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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Julie eine Hand auf die Schulter, was ihm mit seinen langen Armen problemlos gelang , auch ohne die Tür zur Box zu öffnen.
    „Das kann man so und so sehen“, sagte er bedächtig. „Jeder würde doch ein Fohlen in Not retten wollen, und ob du dabei die Herde mehr als nötig in Gefahr gebracht hast, kann nur die Zeit zeigen.“
    Der Gager meinte es sicher gut, aber Julie fand keinen Trost in seinen Worten. Was, wenn Tari böse war? Was, wenn sie durch ihre Einmischung einem gefährliche n Feind Tür und Tor geöffnet hatte und einem anderen gefährlichen Feind Starthilfe gegeben hatte? Diese Möglichkeit war so beschämend, dass Julie nicht einmal dem Gager davon erzählen wollte, so verständnisvoll er sich in der Vergangenheit auch gezeigt hatte.
    Der Gager reichte ihr ein Taschentuch und Julie nahm es dankbar.
    „Wenn ich wenigstens wüsste, wo Mathys ist“, sagte sie.
    Der Gager strahlte.
    „ Das kann ich dir sagen, er hat es mir erzählt. Vielleicht weißt du, dass es sein Traum ist, der beste Pferdesattler der ganzen Ebene zu werden.“
    Julie nickte.
    „Nun, diesen Titel trägt unzweifelhaft zurzeit Maktoum in der Maktoum-Wüste. Dein Freund will ihn aufsuchen um ihn zu bitten, ihn als Meisterschüler anzunehmen.“
    „Das ist doch gut!“ rief Julie. Sie wusste, wie sehr sich Mathys das wünschte; er hatte es sogar schon vor seinem Tod gewollt.
    „Wie man´s nimmt. Er wirkte ziemlich – sagen wir mal unruhig. Auf einem Pferd in diesem Zustand würde ich jedenfalls kein Turnier reiten. Und Maktoum ist keiner, der aufs falsche Pferd setzt.“
    „Oh.“ Julie verstand in etwa, was er meinte. Ihr Streit hatte Mathys so aufgewühlt, dass er den Job nicht bekommen würde.
    „Sieh´s positiv“, sagte Hafer. „Wenn Maktoum nein sagt, steht dein Pferd bald wieder im Stall. So, ich muss wieder, die Futterrüben sind gekommen und müssen ordentlich gelagert werden, nicht dass noch welche verderben und wir alle Bauchweh bekommen.“
    Julie hörte Hafer den Gang entlang schlappen und stand auf. Seltsam, aber sie fühlte sich getröstet. Die Situation war nicht besser, sondern eher schlechter geworden, wenn Mathys durch sie auch noch seine Jobaussichten vermasselt wurden, aber wenigstens würde er bald wieder in ihrer Nähe sein. Sie gab die Hoffnung nicht auf, dass sich alles wieder einrenken würde wenn sie nur in seiner Nähe sein konnte. Sie würde einen Weg finden, es ihm zu erklären, sie musste nur gut nachdenken.
    Nach einem letzten Klopfer auf Gos Hals verließ sie die Box und machte sich auf den Weg. Sie würde zur Dryadenquelle gehen. Dort, mitten im Wald und umgeben von der Macht der Dryaden, konnte sie immer am besten denken.
    In einer der Besucherboxen, der letzten vor dem Ausgang, stand ein atemberaubendes Pferd. Julie gab es nicht gerne zu, aber objektiv betrachte t war es noch schöner als Go.
    Sie blieb kurz stehen um das Tier zu betrachten und der Gager, eine Rübenschaufel in der Hand, trat hinter sie.
    „Ein wunderschönes Tier, nicht wahr?“ flüsterte er andächtig. Julie nickte stumm.
    „Gehört dem Merlin. Maktoum hat es für ihn gezüchtet . Oh ja, er kennt sich nicht nur mit Falken aus.“ Der Gager sah sich kurz um, kam etwas dichter. „Ich würde jederzeit bestreiten, das gesagt zu haben, aber Maktoum ist ein besserer Züchter als manch ein Gager, den ich kenne.“
    Julie verstand, was er meinte. Was für ein wunderschönes Tier.

    Der Weg zur Quelle war nicht weit, aber in Gedanken versunken, kam er Julie geradezu lächerlich kurz vor.
    Das Grün und Gold der Bäume und Büsche rings um die Quelle herum tat Julies Augen wohl; schon im näherkommen konnte sie spüren, wie die Klarheit des Quellwassers Ruhe in ihre Gedanken brachte.
    Julie hatte keine Ahnung, warum die Quelle solch eine Wirkung auf sie ausübte, sie hätte nicht einmal genau beschreiben können , was dieser Ort mit ihr machte, aber eines war sicher: er war absolut magisch.
    Das leise Plätschern der Quelle beruhigte Julie zusätzlich und s ie verlangsamte ihren Schritt. Winzige geflügelte Baby-Frösche kreuzten ihren Weg und Julie gab Acht, keinen zu zertreten.
    Ein J auchzer schallte über das klare Wasser, eines der Dorfkinder musste hier sein. Julie seufzte; sie hätte ein bisschen Zeit alleine gut gebrauchen können.
    Vor ihr, unterhalb des massiven Dryadenfelsens, der sie um mindestens das Fünffache überragte – vorsichtig geschätzt – spielte tatsächlich ein Kind am Ufer, aber es war nicht

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