Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
aus der Brust schneiden würde.
Alle ihre Willenskraft musste Sina aufbieten, um jezt nicht zu weinen. Doch die rohen Kerle, die sie gefangen hatten, würden auf ihre Tränen nur mit zotigen Bemerkungen regieren. Worte, die sie noch nicht verstand.
Schließlich war der Weg zu Ende. Sina spürte, wie sich der Kerl, der sie getragen hatte, seiner Laste entledigte und den Sack auf den Boden legte. Als man Sina herauszog, befand sie sich bereits in einem, großen ovalen, von kunstvoll gearbeiteten Säulen getragenen und mit kostbaren Gobelins behängten Raum.
Im Zentrum des Gemaches stand auf einer Erhöhung ein mächtiges Bett mit vier reichgeschnitzten Eckpfosten, über denen sich ein Himmel in mitternachtsblauem, mit Goldfäden besticktem Samt wölbte. Die ganze Decke des Raumes schien ein einziger Spiegel zu sein.
Ein Bett - das der Altar werden sollte, auf dem ein junges Mädchen einer lüsternen menschlichen Gottheit geopfert werden sollt.
„Das Schlafzimmer unseres allergnädigsten Herrn, des Oberherren." flüsterte eine der drei braunhäutigen Sklavinnen, die Sina aus dem Sack herausgezogen hatten, ihr ins Ohr. Die Männer, die sie hergebracht hatten, waren bereits unterwegs, um sich ihren Lohn auszahlen zu lassen.
„Und was soll ich hier?" Sina wußte wirklich nicht, was ihr bevor stand. Über diese Dinge wurde weder im Hause ihre Eltern noch sonst wo in der Gegend, wo sie aufgewachsen war, geredet.
„In diesem Raum werden kleine Mädchen zur Frau gemacht." kicherte die Sklavin, als sie feststellte, wie ahnungslos Sina tatsächlich über das, was gleich mit ihr geschehen würde, war.
„Hey, lass mich. Was soll denn das?" protestierte das Mädchen, als ihr die Sklavin geschickt die dünne Kleidung, die sie im Tempel getragen hatte, abstreifte. Ein Zittern lief über Sinas Körper, als sie jetzt völlig nackt war.
„Vorwärts, ihr faules Gesindel. Schnallt sie an. Und dann hinaus mit euch." klang von der Tür her die befehlende Stimme des Pholymates. Eine Stimme wie ein Peitschenknall. Bevor die Sklavin auf Sinas Frage eine Anwort geben konnte, war der Oberherr im Raum und in seiner Rechten zuckte eine kurze Peitsche mit fünf Riemen.
„Aber Herr! Die Kleine ist doch noch nicht vorbereitet!" wagte die Sklavin im Angesicht ihres Herrn noch hervor zu bringen. „Ein Bad in Rosenwasser vielleicht mit etwas Nardenöl. Vielleicht etwas Schmuck und ein Gewand aus...."
„Das könnte euch so passen, ihr lüsternen Weiber. Ich weiß ganz genau, was ihr mit der Hübschen macht, wenn ihr sie erst mal im Bad habt. Und wie ihr sie vorbereitet." fauchte der Oberherr. „Ich will sie jetzt. So, wie sie ist. Ohne jede Ahnung von dem, was ihr bevor steht."
„Aber Herr, wir dachten..." wagte die Sklavin einzuwerfen.
„Philosophen mögen denken. Sklaven haben zu gehorchen. Und zwar so, als ob die Befehle aus dem Munde eines Gottes kommen." brüllte Pholymates und die Zornes-Adern traten auf seiner Stirn hervor. „Die Götter strafen den Frevel der Sterblichen erst in der Jenseits-Welt. Mir aber, eurem Gebieter, ist es gegeben, euch auf Erden Schmerzen zu bereiten. Also, wollt ihr wohl gehorchen?" Sina hörte das Zischen einer Sklavenpeitsche in der Luft und dann einen hellen Knall, der die drei Mädchen, die sie fest hielten, zusammen zucken ließ.
„Tut mir leid, Kleine." hörte Sina ein Flüstern. „Ich hätte dich gar zu gern in das, was dir jetzt bevor steht, eingeweiht. Nun, du wirst es ertragen, wie wir alle es ertragen haben. Und du wirst es überleben..."
Bevor Sina begriff, was geschah, wurde sie von den Sklavenmädchen ergriffen und hinüber zum Bett getragen. An den Eckpfosten befanden sich Lederriemen, die um Sinas Hand- und Fußgelenke geschlungen und festgezurrt wurden. Sina stöhnte auf als sie erkannte, dass sie dem, was ihr jetzt bevorstehen mochte, hilflos ausgeliefert war.
Kaum hatte die letzte der Sklavinnen mit devoter Verbeugung den Raum verlassen, als Pholymates sich neben Sina aufbaute und interessiert betrachtete, wie das mit gespreizten Armen und Beinen an die Pfosten gebundene Mädchen an ihren Fesseln zerrte Sina fühlte sich diesem Augenblick wie eine Maus, die erkennt, dass sie der Katze nicht entkommen kann.
Du wie eine Katze mit der Maus spielt, bevor sie die gequälte Kreatur endlich mit einem raschen Biß erlöst, so begann auch der Oberherr von Salassar mit seine Opfer zu spielen. Nachdem Sina
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