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DS039 - Pazifikpiraten

DS039 - Pazifikpiraten

Titel: DS039 - Pazifikpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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verstand kaum etwas von dem, was draußen gesprochen wurde. Doch jetzt sagte eine Stimme auf chinesisch klar und deutlich:
    »Geh und melde dem Boß, daß wir hier sind.«
    Drei oder vier Minuten lang geschah nichts, dann wurde plötzlich der Deckel von Rennys Gefängnis aufgestemmt. Er wurde herausgezogen, und die Holzwolle wurde von ihm abgepflückt.
    Er sah, daß er sich in einer großen Lagerhalle befand, in der noch viele andere Kisten herumstanden, die ihren Aufschriften nach Güter aus dem Orient enthielten oder enthalten hatten. Rechts befand sich die Tür eines Lastenfahrstuhls. Eine Treppe führte gleich daneben offenbar auf’s Dach hinauf.
    Ein Mongole packte Renny unter den Armen, der andere an den Beinen, und fluchend schleppten sie ihn die enge Treppe neben dem Fahrstuhl hinauf. Durch eine Falltür ging es auf ein geteertes Dach.
    Dieses Dach war ringsum von einer ungewöhnlich hohen Mauer umgeben, so daß man es nicht einsehen konnte. Zum Nachbardach gab es jedoch nur eine niedrige Trennmauer. Über diese wurde Renny gehoben und zu einem Kamin getragen. Einer der Orientalen griff hinein und zog ein Seil heraus, das Renny unter den Armen festgebunden wurde. Dann wurde er in dem Kamin hinabgelassen. Ihm fiel auf, daß der Kamin innen gänzlich rußfrei war und eine blanke Eisenleiter in den Schacht hinabführte.
    Renny schätzte, daß er auf diese Art gut zehn Meter hinabgelassen wurde. Dann packte ihn ein halbes Dutzend Hände und zog ihn aus einer Kaminöffnung.
    Verblüfft sah sich Renny um. Er befand sich in einem größeren, sehr luxuriös eingerichteten Raum. An den Wänden hingen kostbare orientalische Gobelins, und am Boden fand sich kein Fleck, der nicht mit erlesenen Teppichen bedeckt war. Auf einem niedrigen Tisch stand eine Teekanne mit winzigen Tassen und Schälchen, die Melonenkerne und andere Delikatessen des Orients enthielten.
    Renny zählte sieben Orientalen, die in dem Raum herumstanden. Ihren makellosen Straßenanzügen nach hätten sie amerikanische Geschäftsleute sein können. Ihre harten Mienen und lauernden Blicke verrieten, daß sie mehr waren.
    Ein achter Mann trat jetzt ein.
    »Der Chef hat eine wichtige Nachricht erhalten«, verkündete er mit aufgeregter Singsangstimme. »Danach ist es nicht mehr nötig, das Leben des Gefangenen mit den Riesenpranken zu schonen. Er soll dafür büßen, daß er so viele von den unseren niedergemacht hat.«
    Renny lief es eiskalt den Rücken herunter. Was der Orientale da sagte, bedeutete nicht nur für ihn selbst das Todesurteil, sondern ließ auch erkennen, daß die Kerle ihn nicht mehr als Geisel gegen Doc Savage brauchten, was offenbar vorgesehen gewesen war. War es ihnen gelungen, Doc zu töten?
    »Der Gefangene soll den Tod der vielen Messer erleiden«, fuhr der Schlitzäugige fort. »Los, holt die anderen beiden Gefangenen, damit sie dabei zusehen.«
    Vier von den Männern gingen hinaus und kehrten gleich darauf mit zwei gefesselten und geknebelten Gestalten zurück. Renny hatte keine Zweifel, daß es Juan Mindoro und Scott S. Osborn waren.
    Juan Mindoro war ein schlanker, drahtiger Mann. Die hohe Stirn, die klaren Augen und das graumelierte Haar gaben ihm ein distinguiertes Aussehen. Ein grauer Schnurrbart ragte unter seinem Knebel hervor.
    Scott S. Osborn, der Zuckerimporteur, war dagegen ein runder Fettwanst. Sein Haar, das er sonst wohl mit Pomade zurückgekämmt trug, hing ihm in wirren fettigen Strähnen ins Gesicht. Seine Augen waren gerötet, als ob er geweint hätte.
    Der Mann, der unter den hier versammelten Mongolen den Sprecher machte, wandte sich mit einigen beleidigenden Worten an Osborn, der so heftig zusammenzuckte, daß ihm das Fett am Leibe wackelte. Ein Stöhnen kam, da ihm der Mund verstopft war, aus seiner Nase.
    Verächtlich wandte sich der schlitzäugige Unterführer daraufhin zu Mindoro um, der seinem Blick ohne zu zucken standhielt.
    »Sie werden uns jetzt die Namen der Mitglieder jener geheimen politischen Organisation auf den Philippinen nennen, zu deren Anführern Sie gehören!« herrschte et Mindoro an. »Wir brauchen diese Namen.«
    Er trat auf Juan Mindoro zu und riß ihm grob den von Klebestreifen gehaltenen Knebel aus dem Mund. »Und ich rate Ihnen, nennen Sie uns die Namen sofort, wenn Sie nicht Zeuge werden wollen, wie die beiden anderen Gefangenen vor Ihren Augen hingerichtet werden.«
    »Ich bin nicht so dumm, Ihnen zu trauen«, erklärte Juan Mindoro in forschem, spanisch akzentuiertem Englisch.

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