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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Cousine in den Bädern verabredet. Aber eine einzige Andeutung in diese Richtung hätte Bamoth sie den ganzen Tag mit Beschlag belegen lassen – er hasste es, wenn sie eigene Pläne hatte.
    Kein Problem für Taylith; jede, die die Tätowierungen wählte, bekam genug psychologisches Handwerkszeug mit auf den Weg , um ihren Ancent zu manipulieren. Was würde dieser Weg sonst auch für einen Sinn machen?
    „Ich habe heute keine Zeit für dich“, sagte Bamoth. „Du kannst abends wieder in mein Bett kommen. “
    Na bitte. Taylith schlug die Augen nieder und gab sich Mühe, hinreichend geknickt auszusehen um sein Ego zu befriedigen, aber nic ht so geknickt, dass er Mitleid mit ihr bekam und seine Pläne änderte – wobei man dazusagen musste, dass diese Gefahr bei Bamoth kaum bestand, aber Taylith hielt sich an die Vorgaben ihrer Lehrerin und war bisher immer gut damit gefahren.
    Eine Weile musst e sie ihm noch zuhören, aber das störte Taylith nicht sonderlich. Sie war sowieso hungrig, und während sie sich ein ausgiebiges Frühstück gönnte, wiederholte Bamoth seine Pläne für Telemnar. Wie oft hatte sie das jetzt schon gehört? Einhundert Mal?
    Sie bis s in ihr Brötchen.
    „Und dann werde ich die dritte Ebene von der Zweiten trennen. Die Alphanen tauchen hier so gut wie nie auf, wenn die Ablösung geschafft ist, bin ich der Herrscher der einzigen Welt, die meine Untertanen kennen. Dann ist dein Gebieter Herr über alles.“ Er sah sie beifallheischend an, und Taylith, die inzwischen schon am Tonfall erkannte an welcher Stelle der Litanei er sich befand, wusste genau, was er erwartete.
    Sie riss die Augen auf, strahlte und drückte kurz seine Hand. Zufrieden rede te Bamoth weiter. „Und dann werde ich es allen zeigen und gemeinsam mit meinen Verbündeten ...“
    Sie schaltete ab, erst wenn er aufhörte zu rede n musste sie wieder nicken und lächeln. Dieses Gerede von Verbündeten. Das war auch wieder so ein Lichtelfen-Ding. Jeder vernünftige Dunkelelf war sich im klaren darüber, dass er auf sich allein gestellt war. Aber die Lichtelfen hingen ständig der Illusion nach, zusammen zu agieren und betrogen sich dann gegenseitig.
    Lichtelfen waren nicht nur dumm, s ondern auch langweilig. Früher hatte sie sich maßlos darüber aufgeregt, wenn ihr Ancent immer das Gleiche erzählt hatte, aber seit der alte Iyel-Aton vor die Hunde gegangen war, hatte Bamoth Erzählung sogar irgendwie etwas Aufregendes. Immerhin war er bald, sehr bald, der mächtigste Mann der bekannten Welt.
    Kurz überlegte Taylith , ob sie ihn noch einmal zurück auf das Bett ziehen sollte, um ihre Stellung an seiner Seite zu festigen, aber dann war der Wunsch nach einem warmen Bad zusammen mit ihrer Cousine Ingmath doch stärker. Bamoth würde ihr auch so erhalten bleiben, sie hatte ein gutes Gespür dafür, wie man mit ihm umgehen musste, und das war, wie ihre Lehrerin immer gesagt hatte, durch nichts zu ersetzen.
    Eine Viertelstunde später war Bamo th endlich gegangen und Taylith hatte frei für den Rest des Tages.

    Der warme Patschouli-Dunst aus der Badekammer schlug ihr schon in Ingmath Flur entgegen. Taylith beeilte sich, die Sandalen von den Füßen zu bekommen und tappte die kleine Badeleiter hinunter in das milchig-weiße Badewasser, ohne sich lange mit Förmlichkeiten aufzuhalten. Immerhin hatte ihre Cousine sie zum Bad eingeladen, da tat wohl keine Anmeldung mehr not.
    Ingmath strahlte sie an.
    „Wie läuft es so bei dir?“
    „Gut“, antwortete Taylith. „Er macht wa s ich sage, und die Zeichen stehen gut, dass er bald Fürst ist.“
    Ingmath pfiff durch die ebenmäßigen Zähne und warf ihre schweren glatten Haare so heftig nach hinten, das sie kleine weiße Schaumwölkchen mit sich rissen und wie ein schwarzer Lavastrom wirkten, der sich rasend schnell über eine Schafsweide ergoss und alles Leben mit sich riss. Taylith betrachtete ihre Cousine. Ingmath war außergewöhnlich hübsch mit ihren vollen Lippen, der oliv-braunen glänzenden Haut und dem rätselhaften Ausdruck in den schräg stehenden dunklen Augen. Ihre markanten Wangenknochen gaben ihr etwas kriegerisches, das im Gegensatz zu den festen kleinen Brüsten stand, die sie wie alle Dunkelelfinnen gern und häufig öffentlich präsentierte um ihren Marktwert abzuschätzen – und der war beträchtlich.
    Das wusste Taylith sicher, denn sie und ihre Cousine waren einander wi e aus dem Gesicht geschnitten und ihr hatte bislang noch keiner widerstehen können.
    Taylith

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