DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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anrief. Vielleicht waren sie zu primitiv, um zu wissen, daß es noch andere Sprachen gab, außer ihrer eigenen und wahrscheinlich der, in der ihre Medizinmänner mit den Göttern sprachen.
    Aber statt daß Doc auf seine Frage eine Antwort erhielt, entwickelte sich unter ihnen eine Art Zeremonie von gegenseitigen Zurufen, die eine ganze Zeit anhielt.
    »Was heißt das, Doc?« fragte Monk. »Was rufen sie da?«
    »Sie treffen eine Auswahl.«
    »Unter was?«
    »Unter unseren Köpfen«, erwiderte der Bronzemann ganz ruhig. »Sie sind enttäuscht, daß wir zu wenige sind, als daß jeder einen Kopf von uns bekommen kann. Jetzt bieten sie dafür.«
    »Verdammt!« quäkte Monk. »Kopfjäger!«
    Ham hatte interessiert zugehört. »Für wessen Kopf bieten sie am meisten?«
    »Für Monks«; sagte der Bronzemann.
    »Arrrch!« krächzte Monk.
    Johnny fragte besorgt: »Worauf warten sie dann noch?«
    »Bei ihnen scheint es eben üblich zu sein, die Beute schon vorher zu verteilen«, sagte Doc. »Offenbar sind sie ganz sicher, uns in der Falle zu haben, und glauben, sich Zeit lassen können.«
    Johnny fingerte an seinem Monokel herum, das in Wirklichkeit eine Vergrößerungslupe war und für das er kaum noch ein Stück Kleidung hatte, an dem er es mit der schwarzen Seidenschnur tragen konnte. »Rosig sind die Aussichten für uns tatsächlich nicht«, bemerkte er.
    Falls Doc darüber besorgt war, daß sie von Kopfjägern umzingelt waren, war ihm dies jedenfalls nicht anzumerken. Aber für seine Helfer war das ein schwacher Trost. Sie wußten, seinem Gesicht würde nicht einmal dann etwas anzumerken gewesen sein, wenn er ohne Fallschirm aus einem Flugzeug gefallen wäre.
    Seine fünf Helfer legten sich die Trommelmagazine für ihre Kompakt-MPis bereit. Angesichts einer solchen Übermacht waren es bedenklich wenige. Außerdem war der Dschungel so dicht, daß sie darin mit Gnadenkugeln – Narkosepatronen mit ihren empfindlichen Spitzen – sowieso kaum etwas würden ausrichten können.
    Die Belagerer schienen sich endlich geeinigt zu haben, wer wessen Kopf bekommen sollte. Aus den Zurufen war ein vielstimmiges Gebrüll geworden, mit dem sie sich offenbar zum Kampf ermuntern und aufwärmen wollten. Die Brise hatte inzwischen aufgefrischt. Sie blies auf die Berge zu.
    Doc Savage ließ mehrere kleine Objekte in den Dschungel unter ihrem Baum fallen. Dann balancierte er auf einen starken, ziemlich freistehenden Ast hinaus, rief mit seiner bemerkenswerten sonoren Stimme, und unwillkürlich wurde es daraufhin still im Dschungel.
    In dramatischer Geste streckte der Bronzemann beide Arme in Richtung der Berge aus.
    »Wir sind weiße Männer, die in friedlicher Absicht kommen und auf dem Weg in jene Berge sind«, rief er in dem Eingeborenendialekt. Er erhielt darauf eine überraschende Antwort.
    »Niemand darf in jene Berge gehen. Es ist verboten von dem, der alle Macht hat.«
    Doc gab sich davon unbeeindruckt. »Habt ihr vor, uns zu töten?« rief er zurück.
    Sie schrien erfreut, daß sie eben dies vorhätten.
    Durch Armfuchteln verschaffte Doc sich wieder Gehör.
    »Wir sind keine gewöhnlichen Männer wie ihr selbst«, rief er. »Sollten wir sterben, so werden unsere Geister unsere Körper verlassen und über euch kommen!«
    Höhnisches Gelächter war die Antwort.
    Doc rief erneut, noch lauter. »Es würde in dieser Art geschehen.« Er legte seine Hände trichterförmig vor den Mund, sog seinen Brustkorb voll Luft und blies geräuschvoll in Richtung der Berge.
    Einen Moment lang geschah nichts. Einige Eingeborene kicherten geringschätzig.
    Dann schrie einer der kleinen braunen Männer auf, griff sich mit den Händen an die Augen und fiel von dem Ast, auf dem er saß in einen Busch hinunter. Andere taten es ihm nach. Große Verwirrung und ein allgemeines Jammern entstand unter denen, die Doc und seinen Männern den Weg zu den Bergen verlegten.
    Innerhalb drei oder vier Minuten waren die Eingeborenen so hilflos, wie man es eben ist, wenn man eine gehörige Portion Tränengas in die Augen bekommen hat. Die kleinen Objekte, die Doc zu Boden hatte fallen lassen, waren Tränengasgranaten gewesen.
    »Und unsere Geister würden auferstehen als schwarze Monster und Jagd auf euch machen«, rief Doc. »In dieser Art!«
    Er machte eine Geste, als ob er sich irgend etwas aus dem eigenen Kopf nahm und es losließ. Gleichzeitig öffnete er eine der kleinen Rauchbomben.
    Sofort manifestierte sich über dem Kopf des Bronzeriesen eine enorme Wolke