DS047 - Der Dschungelgott

Titel: DS047 - Der Dschungelgott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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nur kleine, offenbar leicht platzende Säckchen hatten.
    »Die äußere Wache wechselt«, flüsterte der Missionar.
    Ein Mann in der Kolonne hinter Doc schrie auf. Es war ein schriller, durchdringender Schrei, der in den labyrinthartigen Gängen gespenstisch widerhallte.
    Doc rannte sofort zurück, um den Mann, der geschrien hatte, zum Schweigen zu bringen. Aber es war bereits zu spät. Der Trupp der Wächter hatte längst angehalten und begann sich am Ende des Ganges zum Angriff zu formieren. Doc rannte wieder nach vorn, um sich diesem Angriff entgegenzustellen.
    Hinter ihm aus der Männerschlange löste sich der Mann, der geschrien hatte, und rannte an der Kolonne entlang auf die Wächter zu. Seinem Aussehen nach mußte er Europäer sein. Und aus dem, was er schrie, ergab sich auch der Grund für seinen Verrat.
    »Ich habe euch gewarnt, hab’ euch rechtzeitig gewarnt!« rief er hastig. »Aber bitte laßt mich dafür frei! Laßt mich zu meiner Frau und zu meinen Kindern zurück!«
    »Möge der Himmel ihm vergeben«, murmelte der Missionar. »Er hat offenbar gehofft, mit diesem Verrat seine Freiheit erkaufen zu können. Ich gebe offen zu, Satan trat auch an mich mit dieser Versuchung heran, und ich konnte dieser Anfechtung nur mit knapper Not entrinnen.«
    Immer näher rückten die Wächter heran. Jeder hatte seinem Köcher einen der merkwürdigen Pfeile entnommen und in den Bogen eingelegt. Sie warteten wohl, bis sie in sicherer Schußentfernung waren.
    Als einzige waren Docs fünf Helfer bewaffnet. Sie hatten die Kompakt-MPis, die Doc ihnen aus dem anderen Raum zurückgebracht hatte.
    Doc rief: »Eure Maschinenpistolen waren, als sie euch abgenommen wurden, mit Explosivpatronen geladen. Zielt auf die Tunneldecke vor den Wächtern, Schießt so, daß die Decke vor ihnen herunterkommt. Versucht zu vermeiden, daß ihr dabei einen von ihnen tötet.« Renny brachte seine Kompakt-MPi in Anschlag und stellte sich mit gegrätschten Beinen so hin, daß ihn die Druckwelle der detonierenden Explosivkugel nicht umreißen würde. Auch die anderen bereiteten sich darauf vor, öffneten wie Artilleristen den Mund, damit der Knall ihnen nicht die Trommelfelle platzen ließ. Dann zog Renny den Abzug durch.
    Das einzige Geräusch, das erfolgte, war ein leises Klicken.
    »Heiliges Kanonenrohr!« japste Renny. Er sah im Magazin seiner Waffe nach. »Die Trommel ist leer! Ki, Z und ihre Bande müssen das gewesen sein!«
    Irgendwo in der Dunkelheit sagte Monk mit kleiner Stimme: »Das erinnert mich an den Tag, als ich auf die Bärenjagd ging und Ham mir zum Spaß das Pulver aus den Patronen genommen hatte.«
    »Und was tatest du da?« fragte Renny.
    »Mann, ich stellte einen neuen Rekord im Vierhundert-Meter-Laufen auf.«
    Doc Savage sagte: »Das dürfte auch jetzt unser einziger Ausweg sein. Los!«
    Die Wächter waren schon bedenklich nahe, bewaffnet und in der Überzahl. Also winkelten die Männer in Docs kleiner Kolonne die Ellenbogen an, nahmen das Kinn auf die Brust und begannen zu rennen.
    Der Mann, der das Kommando über die Wächter hatte, brüllte einen Befehl. Daraufhin blieben die Wächter stehen, spannten ihre Bogen, und die Pfeile flogen los. Wenn die Pfeile nahe kamen, war ein leises zischendes Geräusch zu hören. Wenn sie trafen, erfolgte ein Plopp, als hätte jemand ein rohes faules Ei fallen lassen.
    Im Laufen drängte sich Doc an die Seite des Missionars. »Was haben die Pfeile an den Spitzen?«
    »Ein Pulver, das der Satan persönlich erfunden haben könnte.«
    »Was für ein Pulver? Wie wirkt es?«
    »Die Leute stellen es aus bestimmten Giftpilzen her«, keuchte der Missionar im Rennen. »Dann versetzen sie es mit dem Gift gewisser Schlangen. Wenn man es einatmet, fühlte man solche Schmerzen, daß man sofort kampfunfähig ist.«
    »Wirkt es tödlich?«
    »Nicht, wenn man in guter körperlicher Verfassung ist.«
    Die erste Pfeilsalve hatte keinen Schaden anrichten können, weil die Männer in Docs Kolonne um eine Gangbiegung hatten verschwinden können. Überhaupt war der schmale niedrige Gang zum Bogenschießen wenig geeignet. Der größte Teil der Pfeile traf die Wände und die Decke.
    Aber dann flogen zwei Pfeile mitten in Docs Gruppe, und ihre kleinen Beutel an der Spitze zerplatzten.
    »Atem anhalten!« rief Doc, und der Autorität, die aus seiner Stimme klang, wurde instinktiv Folge geleistet.
    Nur ein Mann, der im Rennen gerade nach Luft geschnappt hatte, kam nicht mehr dazu; er schrie auf, warf sich zu Boden,