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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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weiß es nicht«, erwiderte Eve.
    Adam war fast froh darüber.
    Auch er hatte die mysteriösen Laute schon mehrere Male gehört, aber davon erzählte er Eve nichts. Die Lautstärke der unheimlichen Geräusche hatte wieder zugenommen. Er erinnerte sich daran, dass die Laute meist nur sehr kurz aufgetaucht und dann wieder sehr schnell verschwunden waren.
    Geduldig wartete er darauf, dass sie auch dieses Mal innerhalb kürzester Zeit verstummten. Eve hielt sich krampfhaft an ihm fest. Ihre Umklammerung tat weh. Adam konzentrierte sich auf die Geräusche. Er vernahm ein spitzes Quietschen, als würde jemand einen Schwebegleiter mit einem scharfen Gegenstand wie einem Schlüssel zerkratzen.
    Diesmal war etwas anders.
    Die Geräusche hörten nicht auf.
    Adam und Eve tranken etwas, dann legte sich die junge Frau zum Schlafen hin. Sie war noch immer schwach, ähnlich wie Adam, nachdem Roland ihn aus der Zelle gezogen hatte. Adam streichelte ihren Kopf, bis sie eingeschlafen war. Dann brachte er Roland etwas zu trinken. Das meiste verschüttete der Krieger auf dem Boden. Inzwischen hatte sich eine beachtliche Wasserlache unter dem weißen Schemel gebildet.
    »Du musst trinken«, sagte Adam zu Roland, aber der kehrte ihm den Rücken zu.
    Adam war müde, doch er gönnte sich keinen Schlaf. Er versorgte den Schnitt an seinem Finger mit einem Pflaster und setzte sich auf eine der Krankenliegen. Regungslos saß er da und lauschte den Geräuschen.
    Das wird ihren Dämon austreiben , erinnerte er sich an Eves Worte. Welchen Dämon? , hatte er gefragt.
    Er gewahrte ein lang gezogenes Scharren.
    Kratzen … Wühlen …
    Wir kommen … Wir kommen …
     
    *
     
    Schließlich war er doch eingenickt. Er hatte bereits die letzte Schlafperiode versäumt und sein Körper forderte den Tribut für die Anstrengungen. Als er aufwachte begrüßten ihn die Geräusche wie ein braver Schoßhund, der einem auf die Brust springt und mit feuchter Zunge über das Gesicht leckt. Guten Morgen , quietschte es.
    Hast du gut geschlafen? , scharrte es.
    Wir kommen … Wir kommen …
    Eve hockte auf einer Krankenliege und kochte Wasser in einer Schüssel, die auf einem Bunsenbrenner stand. Das Gas verbrannte in Form einer blauen Flamme. Die Blechschüssel stand auf einer Art wackligem »Dreifuß«. Adam dachte zuerst, dass es sich bei dem Behältnis um Eves Toilettenschüssel handelte, stellte aber fest, dass dieses Exemplar hier viel kleiner war.
    »Guten Morgen«, sagte Eve.
    Adam sagte nichts.
    Wie viel Uhr mochte es sein?
    Er trat näher an den Bunsenbrenner heran und das Rauschen der Flamme übertönte fast das lang gezogene Scharren über ihren Köpfen.
    »Du bist gerade im richtigen Moment aufgewacht.«
    Das Wasser kochte. Blasen hüpften über die Wasseroberfläche. Dampf stieg auf. Eve drehte den Gashahn zu und die Flamme erlosch sofort. Die geheimnisvollen Geräusche schienen plötzlich lauter als vorhin zu sein.
    Eve goss das heiße Wasser in zwei Plastikbecher.
    ZWEI Plastikbecher , bemerkte Adam.
    Sie mag mich nicht , flüsterte Rolands Stimme in seinem Kopf.
    Er sah sich nach dem Krieger um, doch Roland schlief. Darum hatte Eve wohl nur zwei Tassen gemacht. Sie griff nach einer Dose und löffelte eine braune Substanz in das Wasser. Anschließend reichte sie Adam einen Becher. Er schnupperte neugierig.
    »Kaffee?«, fragte er verwirrt.
    »Ich habe mich hier mal ein bisschen umgesehen«, Eve deutete auf den Bunsenbrenner und ein Feuerzeug. »Dort hinten gibt es Taschenlampen. Und ein Gewehr.«
    Adam horchte überrascht auf. Er stellte den Becher ab und folgte Eves Fingerzeig zu einem der Schränke. Das untere Drittel des Schrankes bestand aus drei Schubladen. Adam zog die oberste auf und darin lag tatsächlich ein Lasergewehr.
    Er hatte damals lediglich die ersten zwei Schränke flüchtig durchsucht und darin nur Medikamentenpackungen gefunden, was ihn dazu veranlasst hatte nicht weiterzuwühlen.
    Seine Hände griffen wie von selbst nach der Waffe und er legte einen Schalter am Lauf des Gewehrs um. Der Tötungsapparat erwachte summend zum Leben.
    »Du hast wirklich im Krieg gekämpft«, bemerkte Eve.
    Adam drehte sich zu ihr herum und studierte den Zielmodus der Waffe.
    »Leg das bitte weg«, bat ihn Eve. »Es macht mir Angst.«
    Er blickte auf und stellte fest, dass der Lauf der Waffe auf Eve zielte. Die Waffe war zwar gesichert, aber das konnte die junge Frau natürlich nicht wissen. Er schaltete das Lasergewehr wieder ab und legte es zurück in

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