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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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grün, die Baumstämme nahmen ihre
gewohnte Farbe an.
Julie kamen vor Erleichterung die Tränen. Es war vorbei, für
dieses Jahr. Nur das Jucken der Narbe blieb.
    Unerwartet überkam sie eine furchtbare Mutlosigkeit.
Vielleicht war all das umsonst, Mathys würde sie wahrscheinlich
gar nicht erkennen. Soviel hatte sich verändert. Sechs Jahre, waren
es wirklich schon sechs Jahre? Was für eine lange Zeit. Und der
größte Teil der Prüfung stand ihr noch bevor; selbst wenn sie
kommenden sieben Jahre überstand ohne wahnsinnig zu werden,
musste die Vereinigung noch erfolgreich verlaufen. Und dabei
konnte sie sich kaum noch an seinen Geruch erinnern. Die
wenigen Wäschestücke, die sie von ihm in ihrer Kammer hatte,
rochen lange schon mehr nach ihr als nach ihm. Das einzige, was
sie wahrnahm war Jarrons Geruch. Animalisch, nach dem Rauch
der Sommernachtsfeuer und nach Zedern. Tröstlich.
Als spürte Jarron, was in ihr vorging, legte der Dunkelelf ihr
sanft die Hand auf den Arm.
    Ein warmes Kribbeln breitete sich von der Stelle aus, an der
er sie berührte. Warum waren Dunkelelfen immer so warm? Sie
schaute zu ihm auf.
"Du und ich, wir könnten eine Menge Spaß haben", flüsterte
Jarron.
     
Wenn sie sich jetzt nach vorne lehnen würde, konnte sie
noch einmal in seine Arm liegen; er würde sie halten, seine Augen
versprachen es.
     
Julie wollte sich anlehnen, sich fallen lassen, Trost finden in
seiner vulkanischen Hitze, die wärmte und verschlang.
Der Ruf eines Käuzchens drang durch die Stille.
    Und Julie stieß Jarron mit aller Kraft vor die Brust,
schleuderte ihn so weit weg, dass seine verführerische Hitze nur
noch ein schwaches Strahlen war.
Er lachte.
     
"Ich geh dann mal; es gibt eine Menge hübscher Dinger, die
nicht so spröde sind wie du."
     
Jarron stellte sich auf den kleinen Portalsring, rückte seine
Gürtelschlaufe gerade und verschwand.
     
"Ja, verschwinde, Blödmann!" schrie sie ihm hinterher.
Hatte er sie noch gehört?
     
Sie würde es wohl nie herausfinden.
     
Tatsache war, dass Jarron am Ende dieser Nacht nicht
erschien, um sie zurückzubringen.
     
Schwert
    Licht fiel in Streifen durch die Bretterwände mit den großen
Ritzen, das noch kleine Schweinchen grunzte freudig und sprang
auf ihn zu, glitt auf dem Spaltenboden aus, quiekte, fing sich
wieder und rieb sich seitlich am Gatter, damit er sich beeilte.
    Doch Jan-Mathys dachte nicht daran, sich zu sputen. Zu
Vieles schwirrte ihm im Kopf herum. Der Ritter hatte eindeutig
gesagt, Mutter solle ihm Tee kochen von den Kräutern. Bestimmt
sollte ihn dieser Sud groß und stark machen. Andere Kräuter
konnte der Fremde nicht gemeint haben, Jan-Mathys hatte sonst
nirgends auch nur ein grünes Zipfelchen gesehen. Und doch ließ
Mutter ihn das Kraut zum Schwein bringen? Was, wenn sie gar
nicht wollte, dass er groß und stark wurde? Das er Ritter wurde?
    Der Mund stand ihm offen ob dieser Ungeheuerlichkeit.
Das Schwein nahm Anlauf und warf sich gegen das Gatter, seine
pieksigen Borsten drangen durch den verschlissenen Stoff von
Jan-Mathys Hose und rieben ihm die Haut wund, doch er achtete
nicht darauf. Ohne hinzusehen rupfte er Stängel um Stängel von
dem Büschel ab und warf sie dem Schwein vor, das zufrieden
grunzte und sich darüber hermachte. Dabei war der Ritter vom
Rat gekommen, und der Rat war das Gesetz. Stand seine Mutter
über dem Gesetz? Vermutlich nicht. Ganz sicher nicht.
    Im Grunde wäre es in Ordnung, seiner Mutter nicht zu
gehorchen, die Kräuter für sich zu behalten. Bestimmt würde das
Schwein groß und fett werden, so wie die letzte Sau, die sie
gemästet hatten. Mit seinen Ritterkräutern. Er konnte die Augen
nicht mehr vor der Wahrheit verschließen: es war seiner Mutter
wichtiger, dass das Schwein fett wurde, als das ihr eigener Sohn
so stattlich wurde wie Ritter Chris. Eine Träne rann ihm über die
Wange, als Jan-Mathys merkte, dass er tun würde was sie gesagt
hatte- auch wenn er es nicht richtig fand.
    Jan-Mathys riss die Zweige auseinander und warf sie immer
schneller in den Koben, bis das Schwein fast umfiel bei dem
Versuch sie schnell genug zu ergattern. Endlich war alles
aufgefressen. Es war ihm gleich. Er wäre sowieso nicht mutig
genug, um ein Ritter zu werden- er schaffte es ja nicht einmal, das
Gesetz gegen seine eigene Mutter zu verteidigen.
*
    Am Sonntag hörte es endlich auf zu regnen.
"Sitz gerade, Junge", knurrte sein Vater.
    Jan-Mathys straffte seinen Rücken und bemühte sich, mit
den

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