Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
tödlichen Schlag erhoben. Stinkender Raubtieratem drang aus dem aufgerissenen Rachen der. Bestie.
»Zurück! Diesen Kampf können wir nicht gewinnen!« japste Prinz Ferrol. »Diese Tiere hat man früher mit Netzen gefangen, um sie aus der Ferne mit Steinwürfen oder Pfeilen zu töten. Einen Säbel-Leoparden mit dem Schwert anzugehen ist Selbstmord!«
»Aber wir müssen an ihm vorbei!« stieß Sina hervor. »Churasis, fällt dir kein Zauber ein der die Bestie besiegt!«
»Aber sicher.“ lachte der Magier. „Und es ist ein Zauber, den auch ihr beherrscht, meine Freunde!« „???!!!“ machten Sina und Ferrol verdutzt.
»Ihr benötigt nur euren ganzen Mut.“ rief Churasis. „Seht einmal her! So einfach ist dieses Urviech zu besiegen.«
Ohne zu zittern schritt der grauhaarige Zauberer auf das anstürmende Ungeheuer zu und hielt ihm demonstrativ die rechte Hand entgegen. Sina schrie auf, als der fürchterliche Rachen des Säbel-Leoparden danach schnappte. Doch bevor sich das Gebiss schließen und die Hand des Churasis abtrennen konnte, verschwand das Ungeheuer im Nichts.
»Ich habe es ganz deutlich gespürt. Die Bestie war nur eine Illusion!« rief der Magier triumphierend. »Ein Blendwerk des Diebesgottes, um uns einzuschüchtern. Ich habe es geahnt, dass sich der Säbel-Leopard sich auflöst, wenn ich die Gefahr einfach ignoriere!«
»Was aber wäre geschehen, wenn ich den Kampf gewagt hätte?« fragte Ferrol, dessen Gesicht noch immer bleich war. Mühsam rang Sina um ihre Fassung, doch das Kurzschwert in ihrer Hand zitterte.
»Das weiß nur Mano selbst!« sagte Churasis und zuckte mit der Schulter. »Vielleicht wäre es ein echter Kampf geworden und dann hättest du die Bestie besiegen müssen. Oder du wärst von ihr getötet worden.«
»Und die anderen Gefahren - werden das auch nur Illusionen sein?« wollte Sina wissen. »Was meinst du, Churasis! « »Da Mano unter die Götter des Olympos gerechnet wird, ist nicht anzunehmen, dass er die Menschen, die sich mit ihm messen wollen, tatsächlich wirklich töten will! « sagte der Zauberer langsam. »Ich bin sicher, dass er jedem seine Chance gibt.
Man muss allerdings versuchen, sich in die Mentalität des Diebesgottes zu versetzen. Mano ist ein Spieler, der über Sieg oder Niederlage gleichermaßen lacht. Würden wir gegen Cromos, den Gott der Kraft, stehen, wäre der Säbel-Leopard ganz sicher echt gewesen. Für Mano hätte unser Tod jedoch bedeutet, dass ein interessantes Spiel zu Ende gegangen wäre! «
»Werden auch die kommenden Gefahren Blendwerke sein?« wiederholte Sina noch einmal ihre Frage. »Das wollen wir hoffen! « sagte Churasis. »Es dürfte jedoch nicht schaden, die Waffen bereit zu halten...«
Tentakel und Todeswurzeln
Der unterirdische See war klar wie spiegelndes Kristall. Mächtige Tropfsteine hingen von der Decke herab oder stiegen in bizarren Formen vom Boden auf. Den Dieben erschienen die Tropfsteine bei ihrer unzureichenden Beleuchtung wie die Zähne eines aufgerissenen, gefräßigen Maules.
»Hier... der Weg führt ganz nahe am See entlang!« zischte Ilisath. »Wir müssen acht geben, dass wir nicht hineinfallen! «
»Und wenn schon!« zuckte Cornich die Schultern. »Wir sind alle vorzügliche Schwimmer, und das Ufer ist nicht steil! «
»Der See ist mir unheimlich! « gestand Ilisath. »Ich kann es nicht beschreiben. Aber irgendwie spüre ich darin eine Gefahr!«
»Aber das Wasser ist doch klar!« versuchte Oreander ihn zu beruhigen. »Man kan n doch sehr tief hinab blicken!«
»Doch ich kann keinen Grund erkennen!« bemerkte Ilisath. »Irgendwo unten in der Schwärze mag etwas lauern. Ich weiß nicht, was es ist. Aber ich fürchte mich davor!«
»Angsthase! « schnaufte Cornich. »Hier unten ist kein Pflanzenwuchs oder etwas Ähnliches möglich. Wenn etwas im See wohnt - wovon lebt es dann? Von Steinen etwa? Wenn dem so ist, dann will ich ihm das Frühmahl reichen! « Bevor Ilisath einen Warnruf ausstoßen konnte, hatte Cornich einen der fingerdicken Stalagmiten abgebrochen und schleuderte den Tropfstein ins Zentrum des Sees. Kreisrund breiteten sich die Wellen aus und schwappten an die Uferböschung.
»Siehst du, Ilisath!« höhnte Cornich. »Deine Furcht ist unbegründet. Keine Gefahr dieser Welt hält uns auf . . .!« Der Dieb konnte seinen Satz nicht vollenden.
Denn in diesem Augenblick begann das Wasser des unterirdischen Sees zu kochen. Dicke Luftblasen stiegen empor,
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