Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Myriade von Jahren.
Die Gier des Hungers ließ pulsierende Ströme durch die Gallert-Substanz der Bestie fahren und den ganzen unförmigen Schädel in Fresslust zucken. .
Aus dem Rachen des Ungeheuers drangen blubbernde Geräusche. Cornichs Hilferufe waren in kreischende Schreie übergegangen, in denen nicht einmal mehr Fragmente menschlicher Worte zu erkennen waren. Noch wenige Atemzüge, dann musste ihn das Ungeheuer mit den Füßen voran in den grässlichen Rachen schieben.
In der schnabelartigen Schädelöffnung, die sich anschickte, Nahrung aufzunehmen, waren keine Zähne zu erkennen, mit denen die Beute zerkleinert werden konnten. Doch das Blubbern, das vom Inneren des Monsters bis zu Cornich hinauf drang, ließ erkennen, dass im Inneren des monströsen Körpers ätzende Säfte darauf warteten, den Fraß zu zersetzen und zu verdauen. Ein fürchterliches Ende wartete auf die drei Verwegenen...
***
»Da vorne! Das hört sich an wie Hilferufe!« stieß Apporus hervor.
»Sicher Oreander und seine Schurken, die in eine üble Lage geraten sind!« mutmaßte Bersano. »Jetzt können wir unsere Schuld abtragen!«.
»Vielleicht!« sagte Nallorge mit hinterhältigem Lächeln. »Man weiß nie, wozu einem der Tod eines Gegners nützen kann. Sehen wir nach!«
Vorsichtig, die Waffen griffbereit, gingen die drei Männer von der Gilde der >Fließenden Finger voran. Die Schreie und Hilferufe wurden immer eindringlicher.
Nallorge sah als erster die drei Diebe in den Fängen des Krakenwesens zappeln. Und es war unschwer zu erkennen, dass ihre Waffen gegen solch ein Ungeheuer nutzlos waren.
»Absetzen!« zischte er. »Zurück in den Gang. Wenn das Biest die drei gefressen hat, wird es sicher wieder in seinem See versinken und...!«
Der Satz blieb unvollendet. Wie von einer unsichtbaren Macht geleitet schloss sich Gang hinter ihnen. Was Nallorge plötzlich in seinem Rücken verspürte, war nur noch nackter Fels. Zurückweichen war unmöglich. Sie waren gefangen.
Von irgendwo her glaubten sie, das Kichern des Diebesgottes zu vernehmen.
Jetzt gab es nur noch den Weg voran. Und der führte verflucht nahe an dem See vorbei, in dem das Ungeheuer hauste. . .
»Das Schicksal selbst hat entschieden, Nallorge! « fauchte Apporus. »Es zwingt uns zu kämpfen. Und das besser jetzt als später.« Mit fließender Bewegung zog er einen der gefiederten Pfeile aus dem Köcher. Fast bedächtig legte er ihn auf die Hand, die den Bogen hielt und zog die Sehne zurück, bis sie fast das Ohr erreichte. Ge wissenhaft fixierte Apporus das Ziel.
Da zu sehen war, dass die Waffen der drei Todgeweihten in der Körpersubstanz steckten, ohne Schaden angerichtet zu haben, gab es für ihn nur ein Ziel. Nur eine Stelle, an der die Bestie vielleicht verwundbar war.
Der Rachen des Ungeheuers - genau dahin musste der Pfeil treffen. Denn Cornich schwebte nur noch zwei Mannslängen darüber und versuchte vergeblich, sich aus dem Griff des Tentakels zu befreien.
Langsam ließ Apporus die Sehne über Zeige- und Mittelfinger abrollen, während er alle Selbstbeherrschung aufwandte, den Bogen bei diesem grauenerregenderi Anblick ruhig zu halten.
Sirrend schnellte die Sehne nach vorn. Zischend ging der Pfeil auf die Reise und traf genau ins Ziel.
Apporus sah, wie der tödliche Stab mit der Stahlspitze mitten in den dreieckigen Rachen hineinzischte und fast vollständig darin verschwand. Und das Ziel war gut gewählt.
Eine Schmerzwelle schien den Körper der Bestie zu durchfluten, als sich die Stahlspitze des Pfeils ihren Weg durch die wabbelige Körpersubstanz bahnte.
Die Tentakel peitschten das Wasser des Sees. Mannshohe Fontänen gischtigen Wassers stiegen auf. Die drei gefangenen Diebe wurden geschüttelt wie junge Lämmer im Rachen eines Löwen. Doch schlagartig beruhigte sich die Bestie wieder. Der Adlerblick des Apporus erkannte, dass der Pfeil im Inneren der Bestie langsam durchscheinend wurde und gänzlich verschwand. Zerfressen und aufgelöst von den gallertartigen Magensäften im Innern des Krakenwesens.
Dafür zischten nun drei Tentakelschnüre auf Nallorge und seine Männer zu.
»Du Narr. Musstest du das Biest auf uns aufmerksam machen!« kreischte der dürre Diebesfürst. Dann umschlang ihn das peitschenartige Ende des Tentakels. Verzweifelt hieb Nallorge
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