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DS046 - Tod aus dem Vulkan

DS046 - Tod aus dem Vulkan

Titel: DS046 - Tod aus dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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durchsuchte Johnny die Wohnung und fand prompt einen Reporter, der sich im Labor versteckt hatte, um seinem Bericht einen exklusiven Anstrich zu geben. Johnny wurde laut, und der Reporter flüchtete.
    »Du bist doch hoffentlich nicht schwer verletzt, Doc?« fragte Johnny, als sie wieder allein waren. »Dann solltest du nämlich nichts riskieren und doch lieber in ein Krankenhaus gehen.«
    »Nicht schwer«, sagte Doc. »Ich werd’s überleben.«
    »Ändert der Zwischenfall etwas an unseren Plänen? Ich meine, reisen wir trotzdem in die Ozarks?«
    »Ja.«
     
    Während die Polizei im ganzen Land und vor allem in New York Ausschau nach den Baldwyns hielt und ihre Bilder auf den Frontseiten der großen Zeitungen veröffentlicht wurden, schlenderten ein Mann und eine Frau unangefochten durch Harlem. Die Frau war gebeugt und weißhaarig, der Mann war ein glatzköpfiger Riese. Beide waren dunkelhäutig, so daß sie sich in Harlem bewegen konnten, ohne sofort überfallen zu werden. Der Mann hatte sich ein Tuch um das Gesicht gewickelt, als hätte er Zahnschmerzen, die Frau stützte sich auf einen Stock.
    Die beiden Schwarzen trotteten zu einem farbigen Polizisten an einer Straßenecke und erkundigten sich nach einem zartfühlenden Zahnarzt. Der Polizist kannte sich aus. Er deutete zu einem Haus in der Mitte des Straßenblocks, an dem ein Schild mit der Aufschrift hing:
     
    SAM
    SPECIALIST OF TEETH
     
    »Versuchen Sie’s mal bei ihm«, meinte der Cop. »Nach allem, was ich gehört hab, ist er in Ordnung.«
    Die beiden alten Neger gingen zu dem Haus und eine Treppe hinauf und traten in ein elegantes Wartezimmer, das nicht recht in die schäbige Umgebung paßte. Die Sprechstundenhilfe, eine junge, attraktive Negerin, erkundigte sich nach dem Anliegen der beiden Alten.
    »Pap hat furchtbar Zahnweh«, sagte die alte Negerin zu der jungen Negerin. Sie schielte zu den Patienten, die
    das Wartezimmer bevölkerten. »Ob der Doktor uns nicht außer der Reihe drannehmen kann?«
    Die junge Negerin trat ins Behandlungszimmer, und einige Minuten später blickte der Doktor heraus. Er musterte die beiden Alten. Die Frau hielt ihm die offene Hand entgegen, ballte sie dreimal zur Faust und kreuzte den Mittel- und den Ringfinger. Der Zahnarzt war groß und hager, hatte ebenfalls eine Glatze und war Neger. Er nickte und schloß die Tür. Er behandelte schnell den Patienten, den er gerade auf seinem Marterstuhl hatte, dann holte er die beiden Alten herein.
    »Ich habe mir gedacht, daß Sie kommen«, sagte er. »Ich hab Sie schon früher erwartet.«
    »Haben Sie uns erkannt?« wollte die Frau wissen. »Nicht sofort«, sagte der Arzt. »Sie sind doch die beiden Baldwyns.«
    Die Frau richtete sich auf. Buddy Baldwyn nickte. »Diese Maskerade ist ein bißchen anstrengend«, erklärte er. »Wir müssen dringend zu Cadwiller Olden.«
    »Ich weiß nicht recht ...« Der Arzt zögerte. »Wenn Olden nun wünscht, daß ihr vorläufig untertaucht?«
    »Wir haben wichtige Nachrichten für ihn.«
    Die beiden Baldwyns kannten den Zahnarzt nicht, sie wußten lediglich, daß er Oldens Organisation angehörte und eine Art Anlaufstelle war, falls jemand mit Olden in Verbindung treten wollte. Solche Anlaufstellen unterhielt Olden in jeder größeren Stadt in den Vereinigten Staaten.
    Der Arzt zog seinen weißen Mantel aus und eine Jacke an und ging zu einer Tür, die vom Behandlungszimmer direkt ins Treppenhaus führte.
    »Okay«, sagte er. »Kommen Sie mit.«
    Die Baldwyns verließen mit ihm das Haus und folgten ihm zu einer Pension in der Nähe. Die Pension machte einen verödeten Eindruck. Die Baldwyns und der Arzt stiegen in die obere Etage, hier standen auf dem Korridor vier große Kisten. Der Arzt zog einen Schlüssel aus der Tasche, schloß eine der Türen auf und trat mit den Baldwyns in ein kleines Zimmer. Was die Kisten enthalten hatten, war in der Mitte des Zimmers aufgebaut: ein Funkgerät mit ungewöhnlich großer Reichweite.
    Der Arzt hantierte an den Knöpfen.
    »Wir wechseln von Zeit zu Zeit die Frequenz und auch den Standort des Apparats«, erklärte er. »Man kann gar nicht vorsichtig genug sein, obwohl die Chance gering ist, daß wir von den Peilgeräten der Polizei aufgespürt werden.«
    Im Lautsprecher knackte und knisterte es, dann war Cadwiller Oldens leise Stimme zu hören. Der Arzt übergab Buddy Baldwyn das Mikrophon.
    »Hier ist Buddy Baldwyn«, teilte Baldwyn mit. »Wir sind Savage ausgerückt.«
    »Ich weiß.« Olden lachte leise.

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