Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
kräftigen Bewegungen ihrer Schwingen noch etwas aufwärts bewegten und dann in Richtung Wunderwald davonflogen. Im gleichen Augenblick hatte Mano den Strand des Meeres erreicht.
Das Wasser war von eisiger Kälte. Eilig watete der Gott der Diebe, die Kristallrose triumphierend empor haltend, auf das Schiff zu. Helfende Hände streckten sich ihm entgegen und zogen ihn an Bord.
Mano blickte in die Augen hartgesichtiger Männer mit gnadenlosen Augen.
»Willkommen an Bord!« vernahm er dann eine zischelnde Stimme.
Eine Stimme, die ihm irgendwie bekannt vorkam.
Als Mano aufsah, erkannte er eine unheimlich wirkende Gestalt in knöchellangem, dunkelblauem Gewand, deren Kapuze das Gesicht völlig verdeckte. Nur das kalte Glitzern von Augen, die einer Schlange gehören konnten, war zu erkennen.
»Ihr seid der Kapitän?« fragte Mano und versuchte, die helfenden Hände, die ihn nun festhielten, abzuschütteln.
»Ich bin hier der Herr! Der Herr über Leben und Tod!« klang die Stimme wieder auf. »Willkommen, Gott der Diebe - unter Dieben!«
»Was wollt ihr von mir! Ich habe euch bezahlt. Ich habe euch schon in Aronavona das Geld für die Fahrt gegeben. Wenn ihr es auf das Kleinod abgesehen habt, das ich erbeutete, dann vergesst nicht, dass ihr bei allen Göttern des Jhinnischtan geschworen habt, mit eurem Sold zufrieden zu sein!«
»Das sind sie auch, die Männer, die du bezahlt hast!« kicherte es unter der Kapuze. »Sie sind heute noch in Aronavona und haben nichts Besseres zu tun, als das Geld in den Tavernen zu versaufen und in den Hurenhäusern durchzubringen.
Deine Bezahlung, Gott der Diebe, war sehr gut und wird ihnen noch einige Zeit für ein Leben nach ihrem Geschmack genügen. Wir dagegen haben ihnen bei den Göttern des Jhardischtan geschworen, treulich ihren Auftrag auszuführen und dich an Bord zu nehmen.
Das haben wir getan, wie du siehst. Und nun bist du in unserer Hand!«
»Was wagst du gegen mich! Ich bin ein Gott!« fauchte Mano.
»Ach was? Du auch?« klang es unter der Kapuze. »Darauf, mein lieber Bruder und Vetter aus den Gefilden des Jhinnischtan, wäre ich gar nicht gekommen.
Nun, du betrogener Betrüger! Sieh her, in wessen Falle du getappt bist!«
Mit einem Ruck flog die Kapuze nach hinten. Mano riss die Augen auf und stieß einen krächzenden Laut aus.
Das Gesicht war nicht hässlich zu nennen. Es hatte jedoch gemeine und bösartige Züge, in die sich Klugheit und Verschlagenheit mischten. Die Hautfarbe war bleich wie Wachs. Unter buschig geschwungenen und zusammengewachsenen Augenbrauen glitzerten wasserblaue Augen. Brandrotes Haar, ein dürrer, herabhängender Schnurrbart und ein fingerdicker Kinnbart unterstrichen die Erscheinung eines heimtückischen Gesellen.
»Wokat!« stöhnte Mano laut.
»Ich freue mich, dass du mich noch nicht vergessen hast, lieber Bruder in der Göttlichkeit!« grinste der Gott des Verrats. "Und nun werde ich dafür sorgen, dass du uns nicht weiter zur Last fällst!«
„Du willst mich töten?“. Manos Stimme klang trotzig. Er war ein Spieler und erkannte, dass er verloren hatte. Von Wokat war jede Art an Gemeinheit zu erwarten. Der würde nicht zögern, auch einen Gott zu meucheln, wenn es ihm einen Vorteil brachte.
Und als Gott des Jhardischtan hatte er die Möglichkeit dazu.
»Ich denke, du bist lebendig wertvoller für mich!« sagte Wokat nach einer Weile, in der er Mano zwischen Furcht und Hoffnung schweben ließ. »Ich werde dich nicht töten. Noch nicht. Aber in den Verliesen des Jhardischtan wirst du mir erzählen, wie man in dein geheimes Versteck gelangt, wo die Beute deiner Diebeszüge gehortet werden!«
»Du wirst es nie erfahren!« knirschte Mano.
»O doch! Ich habe Mittel und Methoden, jeden davon zu überzeugen, dass Verrat schöner ist als Schmerz!« kicherte Wokat. »Warte nur ab. Du wirst das Geheimnis heraus brüllen, wenn meine Rattensklaven dich quälen und warten. Bedenke, dass du immer noch den Körper eines Menschen hast, du Narr!«
»Ich werde von hier entkommen, und dann werde ich...!« fauchte Mano und versuchte, sich loszureißen. Die Kristallrose hatte er schon beim Erklimmen des Schiffes aus der Hand gegeben. Mano wand sich in den Griffen der beiden kräftigen Männer, die ihn gepackt hatten. Er trat kräftig auf ihre Füße und versuchte zu beißen. Doch die beiden Gestalten in den Kettenpanzern und den eisernen Sturmhauben zeigten keine Regung.
»Die Männer, die dich halten, sind meine Rattensklaven, denen ich
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