Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
der Zauberer, wird er zu Boden gehen!"
"Ihr werdet nicht dorthin gelangen!" war Rasakos Stimme aus dem Goldhelm zu vernehmen. Wieder gab der Drachenlord seine Befehle. Die ledrigen Flügel der riesigen Geschöpfe bewegten sich wieder. Erst langsam, fast träge, doch dann immer schneller. Schließlich schwebten die Drachen wieder in der Luft. Die Zähne lösten sich aus dem Stoff des Teppichs, während gewaltige Flügelschläge die Drachen empor trugen. Doch die Geschwindigkeit blieb die gleiche, wie sie Soodurs Teppich entwickelte. Ferrol sah, wie die Drachen über ihnen schwebten. Die Krallen ihrer Füße bogen sich nach außen. Aus den Nüstern lote eine Feuerflamme.
"Fangt sie! Ich will sie lebendig!" rief der Drachenlord.
Im selben Augenblick stieß der erste Drache hinab. Und die weit geöffneten Klauen streckten sich dem schlanken Leib Sinas entgegen...
***
Churasis hatte das Gefühl, dass sein Körper bereits auf der Erde aufschlug, während der Magen noch oben auf dem fliegenden Teppich geblieben war. Wie ein Stein stürzte er aus Himmelshöhe hinab. In rasender Geschwindigkeit wurden die Baumwipfel des Wunderwaldes größer.
Gleich... gleich würde er irgendwo aufprallen. Oder von den nach oben strebenden Ästen der unter ihm wogenden Bäume aufgespießt werden. Dann war es zu spät. Hoffentlich fiel der Schatten schnell über ihn. Der Schatten, so nannte man den Tod in der Adamanten-Welt, da jeder fürchtete, den Namen dieses schrecklichen Gott-Wesens auszusprechen. Denn wer den Namen des Nehmers der Leben ausspricht, der ruft ihn auch herbei. Churasis schloss die Augen und hoffte, dass er sich in den letzten Herzschlägen, die ihm verblieben, an all die schönen Dinge seines Lebens erinnern würde.
Aberr es gab keine Erinnerungen. Nur Angst. Würgende Angst vor dem Aufschlag...
Doch dann geschah es. Durch den ganzen Körper des Churasis ging ein Ruck. Der Sturz wurde schlagartig abgebremst und ging in ein sanftes Schweben über, wie ein Herbstblatt, das langsam vom Baum herabgleitet. Der Zauberer riss die Augen wieder auf. Der Schmerz, den der Ruck mit sich brachte, war so groß, dass er seine sämtlichen Lebensgeister wieder aktiviert hatte. Über ihm schwebte die Umhängetasche, in der sich der Schrat befand.
Das kräftige Lederband der Tasche zog sich unter seiner Achsel durch, und Churasis griff instinktiv nach, um nicht aus der Schlinge zu gleiten.
Auch ohne zu fragen wurde ihm klar, was geschehen war.
Wulo, der Schrat, hatte seine Kräfte freigegeben. Das Pelzwesen hatte die Gefahr erkannt und gehandelt, während der Todesschreck Churasis Geist lähmte. "Danke, Wulo!" stieß der Zauberer hervor, während er mit seinen Fingern das Lederband der Tasche umkrallte.
"Wofür denn?" kam es fragend aus der Tasche. "Meinst du, ich wollte auf der Erde aufprallen? Das wäre auch mir übel bekommen. So habe ich meine Zauberkräfte eingesetzt. Du hast nur Glück gehabt, dass du die Tasche umhängen hattest."
"Und ich habe gedacht, dass du mich retten wolltest!" stieß Churasis hervor. "Wo ich doch immer dafür Sorge trage, dass du stets genug zu essen und zu trinken hast . . .!"
"Die paar Schälchen Milch und die Mohrrüben sind doch nun wirklich nicht der Rede wert. Die muss ich mir bei dir verdienen wie ein Sklave!" fauchte der Schrat aus der Tasche. "Stets ist es das gleiche Lied. Immer soll ich dir beim Zaubern helfen. Nur dann denkst du daran, mir was zu essen zu versprechen. Das ist klare Ausbeutung meiner Fähigkeiten zu niederen Zwecken!" Dem konnte der Zauberer nichts mehr entgegensetzen. Außderdem galt es in dieser Situation, den Schrat nicht zu verärgern. Derzeit hatte Wulo alle Trümpfe in der Hand. Wenn er Churasis auch nie tatsächlich Schaden zufügen würde - es genügten die Schwierigkeiten, die er ihm bereiten konnte.
Schwierigkeiten, wie sie jetzt kamen. Denn soeben waren die Wipfel der Bäume des Wunderwaldes erreicht. Prasselnd versank Churasis in einem Meer aus Blättern. Und schon schlug das Astwerk eines Baumwipfels Churasis um die Ohren. Dann landete er zwischen zwei weitausladenden Ästen. Gedanken schnell klammerte er sich an dürren Zweigen fest. Im selben Moment spürte er, wie die Tasche ihre Flugtüchtigkeit verlor. Bevor er sich versah, pendelte die Tasche mit dem Schrat wieder an seiner Seite. Schnaufend schob sich der Wuschelkopf des Schrates aus der Öffnung.
"Du
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