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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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helfen, wir können die Portale r etten, aber sie ist die einzige, die den Spruch zur Fixierung der Steine hinterher kennt“, sagte er.
    Tari sah ihn forschend an.
    „Du lügst. Ich verstehe warum, aber in Ordnung ist das nicht. Warum fragst du mich nicht einfach, ob ich ihr Leiden erleichtern kann? Ich kann sie nicht retten, aber ich kann meine Kraft mit ihr teilen.“
    Inzwischen liefen Chris Tränen über die Wangen.
    „Bitte, würdest du das tun? Was auch immer, Hauptsache es geht ihr eine Weile besser.“
    Tari trat auf das Kopfende zu.
    „Tari. Du musst das nicht tun, wenn du nicht willst“, sagte Daan.
    „Ich weiß.“ Sie streckte die Hände aus.
    Daan begann der Schweiß in kleinen Bächen über den Rücken zu Rinnen.
    „Warte!“
    Seine Tochter hielt inne.
    „Ist – ist es gefährlich?“ Ein wenig schämte er sich für d iese Frage, aber er konnte tatsächlich nicht einschätzen, was das Heilen eines unheilbar Kranken bedeutete, auch wenn es sich nur um einen Menschen handelte. Und Ria würde ihn lynchen, wenn seiner Tochter etwas zustieß, während er daneben stand.
    „Nicht sehr. Ich werde hinterher furchtbar erschöpft sein, aber ich bin geschickt genug, um mich von ihr zu lösen, falls etwas schief geht.“
    „Sicher?“
    „Vertrau mir.“
    Daan entspannte sich. Er forderte immer von aller Welt, seine Tochter ernst zu nehmen. Wie sollte das anderen gelingen, wenn er selbst es nicht schaffte. Er nickte Tari zu.

    Tari legte ihre Hände an Anouks Schläfen und schloss die Augen ebenfalls. Eine Weile geschah nichts, außer dass Chris die beiden wie gebannt anstarrte und ein später Schmetterling durch das Burgfenster hereinflatterte und gleich wieder abdrehte; vielleicht, weil ihn der Geruch genauso störte wie Daan.
    Einige Augenblicke später begann Ta ri leicht zu wanken und Anouks Lider flatterten. Ein rosiger Hauch legte sich über ihre Wangen und sie öffnete die Augen. Im gleichen Moment sackte Tari lautlos zusammen. Daan sprang zu ihr und fing seine Tochter auf. Sie war bewusstlos, es hatte sie viel zu sehr angestrengt. Wieso nur hatte er sich von ihr dazu überreden lassen?
    Chri s, dieser Mistkerl, schenkte Tari keinen Blick, hatte nur Augen für Anouk.
    Daan hob seine Tochter hoch, bettete ihren schweren Kopf an seiner Brust und verließ ohne ein weiter es Wort die Kammer der alten Hüterin.

    Schon auf dem Flur öffnete Tari die Augen wieder.
    „Tari!“ Daan ging in die Knie, lehnte sich mit dem Rücken an die großen Quader der Wand und setzte seine Tochter auf dem Schoß so zurecht, dass sie es bequem hatte, er aber dennoch ihr Gesicht sehen konnte.
    „Geht es dir besser? Warum hast du das getan?!“ fragte er heiser.
    Sie antwortete nicht gleich, sah ihn nur an. Bei den Alphanen, wie konnte ein Wesen so blass sein, sie war ja beinahe durchsichtig.
    „Hast du ihm doch geglaubt, was die Formel angeht? Du hast dich doch wohl nicht nur aus Mitleid so in Gefahr gebracht?“
    Endlich sagte Tari etwas, und wenn ihre Stimme auch schwach klang, meinte Daan nie ein süßeres Geräusch gehört zu haben.
    „Ich habe kein Mitleid mit ihm. Sie muss gehen, und sie wird gehen – was ist daran so schlimm? Und ja, er hat gelogen. Aber ihm war nicht klar, dass wir sie tatsächlich brauchen werden. Anouk, meine ich.“
    Erschöpft hielt sie inne.
    Daan strich ihr eine Strähne aus der Stirn, die sich vorwitzig vor die Augen geschoben hatte.
    „Wofür brauchen wir sie?“ fragte er behutsam.
    „Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen. Du würdest es verändern. Und ich will Schokolade.“
    Daan schüttelte den Kopf. Dieses Kind. Eines war jedenfalls sicher: so konnte er mit Tari nicht am Baumhaus auftauchen, Ria würde wochenlang kein Wort mit ihm reden.
    „Lass uns zu Aewore gehen. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hat sie einen kleinen Vanilleschokoladenvorrat, von dem außer ihr und mir niemand weiß.“
    Tari machte große Augen.
    „Elfenschokolade?“
    „Yip. Auf geht´s.“
    Er stemmte sich hoch, Tari auf dem Arm und trug sie den Flur hinunter.
    „Ich kann wieder gehen“, protestierte sie schwach.
    „Wie wäre es, wenn du zur Abwechslung einmal tust, was ich will?“ fragte Daan.
    Tari antwortete nicht, lächelte nur und schmiegte ihren Kopf an seine Brust.
    Daan atmete tief durch. Himmel, sie war so verschwitzt und zart, er konnte immer noch ihren rasenden Herzschlag hören. Sie hatte sich total überanstrengt. Noch einmal würde er das nich t zulassen.

18. Der

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