DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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gestartet sind. Sie haben Patricia Savage bei sich. Sie sind auf dem Wege zu High Lars Insel in der Südsee. Ich kann Ihnen die genaue geographische Lage dieser Insel angeben.«
    »Mann!« rief Monk.
    »Heiliges Donnerwetter!« sagte Renny. »Damit hätten wir endlich eine Chance!«
    Der lange knochendürre Johnny wurde zum nächsten Schiffsausrüster geschickt und kam mit einem Stoß detaillierter Karten jenes Teils des Pazifiks zurück, der als die Südsee bekannt ist.
    Ohne Zögern zeigte Gundy auf eine winzige abgelegene Insel mit einem ganz kurzen Namen – Rai. Wenn man den Namen umdrehte, was die Männer in Gedanken sofort taten, wurde Lar daraus. Und ohne auf die Meridiane am Kartenrand zu sehen, gab Gundy sofort die exakten Breiten- und Längengrade an. Als sie sie nachmaßen, stellten sie sich als korrekt heraus. Bisher wenigstens schien der Mann nicht gelogen zu haben.
    »Wer ist High Lar?« fragte Doc.
    Burke Benbow drängte sich durch, um sich ja kein Wort entgehen zu lassen. Er hatte die Fäuste geballt, das Kinn vorgeschoben und murmelte: »Seit Monaten versuche ich vergeblich, das herauszukriegen.« Gundy hielt den intensiven Blicken stand.
    »High Lar ist – High Lar«, sagte er. »Das ist sein wirklicher Familienname. Er war mal Pirat und Waffenschmuggler, in der Gegend zwischen den Philippinen und Indonesien. Aber amerikanische und andere Kriegsschiffe machten ihm dort das Leben immer schwerer, und so siedelte er, nachdem er durch Waffenschmuggel ein Vermögen angehäuft hatte, auf diese Insel über. Deren Name ist und war schon immer Rai. Wahrscheinlich zog es ihn ausgerechnet zu dieser Insel, weil sie rückwärts gelesen seinen Namen ergab.«
    »Wie sieht High Lar aus?«
    Gundy zuckte die Achseln. »So wie alle Orientalen aussehen. Er ist inzwischen alt. Mager. Tückisch. Sie wissen doch wohl, wie Orientalen werden, wenn sie in die Jahre kommen und ein hartes Leben hinter sich haben. Er ist ein hagerer alter Teufel mit dem Gehirn eines Ungeheuers. Mit einer Vorliebe für das Abwegige, Bizarre.
    Bei offiziellen Anlässen auf Rai trägt er zum Beispiel einen Umhang, der aus den bunten Federn seltener Dschungelvögel gesteckt ist. Und als Haustier hält er sich einen riesigen Kraken. Das heißt, er hat ihn natürlich in einer Art Aquarium.« Gundy hielt inne, schien an die Vergangenheit zu denken und erschauerte.
    Doc und seine Helfer sprachen noch eine ganze Weile länger mit Gundy, aber das einzige Interessante, das sie noch von ihm erfuhren, war die Stelle, von der High Lars Maschine zum Flug über den Pazifik gestartet war – ein kleinerer Ort, etwa hundert Meilen südlich an der kalifornischen Küste. Sie ließen die Angaben überprüfen, die sich als wahr herausstellten.
    Von der Polizeizentrale kehrten alle an Bord der Amphibienmaschine zurück. Dort öffnete Doc einen Koffer und holte eine Injektionsspritze und eine Ampulle Wahrheitsserum hervor.
    Dann packte der Bronzemann plötzlich zu, und ehe Gundy begriff, was mit ihm geschah, hatte Doc ihm das Wahrheitsserum injiziert. Er sagte Gundy absichtlich nicht, was er ihm da einspritzte, damit sich der Mann nicht darauf einstellen und nicht eine unterbewußte Sperre gegen das Wahrheitsserum aufbauen konnte.
    Während Gundy stöhnte und in einen halbwachen Zustand versank, scheuchte Doc die anderen aus der Hauptkabine der Maschine – seine fünf Helfer ebenso wie Burke Benbow, dessen Schwester Lam und ihre Gefangene Lo Lar.
    Docs fünf Helfer schien diese abrupte Handlungsweise nicht so zu verwundern wie den anderen. Burke Benbow bemerkte mürrisch, Doc traue anscheinend keinem von ihnen, worauf Monk ihm erklärte, daß der Bronzemann die Dinge seit jeher auf seine eigene Art machte; und wahrscheinlich habe das Wahrheitsserum bei Lo Lar deshalb versagt, weil allzu viele versucht hatten, sie zu verhören.
    Pentothal war nun einmal eine in ihrer Wirkung schwer vorauszuberechnende Droge. Fast bei jedem Menschen wirkte sie sich anders aus.
    »Okay«, rief Doc.
    Sie gingen wieder an Bord der Maschine, und Renny fragte: »Hast du Erfolg gehabt, Doc?«
    Der Bronzemann deutete mit dem Kopf in Lo Lars Richtung. »Er war beinahe ebenso störrisch wie die Frau da. Aber ein paar Fakten sind dann doch zum Vorschein gekommen. Vor allem – Gundy hat sich nicht von High Lar losgesagt und ihn nicht verraten.«
    Burke Benbow gab einen Laut der Überraschung von sich, und die anderen rissen verblüfft die Augen auf.
    »High Lar ist tatsächlich mit Pat zu der