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DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

Titel: DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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versuchte, sie aufzubekommen.
    Indessen hatte sich Johnny am Fuß der Treppe neben dem Arzt mit dem Messer in der Brust hingekniet. »Wie ist es passiert?«
    »Ich hörte oben Geräusche.« Der Arzt sprach ganz langsam und mühsam. »Ehe ich nachsehen konnte, warf jemand das Messer nach mir.«
    »Sie meinen, das Mädchen?« fragte Johnny.
    »Nein. Ein Mann. Ein Eurasier.«
    Am Kopf der Treppe warf sich Doc gegen die Tür. Sie hielt. Er wich zurück, benutzte seine Schulter als Rammbock, und diesmal sprang sie auf. Als er in den Raum dahinter platzte, vollführte er eine blitzschnelle Drehung und warf sich zur Seite. Aber diese Vorsicht war unnötig.
    Die in dem Raum Versammelten gehörten offensichtlich zum Klinikpersonal; es waren etwa ein Dutzend – Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger.
    Sie standen in einem merkwürdig schweigsamen Kreis um einen Stuhl. Es war ein moderner Stahlrohrstuhl, verchromt, und auf ihm saß ein Mann.
    Der Mann auf dem Stuhl war Renny. Er saß ganz still, in einer höchst seltsamen Stellung. Er hielt seine beiden großen Hände mit den Handflächen nach oben, etwa in Schulterhöhe, die Finger gespreizt. Seine Arme zitterten vor Anstrengung. Es war, als ob seine Hände irgendein unsichtbares gewaltiges Gewicht hielten, das ihn zu erdrücken drohte. Renny sah starr auf die Luft über seinem Kopf.
    »Renny!« sagte Doc Savage.
    Rennys Lippen teilten sich, und seine Zähne wurden sichtbar. Er schien schreien zu wollen, konnte aber nicht. Dann schnellte er plötzlich von dem Stuhl hoch.
    Er packte den Stuhl mit beiden Händen, hob ihn auf und begann mit ihm in die bloße Luft zu schlagen. Jeder Hieb frenetischer und verzweifelter als der vorige.
    Erschrocken wichen die Ärzte, Schwestern und Pfleger vor ihm zurück.
    »Genauso haben wir ihn hier vorgefunden«, erklärte jemand Doc.
    »Wo ist Fogarty-Smith?« fragte Doc heiser.
    »Entführt worden. Wir wissen nicht, von wem.«
    »Wann?«
    »Vor nicht mehr als zehn Minuten.«
     
     

10.
     
    Die Fenster standen offen, und ein kühler Wind kam herein und ließ die Röcke der Krankenschwestern rascheln. Vor den Fenstern lag ein Park mit hellgrünem Gras und etwas dunkler grünen Baumkronen, wobei manche der Blätter schon herbstlich gelbe Farben angenommen hatten.
    Nebeldunst lag über dem Park, und das schrägfallende, restliche Tageslicht ließ ihn silber glitzern. Abendliche Stille schien bereits über der City zu liegen. Vor irgendwoher die langsamen Glockenschläge einer Turmuhr zu hören, die zwar nicht von dem berühmten Big Ben kamen, aber sich wegen ihres tiefen, dröhnenden Klangs doch ganz ähnlich anhörten.
    Als die Turmuhr zu schlagen aufhörte, war es still in dem Raum, in dem Renny stand. Er hatte aufgehört, mit dem Stahlrohrstuhl in die bloße Luft zu schlagen. Mit steifen gespreizten Beinen stand er da und starrte lauernd. Anscheinend wartete er darauf, daß das unsichtbare Ding wieder näher kam, damit er es mit dem Stuhl treffen konnte.
    Doch da war nichts in der Luft. Aber nichtsdestoweniger starrte Renny, lauernd und gespannt, und all das wirkte so echt, so wirklich, daß beinahe auch die anderen im Raum das Ding zu sehen glaubten.
    Eine der Schwestern hatte einen Einfall. Sie zog einen Notizblock aus der Tasche ihres Rocks, riß vier Blätter von ihm ab und faltete aus ihnen kleine Segelpfeile, so wie es Schüler in Klassenzimmern gelegentlich machen. Sie ließ die Papierpfeile, eines nach dem anderen, durch die Luft über Rennys Kopf segeln, jeden an einer anderen Stelle und in eine andere Richtung. Aber keiner der Pfeile stieß gegen ein Hindernis. Alle schwebten in graziösem Bogen ungehindert zum Boden.
    »Da – da ist nichts in der Luft«, sagte die Schwester.
    Doc Savage sagte mit leiser Stimme etwas zu einem Pfleger. Der nickte, ging hinaus und kam gleich darauf mit einer Zwangsjacke aus Segeltuch und Leder wieder. Dann sagte Doc erneut etwas, und die Schwestern verließen den Raum. Die Pfleger umringten Renny. Jene, die Brillen trugen, nahmen sie ab und legten sie an eine Stelle, wo sie nicht zerbrochen werden würden.
    »Tut ihm nicht weh«, sagte Doc Savage.
    Docs Gesicht sah in diesem Augenblick aus, als sei es tatsächlich aus Bronze gegossen. Jeder Muskel darin schien gespannt zu sein, als ob sie nicht durch Zucken verraten sollten, welche Gefühle ihn bewegten.
    Die Pfleger umringten Renny, und dann griffen sie alle gleichzeitig zu und bemühten sich, ihn mit roher, wenn auch behutsamer Gewalt in die

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