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DS050 - Gefahr unter dem Eis

DS050 - Gefahr unter dem Eis

Titel: DS050 - Gefahr unter dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hier.«
    »Du bist zu milde und zu tolerant«, nörgelte Renny. »Dabei hättest du triftige Gründe, vergrämt zu sein, immerhin haben sie dich verwundet und dir als erstem auf den Kopf gehauen.«
    Die Lappen hatten sich aus dem Lichtkreis des Feuers zurückgezogen und standen stumm da wie schwarze Schatten. Doc und seine Männer sahen jetzt, daß die Hütten nicht aus Holz oder Steinen, sondern aus Tierhäuten gefertigt waren. Die Norweger waren nirgends zu entdecken.
    Nach einer Weile schob sich ein winziger zerknitterter Mensch in den Kreis. Er hatte ein asiatisches Gesicht, war unglaublich schmutzig und hatte lange, dichte weiße Haare. Er schien eine beachtliche Autorität zu genießen, denn die übrigen Gaffer machten ihm bereitwillig Platz. Doc begriff, daß der Zwerg der Jarl oder Anführer dieses wüsten Haufens war.
    Der Jarl grinste von Ohr zu Ohr, wodurch er noch zerknitterter wirkte. Er stank nach Heringen und ranzigem Fett. Ham rümpfte angewidert die Nase.
    »Wir haben jetzt keine Zeit für euch«, sagte der Jarl auf. Finnisch. Er hatte keine Zähne mehr und sprach ziemlich undeutlich. »Später werden wir über euch zu Gericht sitzen. Wenn ihr wirklich keine Teufel seid, werden wir euch nichts tun. Vorher wollen wir euer Schiff untersuchen.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand zwischen seinen Anhängern; gleichzeitig ertönte am Ufer schrilles Geschrei. Die Lappen rannten zum Wasser.
    »Die Kerle werden das Boot in seine Einzelteile zerlegen«, sagte Monk. »Hätten wir doch bloß alle erschossen, als noch Gelegenheit dazu war!«
    »Sie werden das Boot nicht nur zerlegen, sondern die Einzelteile stehlen und als Souvenir aufbewahren«, meinte Long Tom. »Ohne das Flugzeug und ohne Boot sieht die Situation für uns reichlich trübe aus. Wenn die Kerle uns nicht erledigen, können wir zu Fuß nach Oslo marschieren.«
    »Wir wollen nicht nach Oslo«, sagte Doc. »Vielleicht haben wir Glück, denn einstweilen werden sie sich um das Boot nicht kümmern. Vorhin hat einer von ihnen behauptet, wir lassen Leichen schwimmen. Damit hat es etwas auf sich. Ich glaube, da unten ist eine Leiche, die uns retten wird.«
    Die Lappen hatten ein paar Fackeln angesteckt und beleuchteten das Wasser. Doc und seine Männer spähten zum Fjord. Auf den Wellen schaukelte ein toter Mann, als wäre er aus Kork.
     
     

16.
     
    Rauhe Hände schleiften Doc und seine Gefährten zu einem befremdlich aussehenden Gebäude, das mehrere eckige Türme, keine Fenster und eine breite Tür hatte. Hinter der offenen Tür flackerte eine einsame Kerze.
    »Diese Hütte könnte die Herberge der Teufel sein, von der diese Menschen unentwegt reden«, sagte Ham.
    »Im Gegenteil«, sagte Doc. »Die Lappen sind Protestanten, und dieses Haus ist eine Kirche.«
    Die Kirche war mit einem Altar, einer Kanzel und einer einzigen Bankreihe spartanisch eingerichtet. Abermals warfen die Lappen ihre Gefangenen auf den Boden und strebten hinaus. Zwei von ihnen blieben vor der Tür, die anderen verschwanden aus dem Blickfeld. Von irgendwo schallten wieder Stimmen; sie redeten ein Kauderwelsch aus Finnisch, Norwegisch und Englisch.
    »Mit der Leiche im Wasser stimmt etwas nicht«, sagte Doc leise. »Bei dieser Temperatur kommt ein Toter erst nach Tagen, wenn nicht gar Wochen wieder an die Oberfläche, und dann ist er im allgemeinen in einem schlimmen Zustand. Die Leiche im Fjord war gewissermaßen wie neu.«
    »Du glaubst, daß die Leichen im Zusammenhang mit den sogenannten Seebeben stehen«, vermutete Long Tom.
    »Ich bin dessen ganz sicher«, erklärte Doc. »Und wenn das Ganze nur den Zweck hat, die neugierigen Fischer aus dieser Gegend zu vergraulen.«
    Das Kauderwelsch draußen wurde lauter. Die Lappen stießen zwei gefesselte Männer in die Kirche und warfen die Tür zu. Doc kniff die Augen zusammen und musterte die Männer. Er hatte ihre Fotos vor nicht langer Zeit in einer Zeitung gesehen. Der mit dem Spitzbart hieß Zarkov und war staatenlos, der Begleiter hatte eine Stirnglatze und hieß Larrone. Er war Amerikaner. Die beiden waren als angebliche Agenten einer fremden Macht steckbrieflich gesucht worden. Wie es hieß, hatten sie die amerikanische Marine ausspioniert.
    »Savage!« sagte Zarkov im Tonfall der Überraschung. »Ich kenne Sie von Bildern. Da sind Sie also auch in diese Falle getappt!«
    »Zarkov und Larrone!« sagte Doc gedehnt. »Ich wundere mich, wen das Schicksal alles an diese unwirtliche Küste spült ...«
    »Zum

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