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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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hässliches, von Pockennarben und Eiterbeulen verunziertes Gesicht war im trüben Fackellicht zu erkennen. Für Churasis wirkte es wie die Fratze eines Dämonen am Tor zur Unterwelt.
    Ein mächtiger Schlüsselbund klirrte, und das bucklige Ungetüm winkte. Knirschend drehte sich der Schlüssel. Aufkreischend öffnete sich das Schloß. Mit hässlichem Knarren wurde eine der Türen geöffnet.
     
    »Na, dann mal rein in die gute Stube!" grunzte das narbige Buckelwesen. "Da drinnen wirst du vermodern!«
    Bevor Churasis begriff, was geschah, hatten ihm die Soldknechte die Fesseln abgestreift und ihn vorwärts in die Dunkelheit gestoßen. Krachend fiel hinter ihm die Tür ins Schloss. Und für Churasis war es, als ob die Erdschollen auf ein offenes Grab geworfen werden, um es für immer zu verschließen.
     
           * * *
    Faccias war einer der Söldner im Dienste des Oberherrn, der auf den Zinnen der Zitadelle von Salassar den Wachdienst versah. In leichter Rüstung mit einem Helm auf dem Kopf, auf die Hellebarde gestützt und mit dem Schwert gegürtet, hatte er eben seinen Vorgänger abgelöst. Seine Kameraden wusste er auf Rufweite entfernt. Die Mauern der Zitadelle überragten fast die Tempeltürme und Minarette von Salassar und waren ohne Leitern kaum zu ersteigen. Der Wachdienst war dementsprechend langweilig.
     
    Tief unten in den Straßen und Gassen, auf den Plätzen und Märkten von Salassar pulsierte noch das Leben. Rufe der Priester erschollen von den Minaretten der Tempel und riefen zur nächtlichen Andacht für ihre Gottheiten; ohne dass sich jemand bereit fand, Schlaf oder Vergnügen zu Ehren der Götter zu unterbrechen. Gedankenverloren machte Faccias einige Schritte, als er zusammenzuckte.
    Da war etwas. Ein kratzendes Geräusch ganz in seiner Nähe. Sofort fällte er den Speer und ging in Angriffsposition.
     
    »Halt! Wer ist da?« fragte er scharf in die Nacht.
    »Miau!« kam es aus der Dunkelheit. »Ach so. Nur eine Katze!« Erleichtert nahm der Wächter den Speer wieder auf.
     
    »Miau!« klang es ihm noch mal entgegen.
    Im gleichen Augenblick jedoch hörte Faccias hinter sich ein schürfendes Geräusch. Gerade, als er sich herumdrehte, schob sich eine Wolke vor den Mond.
     
    »Wer ist da?« fragte Faccias.
    »Noch 'ne Katze!« kam es aus der Dunkelheit. Bevor Faccias mehr begriff, explodierte etwas an seinem Kinn. Dann umfing ihn die Schwärze einer Ohnmacht. Sanft wurde er zu Boden gelegt. Der Brustpanzer sowie Helm, Umhang und der Speer wechselten den Besitzer.
     
    Die hochgewachsene, geschmeidig wirkende Männergestalt warf sich den Umhang über und ergriff den Speer, während der andere Schatten sich über den Wächter beugte und ihn fesselte. Dann bemerkten sie einen anderen Wächter, und der Mann im Umhang marschierte los.
    »Hey!« war seine halblaute Stimme zu vernehmen. »Mächtig langweilig heute, Kamerad!« Der andere Wächter knurrte missmutig eine Antwort.
     
    »Was hältst du davon, wenn wir uns die Zeit mit einem kleinen Spielchen vertreiben?« war die nächste Frage.
    »Zum Task-Spiel brauchen wir aber einen dritten Mann!« gab der Wächter zurück und meinte damit ein in Salassar sehr beliebtes Kartenspiel.
    »Ich weiß ein anderes Spiel!« Die beiden Wächter standen jetzt nah beieinander. »Wir spielen das Spiel 'Was bin ich'!«
     
    »Blödsinniges Spiel!« knurrte der Wächter. »Du bist ein Sold-Kamerad, der mit mir auf Wache steht. Oder?«
    »Dreimal darfst du raten!« klang die Antwort. »Sieh mich mal genau an!«
     
    »Bei ... bei Mamertus!« krächzte der Wächter. »Du bist dieser Abenteurer ...!«
    Weiter kam er nicht. Denn er spürte von hinten unangenehm die Spitze eines Dolches in seinem Rücken. Und die Speerspitze des vermeintlichen Kameraden lag jetzt gefährlich nahe unter seinem Kinn.
    »Du näherst dich der Wahrheit, Kamerad!«
     
    »Dieser Vagabund, der die beste Klinge von Salassar führt und der immer mit Sina, der Katze, zusammen ist. Diese Diebin ...!«
    »Keine Beleidigungen, sonst spürst du die Katzenkrallen!« kam es leise hinter ihm. »Oder wenigstens meinen Dolch. Wenn du weiterleben möchtest, dann sei hübsch leise!«
     
    »Was ... was wollt ihr von mir?« krächzte der Wächter.
    »Die Beendigung des Spielchens!« Die Augen des Abenteurers blitzten belustigt. »Also - was bin ich!«
     
    »Der Kronprinz von Mohairedsch!« hauchte der Wächter. »Prinz Ferrol, der Sohn des Hohen Saran Haran Esh Chandor!«
    »Richtig!« freute sich

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