Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

macht mir Vergnügen, dir zu zeigen, wie du deine letzte Hoffnung aufgeben musst, Mano!«
    Ohne ein weiteres Wort und ohne Zeichen, dass der Kampf begann, ließ Assassina die Peitsche vorschnellen. Der Schädel des giftigen Reptils zuckte vor und raste auf Sina zu. Die Diebin reagierte so kaltblütig wie in tausend gefahrvollen Situationen vorher. Ein schneller Schwerthieb, und der dürre Schlangenkopf sank zu Boden. Aus dem dünnen Ende der Peitsche quoll ein Blutschwall. Mit einem gellenden Schrei warf ihr Assassina die Peitsche entgegen.
    Sina wich mit einer geschickten Körperdrehung aus. Die Peitschenschnur zischte an ihr vorbei. Wo das grüngelbe Schlangenblut auf den Boden und an die Wände tropfte, zischte es, und die Steine schlugen Blasen. Mit einem Sprung war Sina darüber hinweg. Sie wechselte das Kurzschwert in die rechte Hand. Den Wurfanker hielt sie pendelnd in der Linken.
    Im gleichen Augenblick riss Assassina mit einer eleganten Bewegung eins der leicht angekrümmten Schwerter hervor, das ihre heimliche Anhängerschar stets unter dem Gewand trug, um so zur Verteidigung und zum Mord gerüstet zu sein.
    Die Göttin nutzte den Schwung aus, mit dem sie das Schwert zog, und versuchte, mit der vor schnellenden Klinge Sinas Oberkörper von unten nach oben zu schlitzen. Aber die Katze von Salassar kannte diese heimtückische Kampfweise von Ferrol, der sie in den Gladiatoren-Schulen von Decumania lernte. Sina spürte die äußerste Spitze des Schwertes über ihre Lederbekleidung schaben. Aber sie blieb unverletzt.
    Gedankenschnell warf sich Sina zur Seite, als die Göttin die Klinge aus dem Hieb herausdrehte und einen waagerechten Schlag nach ihrem Hals führte. Nach der nächsten Drehung sauste die Schneide des Schwertes von oben herab. Eine Schlagkombination, die einen unerfahrenen Gegner sofort tötete. Aber Sina kannte das System der Hiebe und die Art, wie sie aufeinander folgten. Sie setzte auf Schnelligkeit und wich der sirrenden Klinge aus.
    Bevor Assassina das Schwert wieder heben konnte, reagierte die Katze von Salassar. Schon während sie den tückischen Schwerthieben auswich, ließ sie das Seil mit dem Wurfanker kreisen. Als Assassina mit geschmeidiger Bewegung die Klinge für eine weitere Schlagkombination hob, war Sina bereit.
    Das herab zischende Schwert klirrte in den .Wurfanker und verfing sich darin. Ein kurzer Ruck an der Leine, und Assassinas Schwert segelte durch die Luft. Mano stieß einen überraschten Ruf aus. Mit einem Ruck riss Sina die Leine zurück. Unmittelbar vor ihr klirrte das Schwert der bösartigen Göttin zu Boden.
    Geschmeidig hob Sina die Waffe auf und ließ das Wurfseil fallen. Mit einer graziösen Bewegung hob sie Assassinas Schwert in angreifende Kampfstellung, während ihr Kurzschwert in der Linken zur Verteidigung vorgestreckt war.
    Assassina war entwaffnet worden. Besiegt war sie noch lange nicht.
    »Vorsicht, Mädchen!« rief ihr Mano zu. »Der Kristall ...!«
    Sina handelte impulsiv. Sie erkannte, dass Assassina blitzschnell unter ihr Gewand griff. Sie sah den Khoralia in der Hand der Göttin aufglühen. Ohne Warnung warf Assassina den magischen Zauberstein. Wie ein Stern, der blaues Feuer sprüht, raste der Khoralia auf Sina zu.
    Die Katze von Salassar reagierte eiskalt. Schon oft hatte sie mit der blanken Klinge im Handgemenge in Schänken oder auf dem Diebesmarkt Wurfgeschosse abgewehrt. Aus dreißig Schritte vermochte sie einen geschleuderten Apfel mit der flachen Klinge zu treffen und zurückzuschlagen. Diese mit Ferrol oft geübte Kunst kam Sina jetzt zugute.
    Weit bog Sina sich zurück und schlug mit der flachen Klinge kraftvoll zu. Der heran zischende Kristall wurde mitten im Flug von der flachen Schwertklinge getroffen und zurückgeschleudert.
    Assassina kreischte auf, als sie von dem zurückfliegenden Khoralia-Kristall mitten auf die Stirn getroffen wurde. Ein grün flimmerndes Leuchten umraste den Körper der Göttin.
    Dann brach sie wie vom Blitz gefällt zusammen.
    Neben ihr rollte der Khoralia-Kristall über den felsigen Boden.
    »Du hast es geschafft, Sina von Salassar!« klang die Stimme des Diebesgottes auf. »Ich hätte nicht gedacht, dass wir noch einmal zusammentreffen. Und ich hätte kaum angenommen, dass du mich einmal retten wirst!«
    »Ich habe auch nicht angenommen, dass du mir helfen wirst, die Kristallrose aus dem Jhardischtan zu stehlen und in den Wunderwald zurückzubringen!« lächelte Sina. »Das hattest du doch vor, oder?«
    »Was