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DS022 - Die Monsterbande

DS022 - Die Monsterbande

Titel: DS022 - Die Monsterbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Hier hatte ein Kanu gelegen, mit dem Caldwells Mörder sich seelenruhig hatte absetzen können, während Doc noch nach der Leiche tauchte.
    Das Kanu war nicht mehr in Sicht, aber aus der Ferne war das Tuckern eines Außenbordmotors zu hören. Doc kehrte um. Es hatte keinen Sinn, einen Mann zu verfolgen, der nicht nur über ein Wasserfahrzeug, sondern sogar über einen Motor verfügte.
    Ham und Monk hatten inzwischen dem Toten die Taschen geleert und ihren Inhalt auf dem Ufer ausgebreitet. Da lagen ein Taschenmesser, Gewehrpatronen, ein Päckchen Zigaretten und ein Fetzen gelbes Papier, der offenbar von einer Tüte abgerissen war. Auf dem Papier stand: TODESMÜHLE.
    »Was, zum Teufel, könnte das bedeuten ...«, fragte Monk rhetorisch.
    Niemand antwortete. Sie ließen die Leiche liegen und marschierten weiter nach Trapper Lake. Ham sah sich neugierig um.
    »Die Siedlung ist noch trostloser als ich gedacht habe«, teilte er mit. »Wer möchte hier wohnen, ausgerechnet hier ...«
    »Ich jedenfalls nicht«, sagte Long Tom im Brustton der Überzeugung.
    Ham dachte nach.
    »Warum ist Caldwell ermordet worden?« fragte er schließlich.
    »Weil wir ihn kannten«, erwiderte Doc schlicht. »Er war für die Bande zur Gefahr geworden. Man hatte ihm die Chance gegeben, uns auszuschalten, und als ihm das nicht gelang, mußte er selber sterben.«
    Sie spazierten durch das Geschäftsviertel der Stadt; es lag zu beiden Seiten einer einzigen, schäbigen Straße. Doc trat in einen Laden und kam nach knapp einer Minute wieder heraus.
    »Wartet hier«, sagte er.
    »Aber was ...?« fragte Ham verdattert und verstummte.
    Doc war bereits unterwegs. Er war über einen hölzernen Zaun gesprungen und strebte irgendwohin zum Stadtrand.
    Er hatte sich im Laden nach einer »Todesmühle« erkundigt, und man hatte ihm erläutert, daß darunter eine alte Getreidemühle am Ortsrand zu verstehen sei; sie stand seit Jahren leer, da der Besitzer zwischen die Mühlsteine geraten und zermalmt worden war. Diesem Zwischenfall verdankte die Mühle ihren Namen.
    Doc betrachtete das Gebäude. Die Bretterwände waren anscheinend mutwillig zerschlagen worden, das Dach war eingesackt, die Fensterscheiben fehlten. Plötzlich trat ein Mann unter die Tür und blickte zum Himmel, und Doc erkannte den Magnaten Griswold Rock, der eigentlich nach Europa hatte reisen wollen, weil er sich in den Vereinigten Staaten zu sehr fürchtete.
     
     

17.
     
    Doc ging ruhig auf die Mühle zu, und Rock, der ihn erst jetzt bemerkte, zuckte erschrocken zusammen. Er sprang so hastig zurück, daß er mit dem Kopf an den niedrigen Türrahmen stieß und in die Knie ging.
    Er raffte sich auf und starrte Doc verwirrt entgegen.
    »Ich ... ich freue mich, daß Sie endlich da sind«, stotterte er. »Ich habe Ihr ... Ihr Telegramm bekommen und bin sofort nach Trapper Lake gereist.«
    »Mein Telegramm?«
    »Ich hab es gerade noch rechtzeitig bekommen. Am nächsten Morgen wollte ich nach Europa fahren.«
    »Ich habe Ihnen kein Telegramm geschickt«, sagte Doc.
    Griswold Rock fing wieder heftig an zu zittern.
    »In dem Telegramm stand, ich solle kommen und in der Mühle auf Sie warten«, sagte er kläglich. »Denken Sie ... daß ... daß es eine Falle war, um mich umzubringen?«
    Doc blickte sich um. Hier am Stadtrand wucherte mannshohes Unkraut, wilder Wein bildete ein nahezu undurchdringliches Gestrüpp, aus dem ein einzelner schütterer Walnußbaum seine Äste reckte.
    »Es gibt hier keine Nachbarn«, sagte er sachlich. »Die Gegend wirkt ein wenig verödet.«
    Griswold Rock rang seine feisten Hände.
    »Man hat mich hierhergelockt«, jammert er. »Vielleicht hat man die Absicht, mich wieder zu fangen, um mir noch mehr Geld abzunehmen, und zum Schluß bringt man mich um ...«
    Doc trat in die Mühle und ging durch die wenigen Räume. Überall lag dicker Staub, es war zu sehen, daß Rock seit langem der erste Besucher in dieser Ruine war.
    »Wo ist das Telegramm, das Sie bekommen haben?« fragte Doc.
    »Ich hab ein Zimmer im
Guide’s Hotel
« erklärte Rock. »Das Telegramm ist in meinem Zimmer.«
    »Gehen wir hin«, entschied Doc. »Zeigen Sie mir das Telegramm.«
    Sie kamen nun von einer anderen Seite in die Stadt, und Doc stellte fest, daß sich hier anscheinend seit einem halben Jahrhundert nichts mehr verändert hatte. Nicht nur die meisten Häuser waren aus Holz, sondern auch die erhöhten Bürgersteige, die an die Pionierzeit der USA erinnerten. Hier waren auch mehr Passanten zu

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