Dreikönigsmord (German Edition)
ihren Unterschenkeln und die üppige kupferrote Schambehaarung. Kupferrotes Haar leuchtete ihm auch aus ihren Achselhöhlen entgegen.
Es war ewig her, dass er eine Frau gesehen hatte, die sich dort nicht rasierte. O Gott, war sie erotisch …
Im nächsten Augenblick war Greta wieder bei ihm. Sie fasste ihn an den Händen und zog ihn zum Bett.
»Bitte nicht, ich kann nicht …«, stammelte Lutz. Sein Mund war völlig ausgedörrt, und er brachte kaum noch ein Wort hervor.
»Natürlich kannst du … Du hast mich noch nie enttäuscht. Siehst du, er ist doch ganz groß und stark …« Sie lachte und fasste ihm in den Schritt, während sie sich auf die Decken und Felle sinken ließ.
Gott … Das war einfach zu viel … Lutz Jägers letzter Widerstand brach in sich zusammen. Mit einem Stöhnen rollte er sich auf sie.
Der Flur war dämmrig. Hinter einer Tür konnte Jo lautes Stimmengewirr und Gelächter hören. Eine schmale Holztreppe führte in ein oberes Stockwerk. Sie zerrte ihren Kragen höher und war versucht, sich in Richtung der Stimmen zu wenden – dort gab es vielleicht einen Ausgang –, als die Tür zum Hof mit einem Knarren aufschwang. Im selben Moment drang das überdrehte Kichern der rundlichen Prostituierten an ihr Ohr. Die drei waren ihr schon wieder nachgekommen. Was, wenn die Hure und die beiden Brüder ihres Gatten nun ebenfalls vorhatten, in den Raum mit den vielen Menschen zu gehen?
Kurz entschlossen floh Jo die Treppe hinauf. Die falsche Entscheidung, wie sie gleich darauf bemerkte, denn die drei polterten nun hinter ihr die Stufen empor.
»Meine süße Fotze …«, lallte einer der beiden Männer.
O Gott, wie peinlich …
Der Gang, der sich vor Jo am Ende der Treppe erstreckte, war ebenfalls nur spärlich von einem Talglicht erleuchtet. Dennoch war er hell genug, dass ihre Schwäger sie, wenn die Sache dumm lief, erkennen konnten. Jo beschloss, kein Risiko einzugehen, und drückte die Klinke der nächstbesten Tür hinunter. Keinen Moment zu früh, denn schon konnte sie den Bieratem der beiden Männer riechen.
Im ersten Augenblick dachte Jo, sie hätte Glück gehabt und der Raum sei leer. Doch dann entdeckte sie einen Mann und eine Frau, die, einen Mantel als Decke über sich gebreitet, auf dem Bretterboden lagen. Mist …!
»Entschuldigt …« Sie verlieh ihrer Stimme einen sachlichen »Bitte-gehen-Sie-weiter«-Klang. »Ich werde nicht lange stören.« Genau genommen nur so lange, wie die Hure und ihre beiden Schwäger endlich aus dem Flur verschwunden waren … Jo lauschte nach draußen. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, wie die Frau sich aufrichtete. Flammend rotes Haar umspielte ihren Kopf. Der Mann, der sich nun ebenfalls aufsetzte, starrte sie konsterniert an und murmelte ihren Namen …
Jo blinzelte. Das konnte doch wohl nicht wahr sein … »Hauptkommissar Jäger!«, schrie sie dann empört auf. »Was fällt Ihnen ein. Wie können Sie nur …«
Doch die Rothaarige unterbrach sie. »Auf der Stelle erklärst du mir, was das zu bedeuten hat«, fuhr sie Lutz mit blitzenden Augen an. »Was will die von dir?«
Lutz Jäger fuhr sich verlegen durch die zerstrubbelten Haare. »Greta, das ist alles nicht so, wie du denkst.«
»Ach nein?«
»Jo … Josepha Weber ist eine Kollegin von mir. Das bedeutet, wir arbeiten zusammen.«
»Du …? Mit der reichen Josepha Weber zusammenarbeiten? Wenn du mich schon anlügst, solltest du dir wenigstens eine bessere Ausrede einfallen lassen.« Die Rothaarige sprang auf. Schwankend tat es ihr Lutz gleich. Dabei rutschte der Mantel auf seine Oberschenkel hinunter und entblößte für einen Moment sein nacktes Glied. Verlegen raffte er ihn wieder um sich.
»Los, gib es schon zu. Die Weber ist deine neue Metze«, fauchte die Rothaarige. »Wegen ihr hast du mich wochenlang vernachlässigt.«
»Aber nein, das ist wirklich nicht der Fall. Wie ich schon sagte, unsere Beziehung ist rein beruflich …« Lutz bedachte Jo mit einem entschuldigenden Blick, ehe er sich wieder der Rothaarigen zuwandte. »Ich komme tatsächlich aus einer fernen Zeit in der Zukunft und Jo Weber auch.«
»Ich habe deine Lügen satt.« Die Rothaarige zitterte vor Zorn. Anscheinend lag ihr wirklich viel an Lutz Jäger.
Jo sagte eisig: »Gute Frau, ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht im Geringsten an Ihrem Lover interessiert bin.« Außer ihm eine Dienstaufsichtsbeschwerde aufzubrummen …
»Lover … Was redet die da?« Die Rothaarige sah Lutz stirnrunzelnd an.
Aus dem
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