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Dschungel-Gold

Dschungel-Gold

Titel: Dschungel-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Belisa hockte auf einer Couch, die mit goldener Seide bezogen war.
    »Gefällt es Ihnen?« fragte sie. Dr. Falke blieb vor ihr stehen.
    »Und dafür müssen über zwanzigtausend Sklaven schuften. Vierzehn Stunden am Tag«, sagte er.
    »Es werden bald noch mehr sein.« Sie lehnte sich weit in die Polster zurück. Es war eine provozierende Haltung. Dr. Falke übersah sie. »Ich werde in drei Schichten graben lassen. Rund um die Uhr! Stillstand ist Verlust … ich hasse Verluste, wenn sie von Bequemlichkeit herrühren.« Plötzlich wechselte sie das Thema und zog die Beine an. »Haben Sie Hunger?«
    »Wenn Sie so direkt fragen: Ja.«
    »Mögen Sie Spanferkel oder Garnelen und saftige Steaks?«
    »Um diese Zeit?« Dr. Falke blickte auf seine Armbanduhr. »Es ist fast Mitternacht.«
    »Im Sarung Banggi bekommen wir immer was.«
    »Sarung Banggi?«
    »Ein Luxuslokal.«
    »Schon wieder Luxus?! Warum?«
    »Fragen Sie nicht soviel.« Sie rutschte auf der Couch nach vorn. »Übermorgen esse ich wieder glitschige Nudeln, trockene Hühner und fettes Schweinefleisch. Mögen Sie Garnelen?«
    »Ich weiß gar nicht mehr, wie sie schmecken.«
    »Dann werden wir uns den Bauch damit vollschlagen. Kommen Sie, Doktor.«
    Erst gegen drei Uhr morgens kehrten sie in das Penthouse zurück. Dr. Falke kam sich so übersättigt vor, als habe man das Essen mit einem Stampfer in ihn hineingestopft. Sie hatten Gambas al Ajillo gegessen. Ausgelöste rohe Garnelen in Olivenöl, Pfeffer, Salz, Paprika und viel Knoblauch. Im Anschluß daran hatte Belisa noch Leebon Kawali bestellt, Schweinebeinchen, knusprig gebraten mit grünen Papayas, Essig, Zucker und frischem Ingwer. Dazu hatten sie Bier getrunken und einen roten Wein, der aus Australien importiert worden war.
    Dr. Falke ließ sich in einen der tiefen Seidensessel fallen und schielte hinüber zur Bar. »Jetzt zur Verdauung einen dreifachen Wodka!« sagte er. »Wir haben gefressen wie ausgehungerte Tiger. Wir werden einen krachenden Durchfall bekommen.«
    »Hier gibt es vier Klos. Reicht das?« Belisa hockte sich wieder mit angezogenen Beinen auf die Couch. Sie sah in dieser Haltung so jung und zierlich aus wie ein Schulmädchen. Ein Anblick, der jeden täuschte. Dr. Falke wußte das jetzt.
    »Morgen kaufen wir ein«, sagte sie.
    »Was und wo?«
    »Ihre Medikamente. Und wir besuchen ein Fertighauswerk. Und dann sehen wir uns die Computerbuchungen an. Ich will wissen, um wieviel Dollar man uns betrogen hat.«
    »Ich verstehe nichts von Computern.«
    »Aber ich. Das habe ich bei der Bank gelernt. Mir macht keiner etwas vor.«
    »Mit anderen Worten: Sie fangen an, sich Feinde zu machen.«
    »Ich mache Ordnung!« Sie legte beide Hände vor den Mund und verdeckte ein Gähnen. »Gehen wir ins Bett?«
    »Die zur Zeit beste Idee! Wo schlafe ich?«
    »Suchen Sie sich ein Schlafzimmer aus.« Sie rutschte von der Couch. »Sind Sie ein Langschläfer?«
    »Nein. Ich brauche wenig Schlaf.«
    »Aber ich. Wecken Sie mich um elf?«
    »Um elf. Ich klopfe an die Tür.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ Belisa den riesigen Salon, drückte eine Tür auf und verschwand in einem anderen Zimmer. Dr. Falke nahm an, daß es das große, himmelblaue Schlafzimmer war, in dem unter einem Brokatbaldachin ein vergoldetes Bett stand. Er hatte es bei seinem Rundgang bewundert. Er selbst wählte das Zimmer auf der anderen Seite, ein etwas kleineres, mit einer chinesischen Seidentapete, auf der sich bunte Vögel auf blühenden Zweigen wiegten. Durch eine breite Milchglastür kam man in den mit weißlackierten Rattanmöbeln ausgestatteten Vorraum des Pools.
    Dr. Falke zog sich aus und legte sich nackt auf das breite Bett. Trotz seiner Müdigkeit hinderte ihn eine innere Spannung am Einschlafen. Unruhe durchdrang ihn. Er starrte an die Decke mit den chinesischen Glasmalereien und wartete.
    Worauf? Wartete er, daß sich die Tür öffnete und Belisa zu ihm kam? Auf ein Ereignis, das sein ganzes Leben ändern würde? Auf das Unmögliche? Er lauschte auf jedes Geräusch, meinte, im Salon Schritte zu hören, stierte auf die Tür und hielt den Atem an, wenn es irgendwo knackte. Das ist doch alles Wahnsinn, dachte er dabei. Kompletter Wahnsinn! Was bildest du dir bloß ein? Wer bist du denn? Ein armer Arzt in einer Hölle mit zwanzigtausend Goldgräbern und einem Berg voller Gold. Du bist doch ein Nichts!
    Irgendwann schlief er ein. Als er aufwachte und im Bett hochschreckte, zeigte seine Uhr fast halb zwölf. Er sprang aus dem Bett, griff

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