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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Augen geschlossen. Nur seine Lippen bebten und eine monotone Melodie durchwehte die Luft.
     
    In seinen beiden zusammengefalteten Händen hielt er den aufglühenden Khoralia-Kristall. Wulo kauerte auf seinem rechten Knie und beobachtete den Kristall ganz genau. Es war keine Regung an seinem bepelzten Körper zu verspüren.
    Nur das Glänzen der Knopfaugen ließ erkennen, dass der Schrat in voller Konzentration war. Er hatte den Zauber mit Churasis abgesprochen und diesmal mit keiner Silbe Milch und Mohrrüben erwähnt.
     
    Sein Freund Samy war in Gefahr. Wulo wusste, dass jeder widerspruchslos von ihnen seinen Teil beitragen musste, wenn der kühne Plan des Zauberers gelingen sollte.
    Sina und Ferrol hatten sich derweil in einiger Entfernung niedergelassen und ruhten sich aus. Sie wussten, dass sie alle ihre Geschicklichkeit und Körperkräfte benötigen würden, wenn die Aktion lief.
    Ashavar hatte sich zusammengerollt und es sah aus, als läge er in tiefsten Träumen. Doch die rote Lohe aus seinen Nüstern zeigte die immer noch vorhandene Erregung an.
     
    Immer eintöniger wurde der Singsang des Zauberers. Schlaf senkte sich über Sinas Lider. Sie nahm gerade noch wahr, dass Ferrol schon im Reich der Träume war.
    Halb im Traum erkannte sie noch, wie sich Wulo plötzlich träge bewegte. Er nestelte am Gewand des Churasis herum und schien einen Faden herauszuziehen, den er über den aufleuchtenden Khoralia-Kristall gleiten ließ.
     
    Dann schwanden dem Mädchen die Sinne.
    Ferrol wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er erwachte. Als er die Augen aufschlug, sah er, wie Churasis sich schwankend erhob. Wulo klammerte sich müde an seiner Schulter fest.
     
    Der Zauberer glich einem Sklaven, der einen ganzen Tag unter der sausenden Peitsche in einem Bergwerk Schwerstarbeit verrichtet hat. Ferrol wusste, dass mancher Zauber Churasis sehr anstrengte. Er selbst konnte niemals absehen, welche Mühe es bedeutete. Besonders, wenn der Stern-Stein zum Einsatz kam, schien Churasis danach immer total ausgemergelt zu sein.
    Welche Kräfte besaß Churasis wirklich? In Salassar spielte er manchmal den harmlosen Trottel, dessen Zaubereien nicht immer die gewünschte Wirkung hatten. Doch dann gab es Situationen, wo Ferrol vor der Macht, die Churasis entwickelte, zurückschauderte.
     
    Auch der kleine Schrat hatte mehrfach bewiesen, dass er ganz besondere Kräfte besaß, die er jedoch nur selten zum Einsatz brachte. Doch Ferrol vermochte nicht abzusehen, was geschah, wenn Churasis und Wulo ihre Künste gemeinsam in aller Macht einsetzten.
    Würden sie nicht auch einen Magier wie Soduur Widerstand leisten können?
    Ferrol kam nicht dazu, den Gedanken weiter zu spinnen.
    Mit einer müden Handbewegung winkte ihn Churasis zu sich heran. In seiner Hand glänzte ein dünner Faden.
     
    »Pass gut auf ihn auf! « sagte der Zauberer mit matter Stimme. »Er ist jetzt so dünn wie Zwirn. Doch wenn du es willst, dann wird er so lang und so dick wie eine Schiffstrosse.«
    Er seufzte und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Du weißt, was zu tun ist. Nun, geh und wecke Sina auf. Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Wenn die Halunken dort unten erst abgesegelt sind, ist Samy verloren. Die lassen ihn ertrinken, wenn sie weit genug weg sind! Ihr müsst euch beeilen. Wulo wird spüren, wenn der Zeitpunkt für mein Eingreifen gekommen ist . . .! «
    Wenig später liefen Sina und Ferrol so schnell es ging den Berg hinab. Sie achteten darauf, dass sie durch die gewaltigen Drachenskelette genügend Deckung hatten und von den Piraten nicht gesehen wurden.
     
    Sie hatten Glück. Die Halunken waren gerade wieder an Land gegangen, um eine weitere Ladung zu holen. Der Strand war bis auf die Boote, deren Besatzungen an Land gegangen waren, vollständig leer.
    »Mit einem Boot fallen wir zu sehr auf!« warnte Sina., als Ferrol eins der Beiboote ins Wasser schieben wollte. »Die beiden Wächter an Bord können sicherlich auch mit dem Bogen umgehen. Oder sie lassen Samy absacken, wenn sie erkennen, daß sie angegriffen werden. Auch wenn das Wasser unangenehm nass ist - wir müssen schwimmen! «
     
    Prinz Ferrol murmelte eine unanständige Bemerkung, aber er nickte zustimmend. So schnell es ging, versuchten sie, ins tiefe Wasser zu kommen. Mit gleichmäßigen, kraftvollen Schwimmbewegungen strebten sie der »Seefalke zu.
    Molpos, der Steuermann und Constyr, der Segelmeister, waren an Bord zurückgeblieben. Sie lehnten über der Reling und

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