Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
müssen ihn suchen und . . .!" sagte Sina. Im gleichen Augenblick spürte sie wieder den kurzen Schmerz in ihrem Inneren. Der Zauberer im fernen Salassar wußte, dass keine Zeit zu verlieren war. Die beiden durften sich jetzt nicht damit aufhalten, den Zauberer in diesem unübersehbaren Wald zu suchen.
"Wir werden ihm ein ewiges Gedenken bewahren!" erklärte Ferrol. "Doch nun komm. Wir müssen uns auf den Weg machen, bevor er uns weiter antreibt. Ich habe schon einiges von diesem Wald gehört, den man den Mysterienwald von Delyssiolina nennt.
Schauen wir mal, welche Wunder er für uns bereit hält . . .!"
***
Samy kreischte vor Schreck und es klang wie Töne aus einer zerbeulten Trompete, die ein Anfänger blies.
Das Wesen, das da vor ihm von der Höhe herab sauste, musste einer von den Waldgeistern sein, von denen ihm die Dryaden so schauerliche Geschichten erzählt hatten. Samy hatte sich in seiner Phantasie ein eigenes Bild von jenen wilden Wesen gemacht, die zwischen den Bäumen herumgekrochen und die Bewohner des Wunderwaldes angriffen. Und genau so wie in seinen Schreckensvisionen sah dieses sonderbare Wesen aus, das da eben vom Himmel gefallen war.
Samy nahm nicht wahr, dass das Wesen genau so erschrocken war wie er selbst. Den Angstschrei, den Churasis ausstieß, wertete der kleine Drache als Angriffsgebrüll.
Samy, der eben auf seinem weiten Weg zur Quelle von Castalia eine kurze Rast unter dem Baum eingelegt hatte, breitete die Flügel aus und machte einen erschreckten Satz. Zwei Mannslängen stieg er empor. Dann knallte es kurz und trocken, als er gegen einen der kräftigen unteren Äste des Baumes stieß, unter dem er sich eben zusammengekauert hatte. Mit Jammergeheul trudelte er zu Boden.
Churasis hörte es laut platschen, als der Körper des Drachen auf den Boden aufschlug. Dann kam ein Schmerzgebrüll, das durch Mark und Bein ging.
Jammerte so ein Wesen, das gefährlich war?
Churasis nahm allen Mut zusammen und bremste seinen Lauf ab. Geschickt die Deckung der Bäume ausnutzend schlich er näher. Das Bild, was sich ihm bot, ließ ihn den Kopf schütteln.
Unter dem Baum saß der kleine Drache und greinte vor sich hin. Er schien sich weh getan zu haben. Churasis Herz floss vor Mitleid über. Zwar sah das Geschöpf, dass ihn so erschreckt hatte, sehr merkwürdig aus, doch auch Wulo war ein Geschöpf, das nicht mit menschlichen Maßstäben gemessen werden konnte.
Churasis hatte sich immer vor Drachen gefürchtet. Doch wenn das vor ihm auf der Erde ein Drache war, dann logen die Leute, die alle Drachen als scheußliche Albtraumgeschöpfe darstellten.
Entschlossen trat der Zauberer aus seinem Versteck. Während er näher trat, ergriff er die Tasche mit dem Schrat, die zu Boden gegangen war und auf seinem Weg in Richtung auf den Drachen lag.
"Weg! Geh weg, Waldgeist!" vernahm Churasis die Stimme des kleinen Drachen. "Du darfst mir nichts tun! Sonst sage ich es..."
"Aber ich tue dir doch nichts!" der Zauberer die weinende Stimme. "Und ich bin kein Waldgeist!"
"Bist du doch... bleib weg... ich fürchte mich vor dir!" bibberte Samy. In seiner Angst öffnete er den Rachen und spie Feuer. Erschrocken sprang Churasis zwei Klafter weit zurück. "Hey, lass das!" rief er. "Ich will dir doch nichts tun. Wir wollen doch Freunde sein!"
"Wenn wir Freunde sein wollen warum hast du mich dann so erschreckt?" fragte Samy vorwurfsvoll. "Ich habe ordentlich Angst gehabt. Und jetzt tut mir alles weh!"
"Lass mal sehen!" Entschlossen ging Churasis auf den kleinen Drachen zu. Je mehr er sich Samy besah, umso mehr schwand seine Furcht vor ihm. "Nur bitte kein Feuer mehr speien. Dann verbrenne ich nämlich!"
"Hier... hier tut es weh!" jammerte Samy anstelle einer Antwort. Der Drachenschwanz ringelte sich so, dass die Spitze auf das Hinterteil zeigte. "Kannst du machen, dass der Schmerz verschwindet?"
"Sicher!" erklärte Churasis. "Ich bin nämlich ein Zauberer."
"Na, so was!" staunte Samy. "Ich habe noch nie einen Zauberer gesehen. Dann zeig mal, was das ist. Mach, dass es nicht mehr so weh tut und ich will dir alles glauben!"
"Lass mich mal machen!" sagte Chura sis und begann, über die Stelle, die ihr Samy gewiesen hatte, mit der Hand zu reiben. "Ich streichele dir jetzt den Schmerz weg. Spürst du es
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