DS017 - Im Tal des Roten Todes
daß zwischen den Kerlen und der Mountain Desert Construction Company eine Verbindung besteht.«
»Und wie finden wir das Mädchen?« fragte Monk bekümmert, knetete seine Hände und starrte verloren zum Fenster hinaus.
Auf der Aussichtsplattform des Wolkenkratzers, von der aus Doc Savages Büro eingesehen werden konnte, duckte sich Buttons Zortell hastig hinter das Münzteleskop. Er tat es rein instinktiv, ehe ihm einfiel, daß er mit bloßem Auge von drüben gar nicht gesehen werden konnte.
Enttäuschung und Unbehagen beschlichen ihn, als er Doc Savage und seine Männer auf tauchen sah.
»Verdammt!« krächzte er. »Wieso waren die nicht in der Falle drin, als sie hochging?«
»Vielleicht hat eine Ratte die Zünddrähte angeknabbert«, meinte der Mann, der ihn auf die Aussichtsplattform begleitet hatte. »Dem Boß wird das ganz und gar nicht schmecken.«
»Meinst du etwa, mir gefällt es?« herrschte Buttons ihn an. »Wir haben jedenfalls unser möglichstes getan.«
»Was hat dieser Savage eigentlich mit dem Fenster gewollt, das er mit in sein Büro geschleppt hat?«
»Keine Ahnung«, knurrte Buttons. »Langsam beginne ich jedenfalls zu glauben, was die Zeitungen über den Kerl schreiben. Der kämpft mit Mitteln und Tricks, denen wir einfach nicht gewachsen sind.«
»Der Boß hat doch gesagt, wir sollen sofort aus New York verduften, wenn das mit der Bombenfalle danebengeht«, erinnerte ihn sein Helfershelfer.
»Das tun wir ja auch«, brummte Buttons. »In den Red-Skull-Gefilden kann er sich dann an uns die Zähne ausbeißen. Wenn man in einer fremden Stadt arbeiten muß, ist man sowieso meist der Dumme.«
»Und was machen wir mit der Biene?«
»Die nehmen wir natürlich mit.«
Monk hatte von dem, was sich auf der fernen Aussichtsplattform tat, nichts bemerkt und wandte sich wieder an seine Gefährten. »Wenn wir nur wüßten, was Lea in den Papieren gelesen hat, ehe sie von diesem Buttons überrascht wurde.«
Doc Savage wälzte ein Telefonbuch und blickte nicht auf.
»Wonach suchst du, Doc?« fragte Ham.
»Miß Aster hat uns doch wissen lassen, daß die Bande auf dem Star Airport eine Maschine gekauft hat«, erklärte ihm der Doc.
»Uff!« platzte Monk heraus. »Daran hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht.«
Doc Savage fand die Nummer des kleinen Flughafens und wählte sie, bekam aber keine Antwort. Auch sein zweiter Versuch blieb ohne Erfolg.
»Das Flugfeld liegt ja nicht allzu weit draußen«, entschied Doc Savage. »Fahren wir hin.«
In einer Spezialgarage im Keller des Wolkenkratzers hatte Doc Savage mehrere Wagen stehen, was außer dem Personal des Hauses kaum jemand wußte. Ein Lastenfahrstuhl hob die Wagen nach Bedarf auf Straßenniveau hinaus.
Doc Savage wählte für die Fahrt einen mittelgroßen Tourenwagen, unter dessen Haube trotzdem zweihundert Pferdestärken steckten.
Der Wagen wand sich durch den Innenstadtverkehr nach Nordwesten, überquerte eine der Brücken, die Manhattan mit dem Festland verbinden, jagte auf einer der breiten Ausfallstraßen dahin, und nach einer halben Stunde lenkte ihn Doc Savage auf den Vorplatz des Star Airport.
Es war ein kleiner Sportflugplatz, auf dem sich offenbar nicht allzuviel tat. Außer der Landebahn bestand er nur aus zwei vom Rost angenagten Hangars Und der Verwaltungsbaracke.
Draußen war niemand zu sehen. Aber in der Bürobaracke fanden sie einen Bewußtlosen. Er hatte einen Schlag auf den Kopf erhalten. Doc Savage brauchte zehn Minuten, um ihn wieder munter zu machen.
»Ich bin der Leiter hier«, lallte er, immer noch halb benommen. »Ja, ich hab’ da ein paar Kerlen eine Maschine verkauft – einen grünen einmotorigen Achtsitzer.«
»Und wer hat Sie niedergeschlagen?«
»Meine werten Kunden! Vor zwanzig Minuten kreuzten sie hier auf, um wegzufliegen, und schleppten ein Mädchen mit. Eine Blondine! Es sah so aus, als ob sie sich in Nöten befand, und als ich mich einmischen wollte, schlug mir einer mit dem Kolben seines Colts über den Kopf.«
»Das kann nur Lea gewesen sein«, murmelte Monk.
»Kommt!« befahl Doc Savage. Sie kehrten zu dem Tourenwagen zurück und stiegen ein.
»Wir sind hoffentlich auch bald nach Arizona unterwegs!« sagte Monk, als Doc Savage den Wagen anrollen ließ.
»Du sagst es!« erklärte Doc.
10.
Knappe zwölf Stunden später hatte ein einsamer Schafhirte in der zerklüfteten Canyonlandschaft Arizonas ein nächtliches Erlebnis, das er so schnell nicht vergessen würde.
Er hatte
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