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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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fleißig Seitenhiebe aus. »Auf der Karte, von der ich gesprochen habe, sind allerdings die Lüftungsschächte eingezeichnet. Es gibt neun verschiedene Belüftungssysteme, die strikt voneinander getrennt sind.«
    »Wegen Gasangriffen. Ich weiß«, fiel ihr Roland ins Wort.
    »Erzähl uns etwas, was wir noch nicht wissen«, stimmte ihm Adam ungeduldig zu.
    Diesmal hatte Eve keinen passenden Kommentar auf Lager und schenkte ihm einfach nur einen bösen Blick, ehe sie weiter sprach.
    »Wir sind hier.« Sie schaltete den Computer an und auf dem Bildschirm erschien ein komplexes Netz aus verschiedenfarbigen Linien. Sie deutete auf einen ganz bestimmten Punkt. »Das ist die Krankenstation. Die Lüftungsschächte in diesem Sektor sind direkt mit der Küche verbunden.«
    Adams Blick glitt zu den Lüftungsschächten an der Decke. Sie machten keinen besonders einladenden Eindruck. Vor allem, wenn er an die geheimnisvollen Geräusche dachte.
    Wir kommen … Wir kommen …
    »Und wer sagt uns, dass wir dort vor dem sicher sind, vor dem du geflohen bist?«, hakte er nach.
    »Die blauen Linien«, erklärte Eve und deutete auf den Computerbildschirm. »Das sind Schleusen. In Notfällen schirmt sich jeder der neun Bereiche des Schiffes selbstständig ab. Die Küche, der Lagerraum und die Zimmer des Küchenpersonals sind hermetisch abgeriegelt. Da kommt niemand rein.«
    »Das klingt ja alles schön und gut, aber glaubst du nicht, dass sich das Genie, das diesen Plan entwickelt hat, auch Gedanken darüber gemacht hat, was mit den Leuten passiert, die versuchen durch die Lüftungsschächte zu kriechen?«, fragte Adam.
    »Vielleicht …«, murmelte Eve. »Vielleicht auch nicht. Hier ist nichts davon eingezeichnet. Der Weg führt sehr dicht an einem Generator vorbei. Wahrscheinlich hat dieses Genie nicht damit gerechnet, dass jemand so lebensmüde ist und sich so nahe an einen Generator heranwagt.«
    »Dann ist es also gefährlich.«
    »Ich habe nie gesagt, dass es ein Kinderspiel wird. Das wird kein Spaziergang. Trotzdem ist es unsere einzige Chance zu überleben.«
    Adam dachte einen Moment nach. Die Vorstellung durch die engen, dunklen Lüftungsschächte zu kriechen gefiel ihm überhaupt nicht. Eve war keine Technikerin, sondern Krankenschwester. Möglicherweise hatte sie etwas auf dem Plan übersehen.
    Er glaubte das lang gezogene Scharren wieder zu hören.
    Wir kommen … Wir kommen …
    Da fasste er einen Entschluss.
    »Wir werden es versuchen«, beschloss er. »Lass uns schlafen und unsere Kräfte sammeln. Dann verlassen wir diesen Ort.«
    »Einverstanden.«
     
    *
     
    Adam packte die restlichen Lebensmittel zusammen. Es war nicht besonders viel übrig geblieben. Am anderen Ende des Raumes sortierte Eve die Medikamentenschachteln. Was sie für brauchbar hielt, nahmen sie mit. Schmerzmittel, Mullbinden, Pflaster und noch mehr Schmerzmittel und einige Vitamintabletten.
    Er wickelte in der Zwischenzeit die verbliebenen Lebensmittel in eine der grünen Stoffhosen ein und verknotete die Hosenbeine so, dass er sich das Ganze später um die Hüfte binden konnte. Eve kam mit den auserwählten Medikamenten herüber und Adam ließ sie in einem weißen Kittel verschwinden.
    Sie beschlossen durch eine Klappe in der Ecke in den Lüftungsschacht zu steigen. Adam schob einige Krankenliegen zusammen und stieg auf die improvisierte Bühne. Er wollte die Klappe öffnen, aber der Deckel war festgeschraubt. Bei dem Versuch ihn mit bloßen Händen zu öffnen, riss sich Adam einen Fingernagel ein. Ein glühender Schmerz zuckte durch seinen Finger. Er steckte ihn in den Mund und saugte daran.
    »Ich wusste doch, dass Männer ihr Leben lang Kleinkinder bleiben«, spottete Eve.
    Wütend zog Adam das Skalpell und wollte den Deckel damit aufhebeln. Das Operationsmesser verbog sich leicht, aber es gelang ihm wenigstens die Lücke zwischen der Klappe und der Decke so weit zu vergrößern, dass er mit seinen Fingern dazwischen greifen konnte. Adam zog mit aller Kraft an dem Metall und riss es ächzend nach unten.
    »Bitte schön, Madam. Nach ihnen.« Er deutete grinsend auf den schwarzen Durchgang.
    »Mit dem größten Vergnügen«, erwiderte Eve und ging an ihm vorbei.
    Er griff nach ihrem Bein und wollte ihr dabei helfen in den Schacht zu klettern, aber sie schlug seine Hand einfach weg. Mühsam kletterte sie aus eigener Kraft in den Lüftungskanal hinauf.
    »Alles okay?«, erkundigte er sich mit echter Besorgnis.
    Der Lüftungsschacht schien schmäler zu

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