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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Richtung äußerer Ring schon so oft gegangen, dass seine Füße ihn von ganz allein fanden. Wie es seiner Großmutter wohl ging? Elfen neigten nicht zu Gefühlsausbrüchen, aber wahrscheinlich war sie trotzdem traurig. Einerlei wie wenig Daan mit seinem Großvater ausgekommen war, seine Großmutter hatte etwas für ihren Mann empfunden, das über die Basis der üblichen Vernunftehen hinausging, da war er sicher.
    Gewiss hatte sie sich schnell wieder gefangen, aber behandelte Bamoth sie mit dem nötigen Respekt? Wie von selbst ballt en sich Daans Hände zu Fäusten, und er hasste sich dafür. Das war so – menschlich.
    Entschlossen öffnete er die Fäuste wieder. Nahm das denn kein Ende mit diesem Gefühlswirrwarr? Es war hinderlich. Und er brauchte einen klaren Kopf. Nicht zum ersten Mal wünschte Daan sich, doch an der Reinigungszeremonie teilgenommen zu haben. Sicher hätte er so auch die schwere Zeit mit der Sorge um Tari besser überstanden. Was wohl seine Großmutter zu all dem sagte? Die neuesten Ereignisse waren ihr ja noch gar nicht bekannt, das Fehlen des Kristalls musste das verhindert haben.
    D aan beschleunigte sein Tempo. Ganz angepasst hatte er sich noch nicht und lange würden die Eier bei ihm nicht vorhalten. Mit großen Schritten lief er um die nächste Wegbiegung, nur um sofort einen Satz zur Seite zu machen und sich in den Graben zu stürzen. Vor ihm zeigten sich nicht etwa Wegelagerer, nein, denen hätte er es als Lichtelf auf der Hut mit vollem Bauch schon gezeigt. Vor ihm, auf dem einzigen Weg der zum inneren Ring führte, tobte eine Schlacht.

    Daan blieb geduckt in seiner Deckung und spähte an einigen Grasbüscheln vorbei auf die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte. Schwarz gekleidete Gardisten kämpften gegen Elfen aller Schichten, an der Farbe ihrer Kleidung gut zu erkennen. Zu Daans Entsetzen waren auch einige Frauen unter den kämpfenden Zivilisten, sie schwangen Schwerter, Piken oder sogar Mistgabeln.
    Die Landarbeiter wurden einfach niedergemetzelt, aber auch die anderen Elfen – sogar Lichtelfen waren dabei – hatten der wütenden Kraft der gnad enlosen Gardisten kaum etwas entgegenzusetzen. Für einen Moment war Daan versucht, einfach in dem Graben auszuharren bis der ungleiche Kampf vorbei war, denn es gab kein Durchkommen an dieser Stelle und eine Wanderung zur nächsten Brücke konnte er ohne Proviant getrost vergessen.
    Doch das Töten nahm kein Ende. Immer neue Aufständische drängten aus dem äußeren Ring nach und stürzten sich auf die Gardisten, die keine Anzeichen von E rmüdung zeigten.
    Daan musste den Tatsachen ins Gesicht sehen. Selbst wenn die Kämpfe irgendwann nachließen, würde die Garde an diesem Abend jeden, der in den inneren Ring wollte, fünf Mal kontrollieren.
    An ein unentdeckte s Eindringen und ein unbelauschtes Gespräch mit seiner Großmutter war nicht mehr zu denken. Sollte er sich mit in den Kampf stürzen? Er konnte sicher den einen oder anderen Gardisten kampfunfähig machen, bevor sie ihn töteten. Aber dann fielen ihm Taniyas Worte wieder ein. Du bist der einzige, der ihn stoppen kann. Nein, er durfte sich nicht in Gefahr bringen. Er musste Bamoth stoppen, aber er hatte kein Heer und keine Waffen. Nur seinen berechtigten Thronanspruch. Und wenn er ehrlich war, war das einzige, was ihn daran hinderte, endlich seiner Verantwortung nachzukommen, seine Liebe zu Ria. Sie konnte hier nicht leben. Er musste hier leben. Es gab nur eine Lösung.
    Zähneknirschend entfernte er sich von den Schreien in seinem Rücken und machte sich auf den Weg zum Portal. Er würde wiederkommen und dem ein Ende machen.

8. Das Kriegsprotokoll

    Der letzte Nagel verschwand tief im Holz der Brücke und Julie wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn.
    „Fertig!“ rief sie.
    „Komm herunter, ich habe Limonade gemacht“, rief Ria zurück.
    Julie klemmte sich den Hammer unter den Arm und kletterte die Sprossen von Rias Baumhaus hinunter. Die letzten Stufen ließ sie aus und sprang mit einem großen Satz auf den Boden.
    Dankbar nahm sie aus Rias verbundener Hand das große Glas gekühlter Li monade entgegen, das die Freundin ihr hinhielt, und leerte es in einem Zug bis zur Hälfte.
    Der Spätsommer in Tallyn war besonders heiß dieses Jahr und die Instandsetzungsarbeiten am Baumhaus waren wirklich anstrengend. Normalerweise übernahm Daan diese Tätigkeiten, und ihm schienen sie nicht viel auszumachen, ein weiterer Beweis dafür, wie kräftig der zierliche Elf

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