Du bist mein Stern
locker.
Mir kommt ein Gedanke: »Hast du Paola eigentlich gekannt?«, frage ich.
»Hmm?«
»Johnnys alte P.A., Paola. Hast du sie gekannt?«
»Ein bisschen.« Kitty rutscht auf ihrem Sitz hin und her.
»Wie war sie denn so?«
»Sie war nett«, erwidert Kitty unverbindlich.
»Und wie sah sie aus? War sie hübsch?«
»Sie war groß. Größer als du. Lange, dunkelbraune Haare. Und ja, sie war hübsch.« Kitty zuckt die Achseln. »Sie war allerdings nur acht Monate bei ihm, merkwürdig, nicht?«
»Ja, das ist merkwürdig«, stimme ich ihr zu. »Weißt du warum?«
»Nein. Aber es gibt natürlich Gerüchte.«
»Welche? Dass Johnny mit ihr im Bett war?« Ich erinnere mich an das, was Charlie damals in der Skybar gesagt hat.
»Ja. Ich glaub das allerdings nicht. So dumm würde Johnny doch wohl nicht sein.«
»Wie meinst du das? So dumm, mit seiner Assistentin zu schlafen?«
»Ja«, erwidert sie.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch, aber sie nimmt keine Notiz davon.
»Fahr hier links.«
Nachdem ich das Äquivalent zu zwei Wochen Lohn in den hippen Läden auf der Melrose Avenue ausgegeben habe, beschließe ich, dass es wohl besser ist, nach Hause zu fahren. Ich würde gerne Geld
sparen
, während ich hier arbeite. Der Job ist ziemlich gut bezahlt – vielleicht nicht so gut, wie man vermuten würde, wenn man bedenkt, dass mein Chef Multimillionär ist –, aber da ich freie Kost und Logis habe, wird mein Sparschwein hoffentlich bald aus allen Nähten platzen.
Johnny und Serengeti sitzen vor dem Fernseher, als ich nach Hause komme, und Letztere sorgt dafür, dass ich mich extrem unwohl fühle. Ich gehe hoch auf mein Zimmer, mache mir in meiner kleinen Küche Bohnen auf Toast und lege mich früh schlafen.
Am nächsten Tag ist Serengeti immer noch da, was dazu führt, dass ich, obwohl dies mein offizieller freier Tag ist, nicht das Gefühl hab, mich einfach draußen an den Pool legen zu können. Ich bleibe auf meinem Zimmer und lese ein Buch, als es plötzlich an der Tür klopft.
»Herein«, rufe ich und staune, als es Serengeti ist.
»Du müsstest mir mal einen Gefallen tun«, sagt sie schnell, während sie Footsie fest an sich drückt.
»Ja?«
»Ich kann es nicht selbst machen, weil die Paparazzi mich dann vielleicht erwischen. Ich weiß zwar, dass das dein freier Tag ist«, fügt sie herablassend hinzu, »aber du hattest ja gestern schon frei … «
»Okay.« Eigentlich könnte ich ihr ja sagen, sie soll sich verziehen, weil ich schließlich nicht für sie arbeite. Hat sie keine eigene P.A.?
»Hast du keine Assistentin?«, frage ich.
»Nein, noch nicht«, antwortet sie und schiebt trotzig das Kinn nach vorne.
Footsie windet sich in ihrem Arm, und sie setzt ihn auf den Boden. Er kommt kläffend und schwanzwedelnd auf mich zugerannt. Serengeti sieht unangenehm berührt aus. Jetzt werde ich langsam neugierig.
»Was brauchst du denn?«, frage ich.
Sie holt tief Luft. »Einen Schwangerschaftstest.«
Ich spüre förmlich, wie mir das Blut aus dem Gesicht weicht.
»Bitte sag es nicht weiter«, bettelt sie.
»Natürlich nicht!«, versichere ich entschieden und stehe auf.
»Vor allem Johnny nicht.«
»Okay«, sage ich zögernd. »Wo ist er denn?«
»Er ist im Studio, ich hab also nicht viel Zeit.«
»Ich fahre sofort los und hol dir einen.«
Da es sich wahrscheinlich nicht lohnt, Davey dafür herzubestellen, beschließe ich, den Porsche zu nehmen. Ich rufe die Security an und bitte die Jungs, ihn für mich bereitzuhalten.
Eine halbe Stunde später kehre ich mit drei verschiedenen Tests zurück. Aus dem Studio dringt gedämpfte Musik. Ich finde Serengeti in Johnnys Zimmer. Sie sitzt auf dem Bett und starrt Löcher in die Luft. Als sie mit bleichem Gesicht aufsteht und mir die Tests aus der Hand nimmt, bekomme ich richtig Mitleid mit ihr. Sie verschwindet ohne ein Wort im Bad und macht mir die Tür vor der Nase zu.
»Soll ich warten?«, rufe ich.
Da sie nicht antwortet, weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich gehe zehn Minuten lang vor Johnnys Badezimmertür auf und ab, bis ich es nicht mehr aushalte. Sie muss doch inzwischen die Ergebnisse haben. So etwas dauert doch nur ein oder zwei Minuten, oder?
Ich klopfe an die Tür. »Serengeti«, sage ich, »ist alles in Ordnung mit dir?«
Drinnen geht die Klospülung. Einen Augenblick später öffnet sich die Tür, und es entsteht ein starker Luftzug. Ich trete überrascht einen Schritt zurück. Sie wirft mir die Papiertüte mit den Tests zu.
»Schaff das
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