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Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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und ihre Lippen öffnen sich, als wäre sie im Begriff, die Spielregeln zu brechen und es mir einfach zu sagen. Ich weiß augenblicklich, was sie da schreibt, allerdings nicht, weil ich absichtlich versucht hätte, sie zu lesen. Ich sehe sie in diesem Moment einfach nur so klar. Als hätte ich sie schon seit einer Ewigkeit gekannt.
    »Du hast mit Aaron Schluss gemacht«, sage ich und versuche das Lächeln im Zaum zu halten, das an meinen Mundwinkeln zerrt.
    »Das ist doch kein Geheimnis«, beschwert sich Lawrence und wirft ein Marshmallow nach Viola.
    »Doch, ist es!«, antwortet Viola, während das Marshmallow ins Feuer rollt. »Du hast zwar gewusst, dass ich’s tun würde, da bin ich mir sicher, aber … um genau zu sein, ich habe ihm gerade eben erst gesagt, dass es vorbei ist. Ich wollte, dass ihr beide Bescheid wisst, bevor … falls Dschinn geht.«
    Ich nicke und starre ins Feuer. Natürlich ist es im Grunde egoistisch, aber zugleich ist es tröstlich, zu wissen, dass sie nicht mehr mit Aaron zusammen ist. Die Magie, die ihn an sie bindet, wird jetzt rasch verfliegen. Ich habe mich gefragt, wie lang Viola in der Lage sein würde, Aarons … Charme zu widerstehen, wenn sie mich vergessen hat, und uns, und … alles. Es ist sehr schwer, Zuneigung von der Stärke zu ignorieren, wie ein Wunsch sie entfachen kann.
    Ich lehne das Marshmallow ab, das Lawrence mir anbietet, und zünde stattdessen eine Wunderkerze mit den Fingerspitzen an, ohne den Blick eine Sekunde lang von Viola abzuwenden. Ich schreibe die Worte wieder und wieder in leuchtend blauer Schrift in die Luft, und Violas Augen folgen der Bewegung meiner Hand. Dann leuchten sie in plötzlichem Verständnis auf.
    »Ich w…«, beginnt sie das Geheimnis zu übersetzen, bricht abrupt ab und schlägt sich die Hand vor den Mund.
    »Moment mal, was denn?«, fragt Lawrence.
    Ich lache und drehe mich mitsamt der Wunderkerze in seine Richtung. Zwei Wiederholungen reichen aus, bis er das Geheimnis erraten hat, das Viola nicht laut aussprechen konnte.
    »Ich wünschte, ich wäre ein Mensch«, übersetzt Lawrence für mich.
    Ich nicke und werfe die Wunderkerze ins Feuer. Lawrence lächelt und schiebt sich ein Marshmallow auf einen Kleiderbügel.
    »Das ist nicht fair. Ich hab’s als Erste erraten«, beschwert Viola sich zum Spaß.
    »Yeah, aber es war nicht mal ein richtiges Geheimnis«, mault Lawrence. »Ihr seid beide hoffnungslos bei diesem Spiel.«
    »Du bist ja bloß sauer, weil sie dich auf eine Schwulenreformierschule schicken werden«, zieht Viola ihn auf.
    Lawrence beginnt melodramatisch sein Marshmallow zu essen, bis Viola aufspringt und nach der neben ihm stehenden Tüte greift. Er verliert keine Zeit, sich seinerseits auf sie zu stürzen, und ich muss hastig die Beine einziehen, damit niemand über meine Füße fällt, als sie einander ungeschickt rund um das Feuer zu jagen beginnen. Viola bleibt stehen, um eine Handvoll Marshmallows nach Lawrence zu werfen, und während sie noch mit Zielen beschäftigt ist, reiße ich ihr die Tüte aus der Hand und verstecke sie hinter meinem Rücken.
    »Und, mit wem ist die Macht jetzt?«, grinse ich im Aufstehen, während ich Marshmallows nach beiden werfe.
    »Dir«, sagt Lawrence und lässt die Hände sinken. »Ich bin mir ziemlich sicher, du könntest mich in den Hintern treten.«
    »Mir«, kichert Viola. »Glaub bloß nicht, ich hätte irgendwelche Hemmungen, dir einen direkten Befehl zu geben, wenn ich auf die Art diesen Marshmallowkrieg gewinnen kann.«
    »Das würdest du nicht tun«, sage ich, trete näher an sie heran und versuche das Lächeln zu verschlucken. Sie reicht mir nur bis zur Schulter, aber sie kneift die Augen zusammen, in dem drittklassigen Versuch, streng auszusehen. Ich lache, werde unsichtbar und ziehe mich aus ihrer Reichweite zurück, während sie in die leere Luft vor ihr greift.
    »Wünsch dir die Tüte zurück, Vi«, drängt Lawrence, und seine Augen schießen hin und her, als rechnete er jeden Moment damit, dass ich mich auf ihn stürze. »Es gibt noch mehr mythologische Typen dort, wo der herkommt.«
    Viola lacht und verschränkt die Arme. »In Ordnung. Okay. Dschinn hat gewonnen«, sagt sie mit hörbarer Ironie, bevor sie sich wieder auf den Boden fallen lässt. »Aber du hast Glück, dass ich dich lieber mag als Marshmallows, sonst wärst du längst weg.«
    Ich grinse und tauche unmittelbar hinter ihr wieder auf, dann werfe ich die Tüte zu Lawrence zurück. Viola sieht sich um und

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