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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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folgten. Die kleinen braunen Eingeborenen blieben aber in solcher Entfernung, daß sie in den Bäumen wie Affen wirkten. Doch sie folgten ihnen nur etwa zwei Stunden, kehrten dann um.
    »Offenbar fürchten sie sich vor den Bergen«, bemerkte Doc.
    »Warum eigentlich?« wollte Monk wissen.
    »Sie bezeichnen jenes Gebiet mit einem Namen, der frei übersetzt ›Das Land der Spukmänner‹ bedeutet«, sagte Doc. »Das ist alles, was ich erfahren konnte.«
    Doc und seine Helfer konnten ihren Weg bis tief in die Nacht hinein fortsetzen, denn es herrschte heller Mondschein. Als sie sich endlich in den Bäumen zum Schlafen einrichteten, wurden sie sich plötzlich bewußt, daß aus den vor ihnen liegenden Bergen seltsame Geräusche kamen.
    Es waren in der Tat seltsame Geräusche, die sich wie ein Schnaufen und Gurgeln anhörten, das irgendein Riese von titanischen Ausmaßen von sich gab.
    »Erinnert mich an damals, als wir in einem Vulkankegel prähistorische Monster vorfanden«, murmelte Monk beklommen. »Leute, haben die uns vielleicht herumgejagt!«
    Johnny polierte geistesabwesend sein Monokel. »Eine montane terrestrische Kakophonie«, bemerkte er.
    »Eine – was?« piepste Monk.
    »Mißgetönte Bergmusik«, übersetzte Long Tom trocken.
    Gegen Mittag des nächsten Tages begann den Helfern des Bronzemannes klar zu werden, was die Geräusche verursachte. Sie erkletterten einen steilen Hang, überquerten einen Vorkamm und stiegen in ein tiefes Tal hinunter, hinter dem die nackten Felsen der Berge lagen. Und alle spürten einen Geruch, der immer unerträglicher wurde.
    »Kalefaktische Thermae irdischer Provenienz«, sagte Johnny.
    »Verflixt, was soll das nun wieder sein?« knurrte Monk.
    »Heiße Quellen«, übersetzte Long Tom wiederum. »Geysire! Da, seht!«
    Über den Baumspitzen sahen sie eine Wasserfontäne hochschießen, die an die dreißig Meter hoch sein mußte, begleitet von dem Gurgeln und Zischen, das sie in der Nacht gehört hatten. Nach ein paar Augenblicken sank diese Geysirfontäne in sich zusammen.
    Damit wurde ihnen zum erstenmal klar, daß sie sich in ein Gebiet starker vulkanischer Aktivitäten wagten. Geysire, kochend heiße Quellen und Schlamm, der vor Hitze brodelte.
    »Wie im Yellowstone Park«, bemerkte Monk.
    Doch es gab einen entscheidenden Unterschied. Der Yellowstone Park, daheim in den Staaten, bot einen malerischen Anblick. Hier konnte davon nicht die Rede sein, und der Schwefelgestank wurde immer unerträglicher.
    Docs Helfer waren heilfroh, daß sie während des Marsches nichts weggeworfen hatten, was ihnen noch an Ausrüstung verblieben war. Sie hätten immer noch die kleinen, von Doc entwickelten Behelfsgasmasken und setzten sie auf.
    Aber ebenso unerträglich wurde jetzt die Hitze, die von der heißen Erde abgestrahlt wurde.
    Immer wieder wurden Doc und seine Männer gezwungen, umzukehren und eine neue Route zu suchen. Da der Schlamm in den Löchern häufig von fest aussehenden dünnen Krusten bedeckt war, mußten sie Felsstücke vorauswerfen, um zu testen, ob sie sich auf tragenden Boden wagten.
    Eine kleine Weile später sahen sie Goa, den spinnenarmigen Mann, wieder.
    Wie zuvor tauchte er ein Stück vor ihnen auf und winkte ihnen, ihm zu folgen. Außer Doc schrien sie ihm alle zu stehenzubleiben, erhielten aber keine Antwort oder Reaktion. Und immer, wenn sie Anstalten machten, ihn einzuholen, entzog er sich ihnen. Langsam begannen ihnen Zweifel zu kommen, daß er ein Mensch war.
    Sehr bald merkten Docs Helfer, daß ihnen der spinnenarmige Mann nicht etwa einen gangbaren Weg zeigte. Er forderte sie lediglich auf, schneller zu gehen, und etwas Hastiges war in den Gesten, mit denen er sie dazu aufforderte.
    »Der alte Knacker scheint sehr besorgt zu sein.« Monk hatte zum Sprechen seine Gasmaske angehoben.
    Goa, ergab sich, konnte anscheinend über Schlammlöcher hinweggehen, über die sie ihm nicht zu folgen vermochten.
    »Wir müssen uns selbst einen Weg suchen«, warnte Doc.
    Bis zum Mittag des folgenden Tages waren der Bronzemann und seine Männer durch das schlimmste Gebiet hindurch. Sie erreichten jetzt höheren Grund, und steile Berghänge begannen rund um sie aufzuragen.
    Manchmal fanden sich Doc und seine Helfer vor unbesteigbaren Felshängen wieder, mußten umkehren und sich eine andere Route suchen. Weiter oben schien der Fels an manchen Stellen von irgendwelchen dunklen Adern durchzogen zu sein.
    Die spinnenarmige Erscheinung hatten sie eine Weile aus den Augen verloren.

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