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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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schlang sie ihre Arme noch etwas fester um seinen Nacken und lauschte dem befriedigten Brummen, das er von sich gab. Also gut. Fürs Erste spräche sie den Satz Ich liebe dich ganz sicher nicht laut aus.
    Aber niemand auf der Welt könnte sie daran hindern, ihn zu denken. Und zwar so oft und in Bezug auf wen und wann immer es ihr gefiel.

18
    J .D. spürte Drus wunderbar weiblich-weichen Körper unter sich und versuchte, nicht zu denken. Da er das Gefühl hatte, als wären sämtliche Hirnzellen in die Kuppe seines Kondoms gerutscht, war das zunächst nicht weiter schwer. Doch sobald das Dröhnen seines Herzschlags in seinen Ohren nachließ und er wieder atmen konnte, stellte er unweigerlich eine Reihe unwillkommener Vergleiche an.
    Nie zuvor, selbst nach dem heißest vorstellbaren Sex, hatte er sich auch nur annähernd so gefühlt wie jetzt. Dabei meinte er nicht nur das warme Rauschen seines Blutes infolge der Befriedigung seiner fleischlichen Gelüste, sondern auch den ... inneren Frieden, den er mit einem Mal empfand.
    Im Zusammenhang mit ihm war dies ein seltsamer Begriff. Ebenso wie er seinen postkoitalen Zustand für gewöhnlich sicher nicht mit »in Leib und Seele erfüllt« beschrieben hätte, nur, dass es jetzt tatsächlich so war. Oder, um einen anderen Vergleich zu wählen, fühlte er sich wie ein alter streunender Kater, dem unverhofft ein Platz an einem warmen Herd mit täglich drei vollen Futternäpfen zuteil geworden war. Es war eindeutig, dass Sex mit Drucilla eher als »Liebe machen« zu bezeichnen war als die flotten, einmaligen Nummern, die er normalerweise mit irgendwelchen Frauen geschoben hatte.
    Dieser Gedanke rief regelrechte Panik in ihm wach.
    Er hatte seine sexuelle Neugier in Bezug auf sie befriedigt – und sollte es dabei belassen.
    Stattdessen hätte er jedoch am liebsten sofort noch einmal von vorne begonnen. Hätte ihre Erregung Kuss für Kuss, Berührung für Berührung, ganz allmählich gesteigert, bis sie erstickt nach Luft rang, ihn anflehte, sie endlich zu erlösen, sich unter ihm wand und, wenn sie schließlich kam, ihre Beine wie Schraubzwingen um seinen Körper klammerte.
    Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Als Dru murmelnd ihre Arme fester um ihn schlang, zog er seine Hände unter ihrem Hinterteil hervor und setzte seinerseits zu einer innigen Umarmung an. Gefühle, die er lieber nicht genauer untersuchte, wogten in ihm auf und machten ihn gereizter als besagten alten Streuner, der versuchte, eine schwer erkämpfte Köstlichkeit gegen sämtliche anderen Streuner zu verteidigen.
    Er atmete tief ein und leise wieder aus. Okay, Carver, reiß dich zusammen, befahl er sich entschieden. Es ist schlicht die Situation, die diese Gefühle in dir weckt. Allein die Situation.
    Zum ersten Mal seit seinem kurzen Zusammenleben mit Edwina hatte er etwas bekommen, was er sein Eigen nennen konnte – ganz zu schweigen von dem Ort, an dem er sich allmählich ein wenig wie zu Hause fühlte, und von den Leuten, die zumindest das Lippenbekenntnis ablegten, ihn als Teil ihrer Familie zu betrachten. Natürlich wusste er, dass das Gefühl der Dazugehörigkeit bestenfalls trügerisch zu nennen und emotionale Sicherheit ein reiner Mythos war. Sein Leben hatte in den letzten Wochen eine dramatische Veränderung erfahren. Wenn man die Tatsache dazu nahm, dass er nie zuvor mit einer Frau wie Drucilla im Bett gewesen war, hatte man sogar eine ganze Reihe mildernder Umstände für das, was er empfand. Vielleicht war sie doch nicht ganz so bodenständig, wie er anfangs gedacht hatte, aber ein braves Mädchen war sie doch.
    Auch wenn ihre Umklammerung, ihre Schreie und die Kratzer, die sie ihm am Rücken zugefügt hatte, nicht für das brave Mädchen sprachen – obgleich er nicht unbedingt beurteilen konnte, wie sich ein braves Mädchen beim Sex benahm.
    Er schob den Gedanken beiseite. Also gut, selbst wenn er sie nicht mehr als braves Mädchen sähe, war er doch auch noch nie mit einer Mutter im Bett gewesen, zumindest nicht mit einer Mutter, die nur annähernd so fürsorglich wie Drucilla war. Sie war wirklich eine außergewöhnlich gute Mutter. Möglicherweise hatte er, weil er als Kind so etwas nie erlebt hatte, eine besondere vorliebe für diese Art von Frau.
    J.D.'s Atem ging ein wenig leichter. Richtig, deshalb kam ihm die Sache so völlig anders als gewohnt vor. Er hatte einfach noch nie eine derart liebevolle Mutter gelie..., verdammt, flach gelegt. Einige der Frauen, die er in irgendwelchen

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