Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
Vom Netzwerk:
schnell herein, ich koche gerade ein, sonst wallt mir die
Marmelade über…"
    Verdutzt drehte er sich herum. Nach Simon Fehrs ehrerbietigem
Gehabe hatte er zumindest nicht damit gerechnet, geduzt zu
werden. Einerlei, er war hier als Bittsteller wie jeder andere, also
kam es darauf wohl nicht an. Den Kopf zwischen die Schultern
gezogen um sich am niedrigen Sturz nicht die Stirn zu stoßen, trat
er ein.
    Seinen Elfenaugen machte der schnelle Wechsel von Sonnenlicht
nach Dämmerlicht nichts. Simons Frau stand am offenen Fenster
am Herd und rührte so heftig in einem riesenhaften
grünschwarzen Topf aus Gusseisen, das ihr blonder Zopf über
den Schürzenbändern wippte. Dann zog sie den Topf vom Feuer,
nahm eine Kelle und schöpfte dampfende Flüssigkeit in
vorbereitete Gläser.
"Mach es dir bequem, ich muss das noch zu Ende abfüllen, sonst
gelierts mir hier im Topf und die ganze Mühe war umsonst."
"Ist gut, ich warte gern", sagte Daan. Er nahm eine Vanilleschote
vom Tisch und roch daran.
    Aus dem Augenwinkel sah Daan, wie Inga´ s Rücken sich
versteifte. Die Kelle schlug gegen den Kesselrand. Langsam, ganz
langsam, rutschte ihr das Glas mit dem heißen Eingemachten aus
dem feuchten Leinenwickel mit dem sie ihre Hand vor der Hitze
geschützt hatte. Daan trat schnell neben sie, fing das Glas und
stellte es auf den Tisch. Er pustete auf seine Fingerspitzen.
„Ganz schön heiß.“
     
Inga wand sich um und schlug die Hände vor den offenen Mund.
Dann fiel sie auf die Knie, das Kinn fest an die üppige Brust
gedrückt.
    "Na-atil, Harath!"
"Steh doch auf."
Inga erhob sich, schaute aber immer noch nicht zu ihm auf.
"Seid ihr- verzeiht, ich hatte euch auf der Schwelle nicht gleich
erkannt, bitte denkt nicht das ich unhöflich bin…"
     
"Schon gut, es ist ja niemand zu Schaden gekommen", antwortete
Daan.
     
Inga atmete auf. Ein Klappern drang aus dem Nebenraum. Sie
zuckte zusammen, schluckte, und flüsterte:
     
"Und falls es möglich ist, erzählt meinem Mann nichts von meiner
Ungeschicklichkeit."
     
Sie nestelte an dem Schürzenband.
     
"Nicht, weil ich seinen Zorn fürchte, Gott bewahre, aber das
würde ihn über Tage hinweg aufregen…"
     
Daan neigte zustimmend den Kopf.
    "Sehr gut!" Inga klatschte kurz in die Hände und eilte zur Tür.
"Dann will ich euch nicht länger aufhalten, ihr wollt gewiss zu
meinem Mann, er ist im Arbeitszimmer…"
    Noch ehe Daan etwas erwidern konnte, hatte sie sich schon an
ihm vorbeigeschoben und war durch die Tür zum Nebenraum
gehuscht. Er zögerte. Sollte er ihr jetzt hinterher rufen, dass er
eigentlich ihretwegen gekommen war? Daan seufzte. Mehr als
unpassend.
Inga tauchte wieder auf und winkte.
    "Kommt! Das wird eine Überraschung...", flüsterte sie, "...ich
glaube nicht dass er hier schon einmal Besuch von einem Elf
hatte, und dann gleich der Thronfolger, nein wirklich."
    Was blieb ihm? Er folgte ihr. Inga klopfte verhalten an eine
weitere Tür. Als ein "Herein" erklang, kicherte sie, stieß die Tür
weit auf und schob Daan hindurch.
    Im gleichen Moment als die Tür ins Schloss fiel, wurden Daan
zwei Dinge klar. Simon freute sich nicht , ihn zu sehen- und der
Name seines Vaters stand in riesigen Lettern auf einem Plakat auf
dem Schreibtisch des Verwalters.
"Was…?"
    Simon raffte mit beiden Händen Papiere auf dem Schreibtisch
zusammen und schob sie über dem Plakat zu einem Haufen, der
die Buchstaben verdeckte. Ganz verschwanden sie nicht, links
schaute ein großes "M" hervor, auf der Rechten ein kleines "n".
Miriél Lwynn.
    Daan begann zu zittern, er presste die Zähne so fest aufeinander,
dass es in seinen empfindlichen Ohren wie ein umstürzender
Baum klang.
" Was ..." ,er fegte die Papiere auf den Boden bis die
     
Bekanntmachung frei lag, " ist das !?"
     
Der Verwalter öffnete den Mund kurz, schloss ihn wieder, strich
sich die Haare aus der Stirn und schüttelte den Kopf.
"So erfahrt ihr es also doch", sagte Simon.
     
Er stützte sich schwer mit beiden Fäusten auf den grob
gehauenen Schreibtisch.
    Daan griff nach einer Ecke des Aushanges und besah sich den
Rest des Plakates. Iyel-Atons Unterschrift fiel ihm als Erstes auf,
die ganzen Siegel und Stempel, unverkennbar ein offizielles
Dokument des Fürsten. Die Einleitung, das übliche Blabla. Den
nächsten Absatz musste er zweimal lesen, und selbst dann war er
noch nicht sicher, ihn wirklich verstanden zu haben.
    "Auf Begehren eines ausgewachsenen Lichtelfen leiten wir, Fürst
von Telemnar und Wächter der

Weitere Kostenlose Bücher