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Dreimond - Das verlorene Rudel

Dreimond - Das verlorene Rudel

Titel: Dreimond - Das verlorene Rudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola L. Gabriel
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erleichtert auf.
    In diesem Moment fuhr der Mann brüllend herum und schlug ihr die Waffe aus der Hand. Zwieker bekam Fiona zu fassen und grub seine Fingernägel brutal in ihre Schulter.
    Sie taumelte nach hinten.
    Zwieker warf sich auf sie. »Du dreckiges … kleines … Miststück! Dir werd’ ich’s zeigen! Dir werd’ ich’s  …!«
    Die Tür flog krachend auf, zwei Arme packten Zwieker und schleuderten ihn hinaus in den Flur.
     
    *
     
    Serafin beugte sich tief besorgt über Fiona und stelle erleichtert fest, dass sie keinen ernsthaften Schaden genommen hatte. Die plötzliche Gewissheit, dass sie in Gefahr schwebte, wich einer so großen Erleichterung, dass es ihn selbst erstaunte. Wie der Teufel war er zum Forsthaus zurückgejagt und sein rasender Puls hatte sich noch immer nicht beruhigt. Die grenzenlose Wut, die in ihm hochgekocht war, als er über dem Mädchen diesen Widerling entdeckte, erfasste ihn von Neuem.
    Er fuhr herum und sah, dass der Kerl gerade dabei war, sich hochzurappeln.
    Serafins Körper straffte sich, erzitterte und wandelte sich furchterregend. Mit einem grässlichen Knurren sprang er auf Zwieker und entblößte unter weit hochgezogenen Lefzen Reißzähne, die auch den mutigsten Keiler hätten Reißaus nehmen lassen. Schreckensstarr und vor Entsetzen unfähig zu schreien, starrte Zwieker in den aufgerissenen Rachen eines riesigen schwarzen Wolfes.
    »Nicht! Nein! Tu das nicht«, rief Fiona.
     
    *
     
    Zwieker schloss die Augen. Er konnte den Anblick der schaurigen Fratze über sich nicht mehr ertragen. Stocksteif blieb er liegen.
    Zähne gruben sich in sein Hemd und er wurde in hohem Bogen durch die offene Haustür ins Freie geschleudert. Er stieß einen Schrei aus, als er aufprallte und ein gutes Stück den Abhang hinunterkullerte, bis er schließlich zum Liegen kam.
    Die Sekunden verrannen. Oder waren es Stunden?
    Zwieker blinzelte, rieb sich die Augen, blinzelte wieder und hob langsam den Kopf. Wo war der Wolf? Vorsichtig sah er sich um. Die Bestie musste noch in der Nähe sein. Warum hatte er von ihm abgelassen? Was war passiert?
    Vorsichtig setzte er sich auf, tastete nach der Flasche, die halb aus seiner Jackentasche gerutscht und fast ausgelaufen war – und da kam ihm die Erleuchtung. Er stank. Er stank wie die Pest. Er stank nach Alkohol. Klar doch! Das war’s! Warum sollte der Wolf ihn fressen, wenn im Nebenzimmer ein junges Mädchen lag? Mit wirklich frischem Fleisch. Nicht so verseucht wie seines. Hatte der Wolf wohl gerade noch rechtzeitig gemerkt. Er sollte sich trotzdem schleunigst davonmachen.
    Zwieker wälzte sich auf die Seite und kam mühsam auf die Beine. Er sollte nach der Kleinen sehen. Zwieker wischte den Gedanken wie eine lästige Fliege beiseite. Nein, das war nicht sein Bier. Das ging ihn nichts an.
    Er presste die Hände auf beide Ohren. Nichts hören, nichts sehen. Ohne sich noch ein einziges Mal umzublicken, stolperte er mit schlotternden Knien den restlichen Hügel hinunter, hinab ins rettende Tal.
     
    *
     
    Fiona kauerte zitternd auf dem Boden. Obwohl der Trunkenbold vertrieben war, hörte ihr Herz nicht auf zu rasen. Sie starrte auf Serafin, der wieder vom Wolf zum Mann geworden war, und doch unmenschlich wirkte, als er dort an der Tür stand und mit kaltem Zorn dem Trunkenbold nachstarrte.
    Sie zuckte zusammen, als er sich zu ihr umdrehte, auf sie zuging – und ihr die Hand reichte. Fiona zögerte nur einen Moment, ehe sie danach griff, da beugte er sich schon zu ihr hinunter, umfasste ihre Taille und hob sie in die Luft. Er trug sie die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer und setzte sie behutsam auf ihrem Federbett ab.
    »Alles in Ordnung, Mädchen?«, fragte er sanft.
    Verdutzt starrte sie ihn an. Sie konnte Serafin unmöglich einschätzen. Eben noch war er hart und hasserfüllt gewesen, und nun …?
    Sie wusste, dass sie sich bedanken sollte, doch die Worte wollten ihr einfach nicht über die Lippen kommen.
    Sein Atem ging schnell.
    War er zurückgerannt, nur um ihr zu helfen?
    Sie blickte in seine dunklen, schönen Augen, die noch immer auf sie gerichtet waren. Nur um ihr zu helfen …? Schüchtern rückte sie näher an ihn heran.
    »Serafin, ich …«, sagte sie leise, als Lex, gefolgt von Carras, ins Schlafzimmer stürmte und erst kurz vor ihrem Bett zum Stehen kam. Abschätzend begutachtete er Fiona von oben bis unten.
    »Es ist noch alles dran«, urteilte er trocken. »Na prima.«
    »Dann können Serafin und ich dich wohl mal kurz mit

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