Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Dann ist der Tod von Churasis nicht umsonst gewesen. Wenn nicht... dann sehen wir uns vielleicht in einer der zahlreichen Traum-Welten wieder, von denen die Schriften der Weisen berichten! "
"Narr! Verblendeter Narr! Willst du den Kampf mit dem Ahnherrn aller Drachen wagen!" dröhnte die Stimme des großen Flügelwesens und ein weiterer Flammenstoß kam aus dem weit geöffneten Rachen. "Folge lieber deiner Gefährtin. Sie wählt das Leben! Folge ihr also – und lebe!" Dhaytor hatte Ferrols leise geflüsterten Worte nicht verstanden. Er sah nur, dass Sina sich zurückzog, während Ferrol das Rapier in beide Hände nahm und ihn anging.
Mit einem kurzen Blick über den Rücken sah Ferrol, wie Sina plötzlich mit den Felsen jenseits des Weges verschmolz. Er wußte, dass es nun auf ihn ankam, die Aufmerksamkeit des Drachen voll auf sich zu lenken. Mit einem wilden Schrei griff er an. Jeden Augenblick glaubte er, den feurigen Atem über sich zu verspüren.
Doch Dhaytor war zu sehr von der Frechheit und Tollkühnheit dieses Winzlings fasziniert, als dass er von seiner vernichtenden Fähigkeit Gebrauch gemacht hätte. Nur aus den Nüstern loten kleine Flammen, während sich der Rachen so weit öffnete, dass der Drache notfalls ein ganzes Pferd verschlingen konnte.
Wie eine zustoßende Schlange raste der lange Hals des Drachen auf Ferrol zu. Die beiden Kiefer waren so weit geöffnet, dass der Prinz in voller Körpergröße hineinpaßte. Dolchspitz schimmerten die Zähne, während die gespaltene Zunge sich wie eine Peitschenschnur ausrollte und sich um Ferrols Knöchel schlang. Und schon fühlte sich der Prinz von Mohairedsch zum Schlund des Drachen gezogen, wo Zähne von der Länge eines kurzen Krummsäbels darauf warteten seinen Körper zu zerkleinern.
"Mich hungert!" hörte Ferrol den Drachenvater schnaufen. Verzweifelt bemühte sich Ferrol, sich durch gezielte Tritte mit dem Stiefelabsatz auf die sicher empfindliche Drachenzunge sich aus der Umschlingung zu befreien. Der Drache hatte ihm bis jetzt noch nichts getan, also wollte er das Rapier erst einsetzten, wenn er keine andere Möglichkeit mehr hatte.
„ Lass mich los, Drache, sonst muss ich dir weh tun. Hiermit!" Ferrol schwang die Waffe, während er weiter gegen die seinen anderen Knöchel umschlingende Zunge trat.
„ Ich rede nicht mit meinem Abendessen." gab der Drache amüsiert zurück. Und schon war Ferrol nur noch eine Schwertlänge von den drohenden Fangzähnen entfernt. Mochte ein anderer die Nervenstärke haben auszuprobieren, ob ihn der Drache zerfleischte oder nicht. Ferrol jedenfalls fand, dass er jetzt etwas tun musste.
Das Rapier pfiff durch die Luft als es Ferrol mit voller Kraft von oben herab in die Zunge des gewaltigen Drachen stieß. Ein trompetenhaftes Schmerzgebrüll Dhaytors war die Antwort. Die Zunge ließ den Fuß des Prinzen los, während der gigantische Drachenleib sich zum Himmel bäumte.
Ferrol katapultierte sich zur Seite, während der massige Körper des Drachen dort zu Boden stürzte, wo der Prinz gerade eben noch gelegen hatte. Ohne seine blitzschnelle Reaktion wäre er unter dem gigantischen Drachenkörper zermalmt worden.
Ferrol nutzte den Moment, in dem sich der Drachenvater schmerzgepeinigt auf dem Boden rollte. Geschickt schwang er sich auf den Schädel des Ungeheuers und preßte die Schenkel direkt hinter den mächtigen Kiefern zusammen. Während er sich mit dem linken Arm an einen der steil aufgerichteten Zacken auf dem Rücken Dhaytors festklammerte, stieß er wieder mit dem Rapier zu.
Doch diesmal war keine Schwachstelle zu finden. Denn der Körper eines Drachen ist mit dicken Hornplatten gepanzert, und die Haut des Drachenvaters hätte kaum das Schwert des Kriegsgottes Mamertus durchbohrt.
Die Klinge aus der Schmiede der Riesen brach zwar nicht, aber sie verbog sich wie die Sichel eines Mondes. Ferrol stieß eine Verwünschung aus, die einer Priesterin Sabellas die Schamröte über das Gesicht getrieben hätte.
Im selben Moment sah er, dass einer der Flügel des Drachen von oben herab sauste, um ihn zu zerschmettern. Er setzte alles auf eine Karte und sprang. Ein stöhnender Laut entrang sich seiner Brust, als er auf dem harten Steinpflaster aufprallte. Obwohl er den Sturz leidlich abrollte, verlor er doch das Rapier. Doch der lästerliche Fluch, die er ausstieß, wurde abrupt unterbrochen. Denn im nächsten Moment war der Drache über ihm.
Wie eine
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