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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Passagierkabinen. Beileibe nicht viel, aber warum sollte die Reederei sie ungenutzt lassen?
    Die Waschbecken in den Kabinen waren allerdings aus Eisen mit abgeschlagenem Email. Wenn man sich die Hände gewaschen hatte, schwappte man das Wasser einfach zum Bullauge hinaus. Die Kojen waren wirkliche Kojen, mit einem hohen Brett vorne, damit man nicht herausfiel. Diese Bretter waren wirklich nötig, denn die Benny Boston hatte die Neigung, sich in schwerer See zu rollen wie eine Sau mit Läusen in der Suhle.
    Ham, der den Komfort der ultramodernen Zivilisation liebte, zog, als er ihre Quartiere sah, die Oberlippe bis zu seiner feingeschnittenen Nase hoch.
    »Hier stinkt es«, sagte er.
    Doc Savage und seine Helfer waren spät abends an Bord gekommen, und niemand kannte ihre Identität, auch Captain Smooth, der Skipper, nicht.
    Selbst zu so später Stunde wurde auf dem Kai und unter Deck noch fieberhaft geschuftet, weil anscheinend eine verspätete Ladung eingetroffen war, die noch vor der Auslaufzeit verstaut werden mußte.
    »Ich geh mich mal umsehen«, sagte Doc und ließ seine Helfer in ihren nebeneinanderliegenden Kabinen zurück.
    Der Bronzemann trug dunkle Kleidung, darüber einen langen dunklen Regenmantel und einen Hut mit breiter Krempe, obwohl er sonst niemals einen Hut trug. Er zog sich die Krempe tief ins Gesicht und schlenderte die Decks entlang, aber nicht ziellos. Irgend etwas schien sein besonderes Interesse geweckt zu haben.
    Doc schlenderte zum Bug vor. Die verspätet angekommene Fracht wurde durch die Frachtluke gleich hinter dem Bug herabgelassen, was bedeutete, daß es schwere Frachtstücke sein mußten. Leichte würde man über eine Gangway durch eine Tür in der Bordwand an Bord gebracht haben.
    Der Bronzemann fand eine abgelegene Stelle an der Bugreling, von der aus er beobachten konnte, was da per Ladebaum herabgelassen wurde. Es waren alles neue große Kisten, aber nicht alle von derselben Größe.
    Kiste um Kiste kam an Bord. Doc beobachtete genau. Neben der Ladeluke brannte eine Lampe, und wenn die Kisten dort vorbeigeschwenkt wurden, konnte er den Namen des Empfängers lesen:
     
    AUSTRALIEN FARM MACHINERY CO.
    MELBOURNE, AUSTRALIEN
     
    Doc beobachtete volle fünfzehn Minuten. Dann war plötzlich ein ganz merkwürdiger verhaltener Trillerlaut zu hören, der fast wie der Ruf eines exotischen Vogels klang.
    Es war jener Laut, den der Bronzemann unwillkürlich immer dann auszustoßen pflegte, wenn er unter besonderem Streß stand oder wenn er eine Überraschende Entdeckung gemacht hatte – wie jetzt.
    Doc verließ seinen Beobachtungsposten in der Nähe der vorderen Ladeluke, ging einen Niedergang hinunter, einen kurzen Kabinengang entlang, einen weiteren Niedergang hinab und war daraufhin in dem vorderen Laderaum, in dem die zuletzt angekommene Fracht verstaut wurde.
    Er ging nicht in die Nähe der Schauerleute, noch ließ er sich von ihnen sehen. Geduldig wartete er. Schließlich kam die letzte Kiste heruntergeschwebt. Die Schauerleute gingen, und es wurde still im Laderaum.
    Doc wartete weiter. Manchmal wurde ein Werkzeug vergessen, und jemand kam zurück, um es zu holen. Als genug Zeit vergangen war, so daß diese Gefahr kaum noch bestand, ging Doc auf eine der Kisten zu. Ihre Form und Größe hatte ihn interessiert. Außerdem war die Benny Boston zufällig der einzige Frachter, der sofort nach Australien in See ging. Das nächste Schiff würde erst in genau zehn Tagen abgehen.
    Die Fichtenholzbretter, aus denen diese Kiste bestand, hatten an einer Stelle ein Astloch. Doc steckte den kleinen Finger hinein und riß das Brett los. Dann langte er in die Kiste hinein und tastete herum. Wieder hing momentan jener merkwürdige verhaltene Trillerlaut in der Luft, diesmal kaum lauter, als ob da irgendein Insekt mit den Flügeln schwirrte.
    Mit seiner Stablampe leuchtete Doc in die Kiste hinein. Sie enthielt die zusammenlegbare achterne Steuerbordgaszelle seines Kleinluftschiffs.
    Er drückte das Brett wieder an. Rasch schaffte er sich Öffnungen in zwei weiteren Kisten. Danach bestand kein Zweifel mehr. Die Diebe hatten das Luftschiff zerlegt und an Bord der Benny Boston verschifft.
    Es gab eine einfache Antwort auf die Frage, warum sie mit dem Luftschiff nicht in die Südsee, oder wo immer sie hin wollten, geflogen waren. Der Pazifik ist groß. Ohne speziellen Kraftstoff, wie wahrscheinlich nur Doc ihn zur Verfügung hatte, würden sie mit dem Luftschiff nicht einmal den Sprung von San Francisco

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