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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Chris.
"Ist mein Bruder in der Stadt?" fragte der Dunkle.
"Nicht das ich wüsste. War das denn geplant?" fragte der
Blonde zurück.
    Das aufgeregte Leuchten im Gesicht des Dunklen erlosch.
"Eigentlich nicht, aber es riecht so stark nach Wolf, dass es bis zu
den Katakomben gedrungen ist. Ich dachte…"
"Er fehlt dir, hm?"
    Was auch immer die beiden da redeten, er musste weg. Sie
konnten den Geruch des Rudels an ihm wahrnehmen, es war nur
noch eine Frage von Sekunden bis sie herausfanden, wer so nach
Wolf roch. Er wollte bleiben, wollte Chris um Hilfe bitten, aber er
hatte Leo versprochen kein Risiko einzugehen. Also wandte er
sich um und rannte so schnell er konnte, weg, einfach nur weg.
    Schwer atmend presste er sich an die Bretterwand. Das
Rufen des blonden Chris war schnell verstummt; sie waren ihm
nicht gefolgt- das hätte er gehört. Sein Herzschlag beruhigte sich,
obwohl er spürte, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Er würde warten müssen, zurück zu Leo gehen und warten
bis er aufwachte und ihm neue Anweisungen gab, oder bis es
Abend wurde und Leos Freundin wieder in die Stadt kam.
    Hinter Ronans Rücken, gleich hinter der rauen Bretterwand
wurden Geräusche laut. Mit einem Mal wusste er, was ihn
unterschwellig gestört hatte.
    Es roch nach Pferd, das Geräusch in seinem Rücken war das
Wiehern von Pferden. Wenn ihn nicht alles täuschte, lehnte er mit
dem Rücken an…
"Weg von meinem Stall!" schrie der Gager, der vor ihm mit
einer teuflisch spitzen Mistforke aus dem Nichts erschienen war.
    Er war noch größer als Leo und genauso schlaksig. Doch
kein Vergleich mit seinem Freund. Wo Leos Fell seidig glänzte,
war das seines Onkels- denn um niemand anderen konnte es sich
hier handeln- stumpf und an einigen Stellen schütter. Das Antlitz,
bei Leo sanft und freundlich, war zu einer üblen Grimasse
verzogen, die stumpfen Zähne böse gefletscht.
    "Ich gehe gleich, aber lasst mich erst erklären..." fing Ronan
an.
"Weg-von-meinem-Stall-Wolf!" schrie der Gager.
"Ihr müsst Onkel Hafer sein, hört mich doch bitte kurz
an…", flehte Ronan.
     
"Woher kennst du meinen Namen, Ungeheuer? Hast du Leo
etwas angetan?“
    Der Gager wartete seine Antwort nicht einmal ab, stach
einfach auf ihn ein. Ronan, die Stallwand im Rücken, konnte nicht
zurück, aber er schaffte es den spitzen Zinken zu Seite hin
auszuweichen. Binnen eines Augenblicks war er verwandelt und
knurrte die Bedrohung vor ihm an. Und jetzt war er es der die
Zähne fletschte. Spitze Zähne.
    Er drückte sich mit den Hinterläufen ab und sprang den
Gager an, setzte seine Pfoten auf die knochigen Schultern, warf
ihn zu Boden und stemmte sich mit den Hinterpfoten in den
Staub. Wie von selbst fand seine Schnauze den Weg unter dem
hochgerissenen Arm durch zur Kehle seines Angreifers.
Leo. Ronan hielt inne, verwandelte sich zurück, stieg von
dem Gager und setzte sich neben ihn auf den Boden.
    Der Gager nahm den Arm herunter, sah ihn ungläubig an.
"Warum tötest du mich nicht? Wer bist du?" flüsterte er.
"Ich bin ein Freund von Leo", sagte Ronan.
"Gager haben keine Freunde unter den Wö…"
"Beim Mond, jetzt halt endlich die Klappe!" rief Ronan. "Die
Zeit rennt uns davon. Leo ist krank, er braucht Hilfe."
    Ronan stand auf und klopfte seine staubige Hose ab.
"Wo ist er?" fragte Onkel Hafer.
Eine Welle der Erleichterung durchflutete Ronan. "Endlich
eine vernünftige Frage."
     
"Oder willst du mich nur vom Stall weglocken?" fragte der
Gager misstrauisch.
     
"Bitte, er hat Fieber. Ein Biss am Arm hat sich entzündet,
kommt endlich", flehte Ronan.
     
"Hast du ihn verletzt?" Der Gager war aufgestanden und
hatte sich zu seiner ganzen Länge aufgerichtet.
     
"Nein, natürlich nicht!" rief Ronan.
     
"Gut." Der Gager sah ihn abschätzend an. "Aber du gehst
vor."
    Als Onkel Hafer Leo am Boden sah, mit Blau daneben,
stürzte er sofort auf ihn zu, kniete sich hin, nahm Leo auf den
Arm und trug ihn den Weg entlang. Blau trottete einfach hinter
ihm her.
    In Sicherheit, Leo war in Sicherheit. Sie konnten hier heilen,
das wusste er. Ronan verwandelte sich zurück und suchte mit
großen Sprüngen das Weite.
"Wir sprechen uns noch!" rief der Gager hinter ihm her.
Doch Ronan war das egal; sein Herz sang laut genug um
den Mond am Tage anzulocken- Leo war in Sicherheit.
     
Ria
    "Ich kann fühlen, dass er in der Nähe ist. Daan. Daan!"
Sie hatte ihn doch gerufen? Oder träumte er?
"Bei Fagus, was ist das denn? Simon, leuchten Sie hierhin."
    Daan kannte jede Nuance

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