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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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gehört, der in den unwirtlichen Felsengebirgen von Cabachas entspringt und von dem Ugraphur, die Hauptstadt des Reiches Mohairedsch, ihren Namen hab.
    In das gewaltigen Delta, mit dem der Ugra-Fluss seine Wasser ins Smaragd-Meer ergießt, kamen einest Menschen, die Kanäle gruben, um das Wasser abzuleiten und wo dann auf unzähligen Pfahl-Stämmen und Erdaufschüttungen war im Verlauf von vielen hundert Sonnen-Dekaden die Stadt Salassar entstand. Die Höhle mit dem Grab des Zauberers war schon von Legenden umwittert, als die ersten wagemutigen Kaufleute darangingen, den Hafen von Salassar anzulegen.
     
    Ein zögernder Schritt - dann erkannten die aus der Kapuze glitzernden Augen einen runden Stein, der scheinbar zufällig auf einem kleinen Felsvorsprung lag. Langsam streckte sich eine feiste, fleischige Hand, an der goldene Ringe mit kostbaren Edelsteinen verziert funkelten, danach aus; umfasste den Stein und zog ihn langsam herunter.
    Das Aufatmen des Mannes war merklich zu hören, als wie von Geisterhand eine Geheimtür aufschwang.
     
    »Wo immer du jetzt weilst und wie du mich umschwebst, Geist des großen Magiers Sadayur!« erklang die Stimme des korpulenten Mannes. »Ich erbitte untertänigst deine Vergebung, dass ich deine Ruhe störe, und erflehe deinen Beistand für mein schweres Werk!«
    Doch der Tote ließ keine Antwort vernehmen. Der Mann wagte kaum zu atmen.
     
    Drei Mal noch sprach er den Geist des Toten an und bat um Vergebung. Alles so, wie er es in den uralten Folianten gelesen hatte, die geschrieben wurden, als in der damaligen kleinen Stadt Salassar die ersten Märkte abgehalten wurden. Wer hier saumselig ist oder von der Regel abweicht muss damit rechnen, dass der einmal angerufene zwar unsichtbar anwesend ist, aber nur darauf wartet, sich auf den Frevler zu stürzen, der es unterlässt , ihm wirklich die gebührende Ehre zu geben.
    Drei mal hallten die Worte von den Felswänden wieder ohne das eine Antwort erfolgte. Dann fasste sich der dicke Mann ein Herz und betrat die Höhle. Vor dem Sarkophag machte er drei unbeholfene Verbeugungen. In die verrosteten Halter an den Wänden steckte er Kerzen, und die Gruft wurde in ein warmes Licht gehüllt.
     
    Einige Augenblicke sah sich der Mann um.
    Zwischen den Säulen, die die Decke stützten, waren verschlungene Zeichen in roter und goldener Schrift aufgemalt. Die Minuskeln dieser inzwischen völlig unbekannten Schrift glich einem verschlungenen Nest giftiger Vipern, sie ihre Körper ineinander ringelten.
     
    Der Blick des Mannes wanderte dann zu dem Sarkophag. Durch den rosenfarbig-milchig schimmernden Stein war die zum Skelett zerfallene Gestalt des toten Zauberers zu erkennen. In mattem Gold gleißten die Insignien seiner Magie, die dem zerfall des Körpers und der Kleidung stand gehalten hatten.
    Mit den Ärmeln seiner Kutte wischte der Mann den Staub von Jahrhunderten von der oberen Platte des Sarkophages. Dann holte er aus dem Sack eine Räucherschale aus getriebenem Kupfer, einen Teller aus Gold  und einen roten Becher, der aus einem einzigen Granat geschnitten war. Auf den Teller häufte er verschiedene delikate Speisen und in den Becher goss er süßlich duftenden Wein von den Rebenhängen Caldaros.
     
    In die Räucherschale  von der Größe zweier Handflächen aber mischte er sorgsam verschiedene trockene Kräuter, Pülverchen und Pasten.  Mit eine Funken, den der Mann aus zwei Steinen schlug, wurde das Rauchopfer entzündete.
    Ein Duft wie eine Mischung aus Veilchen und Narden erfüllte den Raum.
     
    »Ich lade dich ein, Gott des Jhinnischtan, hier und jetzt vor mir zu erscheinen. Denn an heiliger Stätte habe ich dir ein Festmahl bereitet!« hallten feierlich die Worte durch den Raum. »Ich rufe dich, Gott des Jhinnischtan. Und es soll dein Schaden nicht sein, wenn du meinem Ruf Folge leistest!«
    Dreimal wiederholte er diese Worte, ohne dass eine Antwort ertönte. Schon wollte der Mann mit der Kapuze das Räucherwerk löschen, als er von der Tür her eine sanft klingende Stimme vernahm.
     
    »Was soll mein Schaden nicht sein?« klang es halb spöttisch und doch interessiert. "Und was ist es, dass ich dir für diesen Fraß, den du mir anbietest, geben soll."
    »Die Herrschaft über Salassar in jenen Tagen, wo Waffen entscheiden sollen, was Worte nicht mehr zu entscheiden vermögen!« Die Stimme des dicken Mannes klang fest.
     
    »Was kümmert uns, die Götter, die Kriege der Menschen?« hallte es aus der Dunkelheit hinter der

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