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DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

Titel: DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan
Autoren: Kenneth Robeson
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geschehen war und daß beide verschleppt worden waren.
    »Das ist uns alles völlig neu«, bemerkte Ham grimmig. »Wir wurden absolut
incommunicado
gehalten. Meistens in dunklen Räumen.«
    »Ihr habt also nichts von Wert mithören können?« fragte Doc.
    Ham schüttelte den Kopf. »Nein, nichts.«
    Docs bronzene Gesichtszüge wirkten im weißen Mondlicht fast wie eine Totenmaske. »Wie gelang es dem Mädchen überhaupt, euch von ›Maritonia‹ herunterzubringen? «
    Wieder schüttelte Ham den Kopf. »Keine Ahnung«, sagte er. »Wir mußten etwas trinken, was uns das Bewußtsein verlieren ließ. Als wir wieder erwachten, waren wir in einem dunklen Raum, irgendwo auf festem Land.«
    »Dieser Teil ist mir immer noch ein glattes Rätsel«, beklagte sich Monk.
    Doc kümmerte sich dann um das Mädchen, das sich wieder zu rühren begonnen hatte. Er rieb ihr die Handgelenke, und schließlich schlug sie die Augen auf, setzte sich auf, hustete ein paarmal, begrub dann ihr Gesicht in den Händen und blieb eine ganze Weile in dieser Stellung.
    »Ich glaube«, sagte sie dann ganz ruhig, »dies ist das erste Mal, daß ich jemals ohnmächtig geworden bin.« Doc hatte inzwischen Zeit gehabt, nachzudenken, und war zu einer Theorie gekommen, warum sich das Mädchen plötzlich auf seine Seite geschlagen hatte.
    »Ihnen hatte wohl gerade zu dämmern begonnen«, sagte er, »daß es Dschingis war, der Park Crater geisteskrank gemacht hatte.«
    Das Mädchen sah ihn überrascht an und nickte.
    »Ja«, sagte sie, »da heute nacht im Flugzeug wurde mir das erstmals klar.«
    »Erzählen Sie uns Ihre Geschichte«, forderte Doc sie auf.
    Das Mädchen sah ihm in die Augen. »Viel zu erzählen gibt es da nicht«, sagte sie mit leiser Stimme. »Ich war an der Riviera und hatte mich in Park Crater verliebt. Dann begegnete ich Dschingis, aber als wir uns das erste Mal trafen, sagte er noch kein Wort davon, daß ich für ihn arbeiten sollte.«
    »Dieser Dschingis ist dafür auch viel zu gerissen, nicht wahr?« sagte Doc.
    »Ja, schlau und gerissen ist der weiß Gott«, gab das Mädchen grimmig zu. »Er hatte wohl gesehen, daß ich mich in Park Crater verliebt hatte und ihn heiraten wollte. Aber dann wurde Park, wie Sie wissen, ja geisteskrank. Ich war vor Kummer ganz außer mir. Und in dieser Gemütsverfassung nahm ich den Job an, den Dschingis mir anbot.«
    »Was für ein Job war das?«
    »Nach New York zu kommen, Sie zu kidnappen, zu einem Hafen im Mittelmeer zu schaffen, Sie dort Dschingis Leuten zu übergeben. Ich heuerte meinerseits
    Cautious an, mir dabei zu helfen. Er besorgte die anderen Männer.«
    »Was mir immer noch nicht in den Kopf will«, warf Monk ein, »ist, wie Sie es schafften, uns von dem Schiff herunterzubringen.«
    »Darauf komm ich noch.« Das Mädchen sah zu ihnen auf, schlug dann die Augen nieder, griff eine Handvoll weißen Sand auf und ließ ihn durch die Finger rieseln. »Ich war jahrelang in der internationalen Spionage tätig – und habe einen ziemlichen Ruf als Agentin. Cautious hatte in der Vergangenheit für mich gearbeitet. Daher griff ich auf ihn zurück.« Verlegen blickte sie auf. »Während meiner Agententätigkeit war es, daß ich Dschingis das erste Mal begegnete.«
    Doc Savage sagte ganz ruhig: »John Sunlight, meinen Sie.«
    »Ja – John Sunlight ist der Dschingis.«
    Monk kam vom Boden hoch, als ob ihm eine Handgranate in der Gesäßtasche explodiert war.
    »John Sunlight!« rief er schrill. »Aber der ist doch tot!«
    Doc Savage schüttelte den Kopf. »Nein, John Sunlight starb damals nicht im Eis der Arktis.«
    Alle waren mucksmäuschenstill. Der Wind ließ den weißen Sand wispern. Wie schwarze Monster zogen dunkle Wolken vor dem Mond vorbei.
    Doc Savage und seine beiden Helfer dachten an John Sunlight.
    John Sunlight war einer der rätselhaftesten und finstersten Männer, mit denen sie es je zu tun gehabt hätten. Sie wußten allerdings noch nicht einmal, ob das sein richtiger Name war. Er war ein Ränkeschmieder von geradezu diabolischem, übermenschlichem Verstand. Ein phantastischer Mann, hager und knochig, mit dem Gesicht und den Augen eines Poeten. Ambitionen eines Napoleons und der Hinterlist eines ganzen Schlangennests. Ein Mann, der manchmal mehrfach täglich seine Verkleidung wechselt so wie jemand anderer sein Hemd. Ein Mann, der Seelen zerstörte, aber niemals einen Menschen tötete. Wenn er es irgend vermeiden konnte.
    Nein, John Sunlight tötete nicht – er tat mit seinen Opfern das, was
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