Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Quelle von Castalia zu gießen. Ich habe diese Arbeit von Samy erledigen lassen, damit der kleine Nichtsnutz eine sinnvolle Beschäftigung hat."
„ Du hast – was getan?" grollte der große Drache.
„ Samy hat die Pflanze immer gegossen und darüber gewacht." sagte der Dachenlod vorsichtig. „Es ist doch nur eine Blume und..."
„ Was! Nur eine Blume!" grollte Dhaytor mit Donnerstimme. „Was du diesem kleinen Samy anvertraut hast, ist der größte Hort, den das Drachengeschlecht besitzt, Rasako!"
Der Drachenlord sagte kein Wort, als er den Drachenvater in seinem Zorn erlebte. Aber unter dem Helm knirschte er mit den Zähnen. Niemand hatte ihm zu sagen oder zu erklären gewusst, was es mit dem Grünzeug auf sich hatte. Und vor allem nicht, dass gerade diese Grünpflanze in dem schmucklosen Keramiktopf so wichtig war.
Zwar gab es da eine Legende von einer Blume... der Drachen-Blume... aber das war eben nur eine Legende.... so jedenfalls hatte Rasako bisher angenommen. Sollte etwa diese an Unkraut erinnernde Grünpflanze, deren Farbe jetzt die Farbe welker Blätter annahm, die Keimzelle dieser Blume sein?
„ In kurzer Zeit wird sie blühen. Und die Blütezeit dauert nur eine Nacht. Doch der Anblick der Blüten wird sich unvergesslich in jedes Herz eines Drachen senken. Und die Erinnerung wird jeder vom Volk der Lüfte über den Tod hinweg auf die andere Seite des Lebens mitnehmen. Jeder Drache, der mit ausgebreiteten Schwingen über die Adamanten-Welt gleitet, wird kommen, um die Blume zu sehen, wenn sie erblüht. Und bei ihrem Anblick werden wir spüren, wie unser Innerstes erbebt. Nun, erkennst du endlich, wovon ich rede, Rasako?„
„ Ich . . . ahne . . . es!" stieß der Drachenlord langsam hervor. „Wer hätte nicht die Legende von Shemelia, der Drachenblume, gehört...!"
***
„ Diese Wunderpflanze ist also dort. Die Drachenblume, von der ich gelesen habe!" krächzte Soodur erregt, als er das Bild auf dem Wasser sah und die Worte hörte, die im fernen Nordland geredet wurden. Der zerbrochene Körper des Zauberers begann wie in Fieberschauern zu beben.
„ Lobpreis sei euch, ihr dunklen Götter. Das einzige Mittel, das meinem zerschundenen Körper die alte Kraft und die heilen Knochen zurückgeben kann, es existiert tatsächlich. Und, Thuolla sei gepriesen, kommt gerade jetzt der Tag, wo die Drachenblume ihre volle Heilkraft entwickelt. Dank sei euch, ihr hohen Mächte, dass ihr Shemalia gerade jetzt in diesen Tagen erblühen lasst."
Die knochigen Hände mit den langen, zugespitzten Fingernägeln des Magiers zitterten, während er sich über das Wasser beugte, um keins der Worte zu versäumen, das zwischen dem großen Drachen und der seltsamen Gestalt in der goldfarbenen Rüstung gesprochen wurde.
„ Es muss mir gelingen, einen kühnen Kämpfer zu finden, den ich zu jenem geheimnisvollen Schloss jenseits des Wunderwaldes senden kann!" brabbelte Soodurs fast zahnloser Mund zu sich selbst. „Und ich muss ihn schnell finden. Wenn Shemelia verblüht ist, dann ist es zu spät. Die Drachenblume muss mein werden. Wenigstens drei Blätter von ihrer Blüte muss ich bekommen, um dem Heiltrank den notwendigen Zauber zu verleihen!"
Im Wasser sah der alte Zauberer jetzt, wie der Drachenlord den mächtigen Dhaytor in die hochgewölbte Halle führte, in der auf einer erhöhten Balustrade der Drachenthron stand. Wenige Atemzüge später kam Samy, der kleine Drache, herein und trug in seinen Flügelkrallen ein kürbisgroßes Keramikgefäß, in dem sich ein Gewächs mit goldgelben, durchsichtigen Blättern empor rankte. An der Spitze des Gewächses war eine goldfarbige Knospe zu erkennen, die leicht hin- und her schwankte.
„ Drei Blätter nur... mit drei Blättern ihrer Blüte könnte ich den Sud bereiten, mit dem meine zerbrochenen Knochen wieder wie verleimt zusammenwachsen und mein Körper die alte Spannkraft wieder erhält!" murmelte Soodur in einem Selbstgespräch.
„ Dort ist die Drachenblume", Enttäuschung lag jetzt in der Stimme des Zauberers, „Und doch ist sie für mich so weit entfernt wie der fernste Stern im Universum. Denn ich kann nicht hingehen und mir einfach die Blätter beschaffen. Zumal die Drachen sicherlich jeden töten, der sich dieser Blume nähert und nicht von ihrer Art ist.
Aber gewagt werden muss die Fahrt dennoch." stieß der Zauberer hervor. „ Leider ist Cassar, mein vielgetreuer Sklave,
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