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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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ausruhen! Was machst du denn hier?“
    „Der M erlin hat darum gebeten, dass sie mitkommt, falls etwas mit Anouk ist.“ Daan lächelte schief. „Er kann ziemlich überzeugend sein, sogar Ria hat eingewilligt obwohl sie inzwischen alles weiß.“
    Julie schluckte. Tari sah erbärmlich aus.
    Auch Daan schien mit der Situation nicht glücklich zu sein; er lachte bitter.
    „Dafür, dass sie T ari anfangs alle töten wollten, ist sie inzwischen recht begehrt.“
    „Ich nicht“, sagte Julie.
    „Was?“ fragte Daan.
    „Ich wollte sie nicht töten“ , gab Julie zurück.
    Daan lächelte. „Nein. Du nicht.“
    Julie beugte sich ein wenig zu ihm herüber und sagte leise: „Daan, du hast das schon wieder mit dir alleine abgemacht; komm zu mir, wenn du über irgendetwas reden willst. Zusammen findet sich oft leichter eine Lösung.“
    „ Ich wüsste im Moment nicht, worüber, aber ich weiß dein Angebot zu schätzen“, sagte Daan.

    In diesem Moment gab Anouk das Zeichen zum Aufbruch und der kleine Trupp setzte sich in Bewegung.

    Die Sonne stand schon tief, und sie wirkte kalt und bedrohlich. Der kleine Tross ritt gen Westen und sie hatten die Sonne gegen sich, sodass die kahlen Bäume des Waldes vor ihnen zu einer schwarzen Masse verschmolzen.
    Der pulverige Schnee knirschte unter den Hufen und in Julie stieg die Erinnerung an die Eisebene wieder h och. Würde sie jemals wieder so ausgelassen im Schnee tollen wie am ersten Wintertag in Tallyn, der so völlig unverhofft über sie hereingebrochen war damals? Oder würde sie für immer beim Anblick der weißen Pracht zusammenzucken und eine sterbende Nebe, dampfendes Blut in der blendenden Weiße vor Augen haben?
    Julie versuchte sich abzulenken, indem sie ihren Blick ausschließlich auf die schmale Spur vor sich im Schnee richtete, doch das war gar nicht so einfach. Wieder und wieder schweifte ihr Blick ab in di e glitzernde Weite, die inzwischen durch das Licht der untergehenden Sonne die Farbe blühenden Flieders angenommen hatte.
    Als ihr das wiede r einmal geschah, kurz vor dem Beginn der Obstfelder, traute Julie ihren Augen nicht. Auch die anderen schauten, hoch auf ihren Pferden aufgerichtet, in alle Richtungen, einige deuteten mit dem Finger auf die schlimmsten Verwüstungen. Überall um sie herum lagen umgestürzte Bäume, ein riesiger Riss klaffte von links nach rechts vor ihnen, schwarz und bedrohlich.
    Anouk ho b die Hand, das Zeichen zum Halten.
    Juli beachtete das Signal nicht , sondern ritt weiter bis sie auf einer Höhe mit Anouk und dem Merlin war.
    „ Himmel. Gut, dass die Steine schon vor Ort sind. Wir müssen drum herum reiten“, sagte der Merlin.
    Anouk schnalzte genervt mit der Zunge. „Du weißt genau, dass die Zeit dafür nicht reicht. Es wird bald dunkel und wir brauchen das letzte Licht für das Aufrufen des Nebels. Nein, wir bilden eine Brücke. Julie, Tari, du und ich.“
    Chris sah Anouk beschwörend an. „Sei vernünftig. Es ist zu anstrengend für dich, wenn wir mit den Pferden hinübergehen.“
    „Chris hat Recht. Wir können bis morgen warten“, sagte der Merlin.
    Anouk sah die beiden einen Augenblick lang an, dann schüttelte sie den Kopf und wendete ihr Pferd. Im Schritt führte sie es bis an die Kante der Schlucht, verharrte kurz und stieg schließlich mit dem Pferd etwa eine Handbreit in die Höhe, sodass die Hufe ihres Pferdes in der Luft schwebten. Der Hengst wieherte auf, zappelte einen Augenblick mit den Beinen, wurde dann aber still, als sie ihm beruhigend etwas ins Ohr flüsterte.
    Langsam, Stück für Stück, schwebte sie mit ihrem Pferd über den Riss und landete sicher auf der anderen Seite.
    Der Merlin seufzte und tat es ihr nach.
    „Tari!“ riefen die beiden gleichzeitig v on der anderen Seite des Risses.
    Tari lenkte ihr Pferd geschickt durch die Menge und blieb neben Julie stehen.
    „Was sollen wir denn jetzt tun?“ fragte Julie über den Riss hinweg. Fieberhaft suchte sie im Wissen ihrer Vorfahren nach einer derartigen Begebenheit, aber noch bevor sie fündig wurde, nahm Tari ihre Hand.
    „ Halt meine Hand. Ich sehe Anouk in die Augen, du dem Merlin. Dann musst du nur noch schweben. Solange wir das tun, besteht eine Brücke zwischen uns, über die auch Wesen gehen können, die des Schwebens nicht mächtig sind.“
    „Gut.“ Julie hielt Taris kleine Hand ganz fest und konzentrierte sich darauf, dem Merlin fest in die Augen zu blicken und zu schweben. Auch Go zappelte einen Moment mit den Hufen, als sie den

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