Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS039 - Pazifikpiraten

DS039 - Pazifikpiraten

Titel: DS039 - Pazifikpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
verändert. Die Treibstofftanks waren halbvoll. Doc suchte mehrere Geräte zusammen, die er mitzunehmen gedachte. Er machte aus ihnen ein Bündel, drei Fuß lang und einen Fuß dick, und watete an den Strand zurück.
    Dort fand er eine Anzahl toter Vögel. Sie wiesen keinerlei äußere Verletzungen auf. Zweifellos hatte die von Tom Too abgelassene Giftgaswolke sie getötet.
    Doc machte erst gar keinen Versuch, die Insel abzusuchen. Eine gründliche Suche hätte viele Stunden, wenn nicht Tage gedauert.
    Das Bündel über die Schulter geschwungen, eilte er zu dem Piratenlager zurück.
    Dort war die wilde Piratenhorde immer noch dabei, den Tod Tom Toos zu feiern. Sie wußte noch nicht, daß er gar nicht tot war. Die Feier bestand aus unmäßigem Essen und Trinken, Opiumrauchen und immer wieder aufkommendem Streit, wessen Kugel Tom Too nun eigentlich getötet hatte.
    Doc beobachtete das Treiben eine Weile und suchte sich dabei einen Mischling aus, der dadurch, daß er heimlich Wein in seine Schilfhütte schaffte, seine Raffgier verriet.
    Als er wieder einmal mit einem Krug Reiswein in seine Hütte kam, fing Doc ihn dort ab, führte mit ihm ein längeres geflüstertes Gespräch, und ein Stapel Philippinen-Pesos wechselte den Besitzer.
    Anschließend legte der Bursche sein Entermesser um und ging wieder hinaus, um mit den anderen weiterzufeiern.
    Fast eine Stunde lang war Doc fieberhaft in der Schilfhütte tätig. Einmal ging er fort, um von den Barkassen einen Kanister Benzin zu holen, den er mit geöffnetem Verschluß dicht neben der Hütte aufstellte.
    Mit lauter Stimme wandte er sich dann an das ganze Lager. »Kommt alle her, ich habe euch etwas Wichtiges zu sagen.«
    Neugierig, was ihnen der weiße Riese zu sagen hätte, drängte sich die Piratenhorde gleich darauf um ihn.
    Doc stand dabei unmittelbar vor der Schilfhütte, in der er seine hastigen Vorbereitungen getroffen hatte.
    »Ich habe euch zum Narren gehalten«, verkündete er mit weittragender Stimme und in normalem Englisch, das die meisten Piraten wenigstens teilweise verstanden. »Ich kam eigens her zu den Zweck, um euch gegen Tom Too aufzuhetzen.«
    Er erklärte ihnen genau, was geschehen war, und sagte ihnen auch, daß Tom Too noch lebte. Ebenso ließ er einen Mann, der lesen konnte, laut die Botschaft vorlesen, die er von Tom Too erhalten hatte. Nur darüber, was er in der Nordbucht vorgefunden hatte, enthielt er sich jeder Bemerkung.
    »Tom Too hält meine fünf Freunde als Geiseln fest«, fuhr er fort. »Wenn ich mich selber töte, will er sie freilassen. Daher werde ich mich selbst opfern, um ihr Leben zu retten.«
    Eine Veränderung war auf seine Worte hin mit den Piraten vorgegangen. Viele starrten ihn jetzt finster an und fingerten an ihren Messern herum. Nur die Ankündigung des weißen Riesen, daß er sich ohnehin selber töten wollte, hielt sie offenbar davon ab, über ihn herzufallen.
    »Ich werde mich jetzt erschießen«, verkündete Doc. »Ihr alle werdet dabei Zeuge sein und könnt es Tom Too dann berichten.«
    Die meisten Korsaren hielten den weißen Riesen für verrückt. Glaubte der wirklich, Tom Too würde seine Freunde freilassen, weil er sich das Leben nahm? Tom Too hatte noch nie sein Wort gehalten, außer wenn es zu seinem eigenen Vorteil war.
    Der Mischling, in dessen Taschen sich Docs Banknotenbündel befanden, sprang vor.
    »Du doppelzüngige Schlange!« schrie er. »Wie kommst du überhaupt dazu, dich ausgerechnet vor meine Hütte zu stellen? Dafür bringe ich dich um!« Und wütend stürmte er auf Doc zu.
    Der Bronzemann duckte sich in die Schilfhütte, als ob er fliehen wollte. Drinnen stolperte er und fiel lang hin.
    Mindestens fünfzig Piraten sahen durch den Hütteneingang, wie der Mischling sein Entermesser in die am Boden liegende Gestalt stieß. Mit rottriefender Klinge zog er es wieder heraus und kehrte vor den Hütteneingang zurück. »Da ist jetzt alles mit Blut besudelt, und ich kann sowieso nicht mehr drin schlafen«, schrie er in gespieltem Zorn, stieß mit dem Fuß den Benzinkanister um und hielt, als der halb ausgelaufen war, ein Zündholz daran. Eine Flammensäule schoß hoch und hüllte die ganze Hütte ein, mit einer Qualmwolke, die für brennendes Benzin merkwürdig schwarz war.
    Abgesehen von den Schilfmatten war die Hütte aus Hartholzstangen gebaut, und so brannte sie volle dreißig Minuten lang. Die Piraten verloren bald das Interesse an dem Feuer und begannen hitzig zu diskutieren, welche Folgen es haben

Weitere Kostenlose Bücher