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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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nur an.
    Anouk, die inzwischen aufgestanden war, begrüßte die Alphanen wie es sich gehörte.
    „Ich bin Anouk, die Hüterin. Danke, dass ihr gekommen seid. Ich bitte euch darum, die Gesinnung dieses Kindes zu prüfen.“
    Sie wandte sich um und zeigte auf Tari, die hinter den Gitterstäben auf der Pritsche lag.
    Die Alphanen warfen beide einen Blick auf Tari.

    „Sie ist gut“, sagte At-u.
    Stille breitete sich im Raum aus, Julie schien es, als habe jeder aufgehört zu atmen, sie selbst eingeschlossen.
    Schließlich brach Anouk das Schweigen und sagte: “Wie könnt ihr das so schnell wissen? Wollt ihr sie nicht testen, oder zumindest ber...“
    Der Merlin fiel ihr ins Wort.
    „Vergebt ihr , sie ist in letzter Zeit nicht ganz sie selbst.“
    Se-u n ickte. „Ich kann es sehen.“
    Sie wandte sich an Anouk. „Du musst Schmerzen haben.“
    Die Alphane berührte Anouks Stirn mit dem Zeigefinger und ein glückliches Leuchten ging über Anouks Gesicht.
    „Der Schmerz ist weg“, flüsterte sie.
    „Das wird nicht lange anhalten. Irgendetwas in dir hat sich entschieden, diese Materialisation abzubrechen und deinen Auftrag in einer neuen zu vervollkommnen. Wir werden uns bald wieder sehen.“
    Die Alphanen waren von einem Moment au f den anderen verschwunden und Julie rieb sich die Augen. Hatte sie all das nur geträumt? Aber nein, sie stand mit Ria und Daan hier unten im Verlies und Tari, die sich von allen unbemerkt von ihrer Pritsche erhoben hatte und aus ihrem Gefängnis getreten war, umarmte ihre Mutter und sagte: „Können wir jetzt endlich nach Hause? Es ist kalt hier und ich habe einen Bärenhunger.“
    Anouk erbleichte. „Wie bist du da raus gekommen?“ fragte sie mit zittriger Stimme.
    Der Merlin fasste ihren Arm, auf seinem Gesicht spiegelte sich endlich die alte Unbefangenheit und Freude wieder, die Julie in den letzten Tagen so vermisst hatte.
    „Sie ist einfach unglaublich mächtig – und sie ist auf unserer Seite.“

6. Gemetzel

    Taylith rekelte sich im Bett und ärgerte sich nicht zum ersten Mal darüber, dass das dämliche Ding so schmal war. Bamoth lag viel zu dicht, sie hatte ja kaum Platz zum Luftholen.
    Sie wollte gerade aus dem Bett steigen und sich nach draußen stehlen, als ih r Ancent die Augen aufschlug. Seufzend schob Taylith sich in eine halbwegs bequeme Position und setzte ihr schönstes Lächeln auf.
    „Guten Morgen, Gebieter“, flüsterte sie und strich Bamoth mit der Kuppe ihres Zeigefingers am Brustbein entlang nach unten.
    Er nahm ihre Hand und schob sie weg.
    „Nicht jetzt, ich habe Hunger. Läute für das Frühstück.“
    Taylith sprang erleichtert aus dem Bett und läutete die silberne Glocke, die mit ihren fein eingravierten Zeichen der einzige Luxusgegenstand in dieser trostlosen Lagerbehausung war, in der die Lichtelfen ihre Soldaten ausbildeten. Alle anderen Gegenstände, die schmalen Holzbetten, die hölzernen Kleiderstangen, die irdenen angeschlagene Töpfe unter den Betten für die Notdurft, die Enge der Kammern - selbst der des Anführers, der seit zwei Jahren ihr Ancent war – waren soweit von Luxus entfernt wie Stockfisch von Hummer.
    Etliche ihrer Artgenossinnen, die wie sie die Tätowierungen trugen und damit den mächtigeren unter den Lichtelfen als Gespielinnen dienen konnten, h atten sich mit Ancents eingelassen, die ihnen bessere Umstände boten, als die, unter denen Taylith lebte, aber das kümmerte sie nicht. Sie hatte ihr Ziel klar vor Augen.
    Eines Tages würde Bamoth der Fürst der Lichtelfen sein, und sie, Taylith die Dunkelelf e, würde an seiner Seite als seine Geliebte alle Vorzüge dieser Position teilen. Dafür konnte man einen zwickenden Rücken schon in Kauf nehmen.
    Es klopfte.
    Taylith nahm der vollbusigen Kleinen, die sich schon seit Wochen zwischen sie und Bamoth zu drängen versuchte, das Tablett einfach aus den Händen und schob die Tür mit dem Fuß so heftig wieder zu, dass ihre Nebenbuhlerin Mühe hatte, ihren Arm rechtzeitig aus dem Türspalt zu bekommen. Taylith hatte sich nicht die halbe Nacht abgemüht um zuzulassen, dass Bamoth Blicke jetzt wohlgefällig über die nackten Reize einer anderen wanderten.
    Sie setzte sich auf die Bettkante und sagte mit einem Schmollmund:
    „Mir ist langweilig. Lass uns essen und dann etwas unternehmen.“
    Bamoth verzog das Gesicht und Taylith frohl ockte innerlich. Sie hatte heute wahrlich Besseres zu tun als mit Bamoth und seinen Kumpanen um die Häuser zu ziehen, immerhin war sie mit ihrer

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