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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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über rot schimmerndem Metall. Das Klirren der Schläge ließ die Ohren schmerzen und zerrte an den Nerven.
    Fünf Drachen standen neben den Schmiedeessen und ließen mit ihren Flammen anstelle eines Schmiedefeuers das Eisen rot- und weißglühend werden.
    Das Schnaufen und Röhren der zu Tode erschöpften Drachen erfüllte den Raum. Doch dämonenhafte Kreaturen des Jhardischtan gingen mit Peitschen aus lebendigem Feuer zwischen ihnen umher und schlugen erbarmungslos zu, wenn einer der Drachen sein Feuer verlöschen ließ.
    Die Herren des Jhardischtan hatten nur zu gut erkannt, dass Drachenfeuer einen höheren Hitzegrad entwickelt, als selbst in den Herzen von Sulphors Vulkanen herrscht. In den Schmieden des Jhardischtan wurden Waffen für den Krieg gegen die Herren des Jhinnischtan geschaffen. Schwerter und Streitäxte, Lanzen und Pfeile, Morgensterne und eisenbeschlagene Keulen. Alles von tödlicher Unbezwingbarkeit.
    Immer neue Drachen wurden durch den Ruf des unter dem Bann der Jhardischtan-Götter stehenden Drachenvaters gerufen. Wer sich in sein Schicksal fügte, dem wurden irgendwann leichtere Arbeiten zugewiesen.
    Samys wacher Verstand erkannte das Teuflische dieses Systems sofort. Er wusste, dass er sich scheinbar in sein Schicksal fügen musste, wenn er hier jemals lebendig wieder herauskommen wollte. Denn er hatte gehört, dass Drachen, die sich zur Wehr setzten oder sonst Ungehorsam zeigten, in einer großen Arena im Zentrum des Jhardischtan gegen andere Drachen kämpfen mussten, die sich nicht unterwarfen. Oder gegen gefangene Fabelwesen aus dem Wunderwaldes. Denn der Wunderwald wurde von seltsamen Wesen aller Art bewohnt. Und viele von ihnen konnten mit ihren tödlichen Waffen auch einem ausgewachsenen Drachen gefährlich werden.
    Samy wußte, dass er geschickt taktieren musste, um hier lebendig wieder raus zukommen.  Aus den Gesprächen der Aufseher hatte er schon entnommen, dass Dhaytor nicht mehr der Herr seiner Sinne war.
    Es musste ihm gelingen, zu entfliehen und nach Coriella, der Drachenburg, zurückzufliegen. Rasako, der Drachenlord, wusste sicher Rat und Hilfe.
    Der kleine Drache nahm zu einer List Zuflucht. Sein Feuer lote nicht so, dass sich das Eisen in kürzester Zeit krümmen und schmieden ließ. Darum wurde er schnell von den Schmiedeessen abgezogen. Von einem so kleinen Drachen war eben kein richtiges Feuer zu erwarten. So dachte man wenigstens. Und Samy hütete sich davor, die Leute hier unten eines Besseren zu belehren.
    Doch was zum Schmieden nicht genügte, dass reichte zu Anwärmen kalter Räumlichkeiten. Besonders folgsame Drachen mussten nämlich mit ihren Feueratem die Behausung der Jhardischtan-Götter wärmen. Eine Tätigkeit, der auch der kleine Drache gewachsen sein müsste. Mit zynischem Lächeln bestimmte Fulcor, der Herr des Feuers, dass man Samy in die Gemächer Stultas bringen sollte.
    Stulta war die Göttin der Einfalt und des Unverstandes. Boshafte Menschen reden auch der Einfachheit halber von der Göttin der Dummheit.
    Mit einigen lockeren Späßen gewann Samy bald das Vertrauen Stultas. Die arglose Göttin, die eigentlich nicht so recht wusste, was sie in der Göttergemeinschaft des Jhardischtan sollte, wurde nicht müde, den Erzählungen des kleinen Drachen zu lauschen.
    Außer den Märchen, die Samy auf Coriella gehört hatte, faszinierten die Göttin des Unverstandes vor allem die Geschichten aus der Welt der Menschen. Und die Erzählungen von der großen Stadt Salassar...
    »...in der auch viele Tempel stehen, in denen man die Götter verehrt. Die Götter des Jhinnischtan - und des Jhardischtan!« seufzte Samy mit besonderer Betonung an den Rest des Satzes. Jetzt kam alles drauf an, ob Stulta ihm auf den Leim ging.
    Er musste hier heraus. Und das war nicht möglich, ohne dass ihm Stulta dabei half. Alle Eingänge des Jhardischtan wurden von Dämonensklaven und den Kreaturen des Vulkangottes Sulphor bewacht. Niemand konnte diesen Wesen aus geschmolzener Lava entkommen. Mit ihrer veränderlichen Körpersubstanz vermochten die Lava-Wesen einen Ausgang vollständig abzusichern.
    Als er noch sein Drachenfeuer an den Essen der Schmiede lohen lassen musste, hatte Samy von den grässlichen Schicksalen unglücklicher Drachen gehört, deren Flucht von Sulphors Lava-Wesen vereitelt wurde.
    »Welche Götter werden denn am meisten in Salassar verehrt?« fragte Stulta neugierig, während sie ihr aschblondes, strähniges Haar kämmte, und ihre Miene drückte übergroße

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