Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
beobachteten Samy, der mit angstvoll aufgerissenem Maul im Wasser lag und immer wieder darum bettelte, ihn doch aus dem kalten Nass herauszuziehen.
Je mehr der kleine Drache wimmerte, um so mehr Vergnügen bereitete es ihnen, Samy zu quälen. Sie gaben das Seil etwas nach und ließen ihn für einige Herzschläge untertauchen.
Oder sie unterhielten sich angelegentlich über einen Schwarm Myrdoks, der angeblich auf diese Bucht zu schwamm. Samy brach in greinendes Jammergeheul aus, wenn die beiden Halunken das gefletschte Gebiss und die kalten Augen der mächtigen Raubfische in allen Einzelheiten und den glühendsten Farben schilderte.
Sina und Ferrol hörten ihr rohes Lachen, als sie sich vorsichtig am Heckruder der Ruderkogge empor hangelten. Nach einigen Klimmzügen erreichten sie das Achterdeck. Sina winkte und machte dem Prinzen einige Zeichen in der geheimen Diebessprache von Salassar. Ferrol kannte sich inzwischen recht gut damit aus.
Er verstand, dass sie sich hinter die beiden Piraten schleichen und sie bewusstlos schlagen wollten. Auf Zehenspitzen huschten sie über das Deck.
Ferrol hob die Faust, während Sina mit dem Knauf ihres Kurzschwertes ihren Gegner ins Land der Träume befördern wollte.
Doch in diesem Augenblick war ihre Glücksträne beendet. Mochte der Teufel wissen, wer von den Matrosen die Fischreste auf Deck geworfen hatte.
Ferrol glitt auf dem glibberigen Zeug aus und fiel auf den Rücken. Sein Kopf krachte auf die Planken. Für einen kurzen Moment versuchte er, sich aufzurichten. Doch die Ohnmacht war stärker. Der Prinz von Mohairedsch brach zusammen. Sina, die zu ihm hinüber geeilt war, stellte fest, dass er danach zwar einen Brummschädel haben musste, aber ansonsten wohl in Ordnung war.
Die Sorge um den Freund hatte sie die beiden Gegner für eine Weile vergessen lassen. Das rächte sich nun.
Als sich Sina erheben wollte, waren Molpos und Constyr über ihr.
»Ha. Da ist ja das Kätzchen! « grollte die Stimme des Rudermeisters. »Das Schicksal meint es gut mit uns. Jetzt sind wir beide die ersten! «
Sina fauchte und schlug mit dem Schwert zu. Doch der Steuermann duckte den Hieb reaktionsschnell ab. Seine rechte Hand schoss vor und schloss sich wie eine Stahlklammer um Sinas Handgelenk. Eine kurze Drehung, und das Kurzschwert schlitterte über Deck.
Im selbem Moment spürte das Mädchen, dass sie von dem kräftig gebauten Segelmeister von hinten gepackt wurde. Wie Stahlklammern schlossen sich seine Arme um ihre Arme und ihren Körper. Sina kreischte auf und versuchte, sich aus dem Griff herauszuwinden. Doch Constyr schien in dieser Sache über gewisse Erfahrungen zu verfügen.
»Loslassen! « fauchte die Katze. Doch Constyr hatte einen Körper wie einer der Graubären im nördlichen Felsengebirge und drückte so stark zu, dass Sina glaubte, ein lebendiger Fels versuche sie zu erdrücken.
Grinsend kam Molpos auf das sich in Constyrs Griff windende Mädchen zu. Den Tritt, den Sina nach seinem Unterleib zielte, hatte er schon im voraus geahnt. Er griff die strampelnden Beine und hob Sina empor. Sie trugen den in ihren Griffen zuckenden Mädchenkörper hinüber zum Großmast, wo mehrere Tampen der Takelage herunterhingen.
Und dann ging alles ganz schnell. Bevor Sina eine Chance zur Gegenwehr hatte, schlang jeder um einen ihrer Arme ein Seil und zurrte es fest. Das Mädchen keuchte, als ihr danach die Beine auseinander gezogen und ebenfalls festgebunden wurden. Sina stöhnte auf. Sie war mit gespreizten Armen und Beinen in der Takelage festgebunden und den beiden Halunken jetzt völlig wehrlos ausgeliefert.
In den Augen von Molpos und Constyr sah Sina die Begehrlichkeit brennen. Sie wusste ganz genau, was die beiden jetzt mit ihr machen wollten. Keine Chance, sich zu wehren. Und schon waren die beiden Bären in Menschengestalt neben ihr. Rissige Hände strichen über Sinas grazilen Körper, glitten über ihre nackte, bebende Haut und versuchten, ihr die knappe Lederkleidung abzustreifen.
Sina stöhnte, als sie die Hände an den empfindlichsten Stellen ihres Körpers verspürte. Und Ferrol war immer noch ohnmächtig im Reich der Träume.
Ferrol?! An den hatten die beiden Piraten in ihrer Lüsternheit nicht gedacht. Er war nicht gefesselt und niemand wusste, wie lange die Ohnmacht noch anhielt. Wenn Ferrol zu sich kam, waren die Karten anders gemischt und wurden neu ausgeteilt.
Sina wurde eiskalt. Es war nicht das erste Mal, dass man sie
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