenn der Mond am höchsten steht, um Lhamondos Weisheit zu hören!«
    Der Priester machte, soweit es seine Körperfülle gestattete, einige angedeutete Verbeugungen und zog sich, rückwärts gehend, zum Tempel zurück.
     
    »Bitte, Churasis, zeige Wulo etwas die Gegend!« bat Sina, und der Zauberer versank im Meergrün ihrer Augen. »Ich muss jetzt einen sehr guten Freund entschädigen, dass ihm böse Diebe den Reichtum eines Monats gemaust haben!«
    Der Blick Sinas wurde intensiver und Churasis wusste, dass er dagegen keine Waffe hatte. Seiner selbst nicht mächtig drehte er sich um und war rasch wischen den Bäumen, die den Tempel umgaben, verschwunden. Bevor Prinz Ferrol die Situation richtig begriff, hatte Sina ihre schlanken Hände um seinen Nacken gelegt und seinen Kopf zu sich herab gezogen.
    Ihre Lippen verschmolzen zu einem langen, anhaltenden Kuss. Dann spürte er, wie Sinas graziler Körper gegen den seinen bebte. Die Bewegungen des Mädchens schienen zu fließen. Wildes Verlangen stieg in ihm auf, als er sie mit seinen starken Armen ergriff und in das nahe Gehölz hinter Lhamondos Tempel trug...
     
    ***
     
    »Ich habe niemanden, den ich sonst senden könnte, diesen gefährlichen Auftrag auszuführen!« klang die Stimme unter dem Helm. Die hochragende Gestalt in der seltsam gearbeiteten Rüstung reckte sich empor. Sie glich einem Menschen, nur dass sie auch die hochgewachsenen Barbaren von Cabachas um Hauptlänge überragte. Aber die Gestalt in der bizarren Rüstung  war kein Mensch.
    Es war Rasako, der Drachenlord und Herr von Corielle, der hochgetürmten Drachenburg .
     
    »Ich werde gehen. Ich werde gehorchen!« dienerte das Wesen, das in der Mitte der Halle mit halb gesenktem Schädel vor ihm kauerte. Klauenzehen schurften über den kostbaren Marmor, fedrige Flügel fächelten Wind, und eine gespaltene Zunge glitt zwischen zwei Reihen nadelspitzer Zähne hervor.
    »Du bist weder besonders kräftig, noch hast du das Geschick eines Kämpfers! « sagte der Gerüstete. »Doch du hast Verstand und weißt ihn auch zu gebrauchen. Geh also hin und hole zurück, was uns gehört. Du weißt, dass die Zeit drängt. Fürchterliches droht dieser Welt, wenn es dir nicht gelingt, den Auftrag zu erfüllen. Daher eile und...!«
     
    »Aber ich bin doch klein und kann gar keinen richtigen Eindruck auf die Leute machen!« kam die Stimme des Wesens in der Mitte der Halle. Trotz des monströsen Körperbaus war es nicht größer als ein ungefähr fünfjähriges Kind. »Wenn ich groß wäre wie meine Artgenossen, dann hätten alle vor mir Angst!«
     
    »Worauf willst du hinaus?« fragte der Gerüstete und ließ sich mit klirrender Wehr auf einen seltsam geformten thronartigen Sessel nieder. Niemand sah, dass sich sein Gesicht

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