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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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nachdenken, was als Nächstes passieren würde. Sie wünschte, sie könnte für ewig in diesem Moment weiterleben.

23
    »Das ist ja eine totale Katastrophe.«
    Jaime, die zwischen zwei Reihen Erdbeerpflanzen kauerte, schüttelte gerade den Kopf, als Hazel in den Garten kam. Es war später Nachmittag. Hazel war auf dem Rückweg vom Büro, wo sie Umzugskisten gepackt hatte, als sie Jaime entdeckte. Auf den Knien zog sie büschelweise Unkraut aus der Erde und warf es auf einen Haufen.
    »Ich habe keine Ahnung, was Maura hier den ganzen Tag macht«, seufzte Jaime, als Hazel sich neben sie kauerte. »Ich schwöre, kürzlich habe ich sie noch mit einem Salatkopf reden hören. Ich verstehe gar nicht, weshalb sie dabei nicht gemerkt hat, dass die armen Kleinen hier völlig eingezwängt sind.«
    Es war das erste Mal, dass Hazel innerhalb des eingezäunten Gemüsegartens stand. Reihenweise wuchsen hier Salat und Kürbisse, hohe Tomatenpflanzen, die an Stangen festgemacht waren, und lange Stangenbohnen, die im Sommerwind schwingende Schatten auf den Fußweg warfen. Die Erdbeeren wuchsen in einem sonnigen Eck auf der anderen Seite des Gartens und waren so mit Unkraut und verschiedensten Ranken überwuchert, dass man die roten Früchte dazwischen kaum finden konnte.
    »Woher weißt du denn, dass es ein Unkraut ist?«, fragte Hazel und zog vorsichtig an einem zähen Büschel Grün, das irgendwie unpassend aussah. Ihre Finger waren steif vom Kistenpacken, doch es fühlte sich gut an, hier draußen zu arbeiten.
    »Wenn es leicht rauszuziehen ist, dann soll es wahrscheinlich auch nicht da sein«, erklärte Jaime, fuhr mit den Händen in die weiche Erde und zog eine Handvoll kleinen grünen Klee heraus.
    Hazel entdeckte einen Fleck mit lockerem Unkraut und zog es problemlos aus der Erde. »Unkraut?«, fragte sie dennoch unsicher.
    »Unkraut«, bestätigte Jaime und warf es auf den wachsenden Haufen. »Aber pass auf die Ausläufer auf. Erdbeeren sind ziemlich verrückt. Sie bekommen diese langen Ausläufer und wurzeln damit ein Stück weiter wieder in der Erde. Siehst du?«
    Jaime nahm einen langen dicken Ausläufer und folgte ihm zu einer kleineren Gruppe am Zaun. »So bekommt die Pflanzenmutter ihre Töchter. Sobald die Mutter einen Ausläufer losgeschickt und die Tochter sich verwurzelt hat, kann auch die Tochter wieder Ausläufer losschicken und selbst Mutterpflanze werden. Es ist so was wie rein weiblicher Nachwuchs. Ziemlich unheimlich, oder?«
    Hazel lächelte und zupfte vorsichtig das Unkraut um eine der Pflanzen weg. Unkrautjäten hatte was Befriedigendes. Es war beinahe, als könnte sie die Pflanzen wieder leichter atmen hören, während sie sie befreite.
    »Ich sag es ihm morgen«, erklärte Jaime plötzlich. Hazel hatte sich immer noch nicht ganz an die Art und Weise gewöhnt, wie Jaime unvermittelt ihre Gedanken aussprach. Bei ihr verhielt es sich meist so, dass sie entweder überhaupt keine Lust hatte, sich über etwas zu unterhalten, oder sie fing total unvermittelt damit an. Dazwischen gab es nichts.
    »Reid«, erklärte Jaime und interpretierte Hazels Schweigen als Verständnislosigkeit. »Morgen sage ich ihm das mit dem Baby.«
    »Wow.« Hazel schluckte und ihr Herz schlug schneller. »Das … wird spannend.«
    Hazel holte tief Luft und versuchte, ruhig zu bleiben, aber ihr Puls schlug dennoch schneller. Seit sie den Wunsch ausgesprochen hatte, dass Reid zurückkäme, hatte sie auf diesen Moment gewartet. Inzwischen war das Warten fast unerträglich geworden, und die letzten Male, als Reid im Gästehaus vorbeigekommen war, hatte Hazel sich schon sehr beherrschen müssen, um nicht »zufällig« das Geheimnis selbst auszuplaudern. Sie konnte es kaum erwarten, dass endlich die Wahrheit herauskam und sie alle planen konnten, was als Nächstes passieren sollte.
    Jaime legte ein Grüppchen von Ausläufern frei. Sie klopfte übermäßig lange die Erde ab, als sei sie mit ihren Gedanken ganz woanders. »Ich denke, ich sag es ihm bei der Illumination Night «, sagte sie entschlossen. »Das klingt doch passend, oder nicht?«
    Die ganze Woche war die Illumination Night bereits Thema gewesen. Hazel war schon gespannt. Es war anscheinend ein traditionelles Fest zum Sommerausklang mit Lifemusik, einem Feuerwerk und jeder Menge Lampions. Luke hatte sie gefragt, ob sie mit ihm auf das Fest gehen wollte – als bestünde auch nur die Möglichkeit, dass sie mit irgendjemand anderem ginge! Er wurde immer noch ein wenig nervös bei

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