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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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wie er in den Kaschemmen von Salassar Heiterkeitsausbrüche erregt hätte. Hier jedoch brachte er ihm eine Rüge von Sina ein.
    »Das ist also die höfische Erziehung am Hofe des Sarans in Ugrapuhr!« vernahm der Prinz die Stimme seiner Freundin durch die Schwärze. »Nimm wenigstens Rücksicht auf die Gefühle einer Lady!«
     
    »Für Mädchen, die sich in enges Leder kleiden, das an den wichtigsten Stellen besonders knapp gefasst ist, haben wir zu Ugrapuhr ganz andere Worte als Lady!« lachte Ferrol und spielte damit auf den Umstand an, dass Sina es verabscheute, lange Röcke in damenhafter Form zu tragen. Auf Schmuck legte sie nur insofern Wert, dass sie ihn stehlen wollte, um ihn auf dem Diebesmarkt einigermaßen gewinnbringend abzusetzen.
     
    Sina war zwar mit jeder Faser ihres Körpers eine Frau - doch sie wollte keines jener gezierten Modepüppchen sein, die sich in ihren Sänften durch die Straßen der Gewandmacher tragen ließen, um sich dort im teuersten Laden, dem Geschäft der Brüder Cirian und Angalar immer raffiniertere Kleider anpassen zu lassen.
     
    »Wenn ich die richtige Kleidung habe, wirst du mich von keiner deiner Hofdamen unterscheiden können!« knirschte Sina in der Dunkelheit. »Nun, Churasis, wie war das mit dem Licht!«
     
    »Sofort!« vernahmen sie die Stimme des Zauberers. »Ein alter Mann kann nicht jeden Zauberspruch sofort auswendig hersagen. Ich muss ihn mir erst ins Gedächtnis zurückrufen. - Ach ja, der da war es. Der wird klappen!«
    Sina und Ferrol hörten Churasis einige unverständliche Worte brabbeln und langsam begann sich der Gang zu erhellen. Sie sahen einen kleinen Schimmer, der von rot in gelb überging, dann grün wurde und blau endete. Ein kleiner farbiger Bogen zog sich durch die empor gehaltene Hand des Churasis. Sein Schimmer ließ den Gang im milden Licht erglänzen. Noch nie hatte Sina und Ferrol eine solche Erscheinung gesehen.
     
    »Was ist das, mein Freund?« fand der Prinz endlich die Sprache wieder. »Ein Regenbogen, den ich hierher hinab befohlen habe!« sagte Churasis befriedigt. »Da er so klein ist, konzentriert sich seine Leuchtkraft. Ich hätte auch echtes Feuer zaubern können - doch was hätte ich Brennbares gehabt, um der Flamme Nahrung zu geben? Vielleicht finden wir an einer anderen Stelle eine bessere Leuchtquelle. Vorerst muss dieser Regenbogen genügen!«
     
    »Er ist schön - märchenhaft schön!« hauchte Sina. »Schade, dass du den nicht stehlen kannst!« stichelte Ferrol anzüglich und stieß pfeifend die Luft aus, als Sina sich mit einem harten Rippenstoß revanchierte.
    »Vorwärts!« sagte Churasis, ohne auf das Geplänkel zu achten. »Wir müssen weiter! Wer weiß, was auf diesem Wege auf uns wartet...!«
     
                                                                  ***
     
    »Hier ist es so dunkel! Ich will, das es hell wird!« heulte eine Stimme durch die Schwärze. Langsam erhellte sich der Gang, von einer unsichtbaren Lichtquelle gespeist. Das kleine Drachentier wedelte vor Freude mit den Lederflügeln und stieß einen kleinen Feuerstrahl aus. Dann begann es loszuwatscheln, so schnell es seine kurzen Beine tragen konnten.
    »Das ist ja ganz einfach!« wunderte sich der kleine Drache im Selbstgespräch. »Der Gang ist hell und groß genug. Keine Ungeheuer oder sonstige Gefahren. Absolut nichts los hier.« Er überlegte. »Das hätte doch jeder andere meines Geschlechts auch gekonnt. Warum hat man da ausgerechnet mich geschickt?«
    Doch die Stille des unterirdischen Reiches gab keine Antwort . . .
     
                                                                    ***
     
    Donnerartiges Grollen erschütterte den Gang. Erschreckt presste sich Sinas zitternder Körper an Prinz Ferrol. Nur ein gigantisches Monstrum konnte Töne dieser Art von sich geben.
     
    Da stürmte es schon auf sie zu. Der massige Körper hatte die Höhe eines ausgewachsenen Pferdes. Der kantige Schädel glich dem eines Leoparden, dem zwischen den Augen ein nach oben gebogenes Horn hervordrang. Die Reißzähne waren nach unten gekrümmt und ragten über den Unterkiefer hinaus. Die Spitzen dieser Zähne waren wie Dolche. Ein Säbel-Leopard, wie er in den Vorzeiten dieser Welt gelebt haben sollte. Das getüpfelte Fell schimmerte wie matte Seide. Doch der lange Schweif peitschte die bebenden Flanken und die rechte Klaue war zum

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