Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
gleichzeitig für ihn eine Ware, mit der er handeln kann. Und Sklaven - können verkauft werden."
»Beruhigt Euch, mein Herrscher!« erklärte Benkyos dem aufgebrachten König. »Was in Mohairedsch vorgeht - das soll uns nicht berühren!«
»Das sagt mir mein engster Vertrauter!« fuhr Gamander auf. »Weißt du denn nicht, wie die Handelsnetze dieser Welt verspannt sind? Hast du niemals davon gehört, dass die großen Handelshäuser in den meisten großen Städten von Decumina, von Mohairedsch und auch bei uns in Cabachas ihre Kontore besitzen? Und dass sie teilweise nicht mehr mit Münzgeld zahlen, sondern mit Schuldscheinen, die in ihren Augen den Wert von Geld oder Waren haben. Scheine, die in jeder Stadt bei den Handelshäusern, von denen sie ausgestellt sind, eingelöst werden!«
»Aber das ist ja ungeheuerlich!« stieß der Majordomus aus.
»Ja, der Herrscher auf dem Thron erfährt solches nicht!« triumphierte Gamander. »Doch der unbekannte Ritter, der um einen Trunk oder ein Nachtlager bittet und gut dafür zahlt, dem erzählen die Leute auf dem Land und die Bürger in den Städten manches.
Hast du denn noch nicht vernommen, dass Pholymates mit seinem Handelshaus nicht nur in Cheliar, sondern auch in Veith und Rudan große Kontore besitzt? Und dass ihm in Aronaven ein ganzer Kai gehört, an dem seine Galeeren anlegen. Und er ist nur ein einziger Kaufmann!«
»Ist das überall so?« fragte Benkyos leise.
»Überall in dieser Welt«, nickte Gamander. »In Cabachas genau so wie in Mohairedsch oder Decumania. Die Macht der Kaufherrn reicht in alle Windrichtungen. Die geschäftlichen Verflechtungen der Kaufleute sind wie das Netz einer gigantischen Spinne, das ganz Chrysaltas überzieht. Und die gefährliche Spinne, die gierig in diesem Netz hockt, das ist Salassar, die Kaufmannsrepublik mit ihrem größenwahnsinnigen Oberherrn!«
»Wenn seinen Machtgelüsten nicht Einhalt geboten wird, dann wird der Oberherr versuchen, die ganze Welt unter seinem Handelsstab zu vereinigen!« zog Sina den Schluss. »Und aus diesem Handelsstab - macht er dann ein Zepter.«
»An diesem Pholymates könnte wahrlich Wokat, der Gott des Verrats und der Niedertracht, noch etwas lernen!« stieß Gamander hervor. »Er ist ...!
»... ein guter Kaufmann, wie er mit diesem Angebot zeigte!« unterbrach ihn der Majordomus.
»Ein Verräter ist er!« zischte Sina. »Ein Verräter an dem Reich, dem er Treue gelobte. und er soll enden, wie Verräter enden ...!«
»... oder Kaufleute, die man übers Ohr gehauen hat!« lächelte Gamander böse. »Gib dem Boten von Salassar eine nichtssagende Botschaft von Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung mit - und dass wir zu gegebener Zeit auf sein Angebot zurückkommen!«
»Nun aber zu den Waffen, die es gilt, aus dem Jhardischtan zu holen!« versuchte Sina, die Rede wieder auf ihr Thema zu bringen. »Lass die Saumtiere bereit stellen und eine Mannschaft, auf die ich mich verlassen kann. Ich führe die Karawane dann direkt zum Eingang des Jhardischtan, wo die Waffen in Empfang genommen werden!«
»Das kann wohl niemand anders als du selbst, Mädchen?« wunderte sich Benkyos. »Der Jhardischtan liegt in unserem Reich. Und an unserem Hof sind genügend Sold-Knechte, die aus den Bergen kommen, in denen das Götterlabyrinth liegt und die Wege und Eingänge ganz genau kennen!«
»Aber die Götter haben mich geschickt ...!« stieß Sina hervor. Sie musste es unbedingt durchsetzen, dass sie die Karawane führte. Denn dann konnte sie dafür sorgen, dass die Karawane statt nach Cheliar nach Chrysalio gelangte, wo die Zwerge ihr helfen würden, diese Unmenge von Mordwaffen unter tonnenschwerem Gestein zu vergraben. Wenn sie nicht mit der Karawane geschickt wurde - dann war ihre ganze Mission gefährdet.
»In dem Vertrag steht nichts, dass du den Abtransport der Waffen übernehmen musst!« sagte der Majordomus und wies auf das Dokument. »Deine Botschaft ist überbracht. Und damit ist deine Arbeit ist getan, Mädchen!«
»Wer sagt übrigens, dass wir das Angebot des Jhardischtan annehmen?« fragte der Groß-König, und Sina spürte, dass sein Blick wieder auf ihr ruhte.
»Aber Herr! Die Waffen kommen uns sehr gelegen!« stieß Benkyos hervor.
»Weshalb sollen wir überhaupt der Waffen bedürfen?« fragte Gamander. »Ist es nicht besser - den Frieden des Reiches zu wahren?«
»Mein Herrscher! Ich verstehe Euch nicht!« Der alte Mann fuhr
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